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2195 - VAIA erwacht

Titel: 2195 - VAIA erwacht
Autoren: Unbekannt
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Verfügung, mit denen er ganz Tradom von neuem unterwerfen könnte. Gibt es eine Möglichkeit, die SETA WAE aufzuhalten, bevor der Souverän in der Heimstatt der erwachenden Superintelligenz aktiv werden kann?"
    Der Leuchter dachte nach. Rhodan konnte förmlich sehen, wie es unter den Angugoles arbeitete.
    Die SETA WAE ist ein Thoregon Schiff, sagte er schließlich. Seine Stimme klang dumpfer und dunkler denn je. „Ich bezweifle, dass man sie mit herkömmlichen Mitteln stoppen kann. Und in der Glutzone selbst stellen können wir sie auch nicht. Es ist völlig unmöglich, mit den Calditischen Palästen, der LEIF ERIKSSON oder irgendeinem anderen uns zur Verfügung stehenden Raumfahrzeug Anguelas Auge zu durchqueren und in den PULS einzufliegen."
    „Aber wir müssen versuchen, den Souverän im PULS abzufangen." Rhodan atmete durch. „Und es gibt eine Möglichkeit, dorthin vorzustoßen ..."
    „Aber nur eine rein theoretische." Der Leuchter sah ihn nun unverwandt an. „Du willst es über die Brücke in die Unendlichkeit versuchen?"
    Rhodan nickte. „Auf Frieson Eins steht ein Brückenpfeiler."
    Anguela hob den Stock, den er ständig bei sich trug, und berührte einen winzigen Vorsprung am gebogenen Griff. Vor ihm leuchtete ein Holo auf. „Den Datenspeichern der Calditischen Paläste entnehme ich, dass auch die Inquisition längst versucht hat, über die Brücke in den PULS zu gelangen und ihre Killer zu VAIA zu schicken. Aber ohne Erfolg, der Brückenpfeiler im PULS erwies sich als von VAIA blockiert. Mir ging es ja genauso, als ich beim letzten Mal versuchte; zu VAIAS Leib vorzustoßen."
    „Das muss nicht unbedingt etwas heißen. Immerhin ändert sich die Situation gerade. Du bist davon überzeugt, dass VAIA erwacht. Wer kann schon sagen, ob die Superintelligenz damit nicht auch die Blockade der Brücke aufhebt?".
    Der Verkünder blickte skeptisch drein. „Wir müssen noch etwas bedenken. Die Inquisition der Vernunft ist immerhin in Tradom militärisch geschlagen. Wir sollten dennoch davon ausgehen, dass die Brücke in die Unendlichkeit noch von Reichstruppen gesichert wird."
    Rhodan zögerte nur unmerklich. „Pearl", wandte er sich an die Kommandantin der LEIF ERIKSSON, „informiere Ascari da Vivo. Wir machen uns mit zweitausend schnellen Schiffen der Mobilen Flotte Tradom auf den Weg zum Frieson-System."
    „Keinerlei Präsenz von Katamaren oder von Valenter-Schiffen!" Lauter Broch't hatte zahlreiche Ortungsholos aktiviert. Geradezu virtuos schob er sie vor und zurück, rief Vergrößerungen auf und Daten ab. Fast geistesabwesend murmelte er allerlei Fakten vor sich hin, die nun von den Ortungssystemen bestätigt wurden. „Frieson Eins, erster von acht Planeten der gelben G3V Sonne Frieson ..."
    Der Ortungschef vergrößerte das Holo, das den Äquatorkontinent zeigte. Fast genau in seinem Zentrum erhob sich von einem rund 200 Kilometer durchmessenden, etwa 800 Meter über dem Meeresniveau gelegenen Hochplateau aus felsigem Untergrund der silbrige Pilzdom ... aber nicht nur er.
    Rhodan verspürte ein eigentümliches Kribbeln. Obwohl das Gebilde von bis zu sechstausend Meter hohen Bergen umgeben war, strahlte es eine viel größere Faszination aus als die gewaltigen Gipfel. Zwar handelte es sich bei ihm „nur" um einen kleinen Standardpilzdom zur Brücke in die Unendlichkeit, doch der Resident konnte sich nicht dem Gefühl entziehen, das ihn stets überkam, wenn er solch einen Dom sah.
    Ein Geheimnis umgab die Dome und die Brücke. Einerseits drängte alles in ihm danach, dieses Mysterium aufzuklären, Licht ins Dunkel zu bringen. Wer hatte sie geschaffen, welchem übergeordneten Zweck dienten sie?
    Aber gleichzeitig fürchtete er sich ein wenig vor dem Augenblick, in dem er erfuhr, was es wirklich mit der Brücke in die Unendlichkeit auf sich hatte. In dem sie endgültig entmystifiziert wurde.
    Vielleicht war es mit der Brücke so ähnlich. wie mit der Schöpfung selbst. Seit die ersten Vorfahren der heutigen Menschheit in den Sternenhimmel hochgeschaut hatten, hatten sie versucht, die Geheimnisse der Schöpfung zu enträtseln. Nunmehr, im Jahre 1312 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, waren sie diesem Ziel so nah wie nie zuvor. Sie hatten von den Kosmokraten und Chaotarchen erfahren, von Materiequellen und -senken, von Zusammenhängen, die noch vor wenigen Jahrtausenden unvorstellbar gewesen wären.
    Aber je mehr die Menschen vom wahren Hintergrund erfuhren, desto schwächer wurde mitunter die Faszination,
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