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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert
Autoren: Unbekannt
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verständigen. Jedoch nur dann relativ fehlerfrei, wenn sie auch versuchten, einander zu verstehen.
    Es ist nicht mehr wie früher, schärfte sich Curcaryen wieder und wieder ein. Früher, da galt: Bist du ein Algorrian, bist du ein Genie; bist du kein Algorrian, bist du ein ... Aber das ist vorbei.
    Weil es außer Le und mir keine Algorrian mehr gibt.
    Mit der Zeit gelang es immer besser. Er ertappte sich dabei, nicht mehr bei jedem Satz eines Zweibeiners den in ihm aufsteigenden Jähzorn mit Gewalt hinunterschlucken zu müssen. Ja, er stellte überrascht fest, dass er ihnen zeitweise geradezu zuhörte und ihre Argumente dabei ernsthaft in Erwägung zog! „Glaub mir", sagte Tekener gerade, „wir schätzen eure Bereitschaft, euch mit uns an einen Tisch zu setzen, über alle Maßen. Und wir interpretieren sie als freiwilliges Entgegenkommen. Als Chance auf ein Bündnis, bei dem sich kein Partner übervorteilt fühlen soll."
    „Ein Bündnis", wiederholte Le. „Aber wir sind nicht gleich. Wie können wir da gleichberechtigte Partner sein?"
    „Sind denn bei den Algorrian Männer und Frauen gleich?" fragte Dao-Lin. „Du und Curcaryen Varantir zum Beispiel?"„Natürlich nicht. Wir verfügen über andere Begabungen, andere Charaktereigenschaften, andere ... Du weißt schon."
    „Und habt ihr deshalb andere Rechte?"
    „Ich begreife, worauf du hinauswillst", sagte Le. „Selbstverständlich besitzen wir die gleichen Rechte.
    Alles Andere .wäre unklug, unlogisch, ja unverantwortlich."
    Der größere Algorrian im Spiegel kratzte sich am Hintern. Das sah irgendwie ungustiös aus, fand Curcaryen, und stellte es deshalb umgehend wieder ein. „Ein Bündnis", sagte er. „Zwischen den letzten der Algorrian und ...?"
    „Wir entstammen verschiedenen Völkern, ja sogar Galaxien. Sagen wir: den Solanern", regte Atlan an. „Geschlossen auf Zeit, zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels: THOREGON zur Vernunft zu bringen oder jedenfalls zu stoppen."
    „Gut. Ich stimme zu."
    Tekener, Dao-Lin und Atlan sahen einander an: Sie wirkten ein wenig ratlos. „Was denn noch?", fauchte Curcaryen. „Müssen wir jetzt ein Lied singen oder uns gegenseitig abschlecken? Soll jeder einen Blutstropfen in eine Saugschale fallen lassen oder was?"
    „Äh ... Viele Humanoide reichen einander in solchen Fällen die rechte Ha... eine der rechten Hände und drücken sie. Fest, jedoch nicht zu fest", erläuterte Tekener. „Weiß zwar nicht, was das bringen soll, aber von mir aus."
    Sie vollzogen das seltsame Ritual. Die Finger der anderen fühlten sich eklig an. Nicht unbedingt eklig. Eher komisch. „Das wird aber jetzt nicht zur Gewohnheit", brummte Curcaryen. „Keine Sorge", beruhigte Tekener. „Und nun... hätte ich noch eine Bitte an dich."
    Die Eingebung war ihm gerade erst gekommen, er hatte sie nicht mit Dao und Atlan absprechen können.
    Doch Tek war sich ziemlich sicher, dass den beiden auf dem Weg hierher ähnliche Überlegungen durch den Kopf gegangen waren wie ihm. „Nämlich?" Varantir schob ihm die Tigerschnauze vors Gesicht, als wolle er ihm den Kopf abbeißen.
    Aber damit konnte Tek inzwischen ganz gut umgehen. Das Distanzgefühl der Algorrian unterschied sich frappant von seinem eigenen.
    Und Varantirs Mundgeruch ... nun, manche Ertruser verströmten auch nicht gerade Veilchenduft. „Ich möchte, dass du nochmals in das Schiffsnetz gehst", sagte Tek, „Um zu versuchen, die Verbindung von SENECA zu dem Kuppelfünfeck aufzuspüren. Und dass du uns alle diesmal mitnimmst. Falls dir das irgendwie möglich ist."
    Die Spitzen von Varantirs Backententakeln schnellten vor und richteten sich bedrohlich auf Teks Augen. „Willst mich testen, was?", fauchte der Algorrian. „Ist das die solanische Art? Seinen Bündnispartnern gleich einmal Misstrauen zu erweisen?"
    „Es ist unsere Art, Reste von Misstrauen schnellstens auszuräumen, ja", gab Tek zu. „Also, Partner, was hältst du davon?"
    „Die Idee ist in Ordnung. Aber ich warne dich, es gibt keinerlei Erfahrungswerte, wie deinereins das Erlebnis einer algorrianisch skulpturierten Matrix verkraftet."
    „Und dir muss umgekehrt klar sein, dass es ungleich schwieriger werden wird, in sensible Bereiche vorzudringen als zuletzt. Denn diesmal ist SENECA nicht informiert."
    „Das versteht sich. Hältst du mich für blöd?"
    „Wer", vermochte sich Tekener eine Gegenfrage nicht zu verkneifen, „würdedich für auch nur irgendwie beschränkt halten, o großartiger Curcaryen?"
    Während der
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