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2192 - Wider den Seelenvampir

Titel: 2192 - Wider den Seelenvampir
Autoren: Unbekannt
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Hinterbliebenen erschien ihm zu sentimental, eine Holoprojektion seiner selbst zu aufdringlich. Es wäre auch lächerlich gewesen, die Tür zu versperren.
    Für einige Zeit dachte Postal darüber nach, Musik bis zum Ende zu hören. Ihm fiel jedoch keine Komposition ein, die er als letzte in seinem Leben hören wollte; daher verzichtete er ganz darauf.
    Schließlich stellte er sich vor das Bild an seiner Wand. Lange betrachtete er den Sumpf und die rote Sonne, die darüber hing. Beinahe glaubte er. ihre Wärme auf seiner Haut zu spüren und die Geräusche seiner Welt zu hören.
    Es war niemals still dort und niemals trocken. Es gab keine Kälte, und die Gerüche waren so vielfältig wie die Farben, die sich im Wasser spiegelten. „Ich hätte in die Sümpfe gehen sollen", sagte er, als das Valenter-Kommando die Tür aufbrach und die Soldaten nach seinen Armen griffen, „aber dafür ist es jetzt wohl zu spät."
    Die Valenter nannten es ein Verhör, aber auf Jorvool Pavar wirkte es eher wie eine Farce. Zu viert standen die Verschwörer nebeneinander in der kleinen Arrestzelle, während schwebende Kameras jede ihrer Antworten aufzeichneten.
    Der Logistiker stellte sich vor, wie der Souverän der Vernunft ihn über einen Holowürfel beobachtete, und schüttelte sich. Der Zorn, dem er stundenlang im Hangar ausgesetzt gewesen war, hatte seinen Kampfeswillen deutlich reduziert. Er wusste, dass er sterben würde, und das machte ihn müde.
    Jorvool hätte nie gedacht dass er derjenige sein würde, der alle verriet. Doch als sie in sein Quartier stürmten und ihm die Bilder der ermordeten Dhyraba'Katabe zeigten, hatte er alles erzählt.
    Die Valenter hatte ohnehin seine genetischen Spuren an den Leichen gefunden - was gab es da noch zu leugnen? Und den anderen waren sie durch den Container und die Waffen auf die Spur gekommen.
    Ehrwürdige Wissenschaftler sind wohl keine guten Verschwörer, dachte er mit einem Rest von Eigenironie.
    Jetzt standen sie hier, lauschten den ständig „gleichen Fragen des Valenters und Postal Evvys ständig gleichen Antworten. „Wer ist der Anführer dieser Verschwörung?"
    „Das bin ich."
    „Wieso habt ihr die Energiekanone gestohlen?"
    „Um den Souverän zu töten."
    „Warum wolltet ihr den Souverän töten?"
    „Weil diese Tat die richtige in dieser Zeit ist."
    Der Valenter hob verwirrt den Kopf und wiederholte die Frage: „Warum wolltet ihr den Souverän töten?"
    „Weil es richtig ist." Postal wirkte auf eine seltsame Weise zufrieden, als habe er trotz der katastrophalen Niederlage einen Sieg erreicht, den nur er verstand.
    Jorvool wünschte sich, er könne diese Zufriedenheit teilen. Wenn er aber in Bennans und Maxxims Gesicht blickte, sah er dort ebenfalls nur Verzweiflung und Resignation.
    Einen Moment herrschte Stille in der kleinen Zelle, während der Valenter Befehlen zuhörte, die er durch einen kleinen Lautsprecher im Ohr erhielt. Dann nickte er seinen Soldaten kurz zu, die sich daraufhin rund um die Gruppe aufstellten und die vier Verschwörer in eine Reihe zwangen. „Der Souverän", sagte er dann laut, „hat in seiner unendlichen Weisheit beschlossen, euer Urteil persönlich zu vollstrecken. Ihr werdet uns in den Hangar folgen, wo euer Leben ein Ende finden wird."
    Jorvool Pavar spürte, wie seine Knie zu zittern begannen. Halt durch!, redete er sich ein. Deine Tat war richtig, sie diente der Freiheit!
     
    13.
     
    LEIF ERIKSSON 16. Mai 1312 NGZ Es gab Tage, da verfluchte Perry Rhodan die Tatsache, dass er einen Zellaktivator trug. Und es gab Tage, da war er froh darum. Während die Hälfte der Zentrale sich zur Ruhe begeben hatte, um wenigstens einige Stunden zu schlafen, hielt sich der Terraner nach wie vor auf COMMAND auf.
    Rhodan hätte ohnehin kaum schlafen können. Seit die 200.000 Raumschiffe der Mobilen Flotte Tradom im Sektor Cikail eingetroffen waren, steuerten immer wieder Beiboote und Sonden Anguelas Auge an.
    Weiter als 0,4 Lichtjahre stieß allerdings kein Beiboot ins Innere vor - dann wurde es buchstäblich zurückgestoßen. Sonden, die von dort aus weitergeschossen wurden, kamen nicht zurück, lieferten aber vor ihrer Vernichtung letzte Berichte.
    Aus Milliarden von Eindrücken und Berichten entstand so ein immer deutlicheres Bild von den äußeren Regionen der Glutzone. Die energetischen Höhen und Tiefen verteilten sich ungleichmäßig, aber so langsam erkannten die Rechner eine Art Struktur.
    Ich glaube nicht, dass wir mit unseren Mitteln zu VAIA
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