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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert
Autoren: Unbekannt
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Oxtorner und Tolot wirkten Elle Ghill, die Zirkulare Direktorin, und ihr nicht einmal 1,40 Meter großer Artgenosse noch fragiler als sonst. Auch Tonko Kerzner, der Ertruser mit dem mächtigen Schnauzbart, überragte die Mochichi um gut einen Meter.
    Tekener ließ den Blick weiter über die Runde schweifen. In stillem Einverständnis hatten die Mitglieder der SOL-Führung, Kommandantin Fee Kellind eingeschlossen, einen losen Halbkreis gebildet.
    In dessen Mittelpunkt stand Atlan.
    Und ihm gegenüber ... die beiden Algorrian.
    Antipathie war ein Hilfsausdruck für das, was zwischen ihnen und dem Arkoniden spürbar war.
    Wenn Blicke töten könnten, dachte Tek, wären alle drei nicht mehr am Leben.
    Dao, neben ihm, nickte kaum merklich. Als Empathin und schwache Telepathin musste sie die mühsam unterdrückten Aggressionen noch viel deutlicher wahrnehmen.
    Die Algorrian waren von Monkey in einer uralten Ruinenstadt auf dem Planeten Arth Chichath entdeckt und mitgenommen worden. Sie hatten sich im Tiefschlaf befunden. In gläsernen Särgen ...
    Doch es hat nicht des Kusses eines Prinzen bedurft, um sie aufzuwecken, spielte Tek in Gedanken die Analogie weiter. Er schmunzelte. Monkey wäre dafür wohl auch nicht unbedingt die Idealbesetzung gewesen. Nein, die Särge lösten sich nach einigen Tagen ganz von selbst auf.
    Und was herausgekommen ist, entspricht wohl eher der bösen Königin und ihrem noch viel ekelhafteren Gemahl... Äußerlich ähnelten die Algorrian im weitesten Sinn den Zentauren der terranischen Mythologie. Allerdings besaß der Unterkörper keinen Schweif, und die vier stämmigen Beine endeten nicht in Hufen, sondern in vierzehigen Füßen.
    Beide Algorrian trugen identische, fast primitiv erscheinende Monturen, die sowohl die Beine als auch die vier knochigen Arme frei ließen.
    Und sie stanken erbärmlich; besonders der Größere.
    Vom lang gezogenen Schädel bis zum Hinterteil maßen die Zentauroiden deutlich mehr als zwei Meter.
    Ihre Gesichter, die sich auf gleicher Höhe mit dem Tekeners befanden, hatten etwas entfernt Tigerhaftes.
    Zugleich strahlten sie messerscharfe Intelligenz aus, immense Erfahrung -und ungeheure, mit Arroganz gepaarte Autorität.
    Sie nannten sich Le Anyante und Curcaryen Varantir.
    Und sie beanspruchten die SOL für sich.
    „Nochmals: Es kommt auf gar keinen Fall in Frage", sagte Atlan leise und langsam, doch mit eisigem Unterton, „dass ihr das Kommando über dieses Schiff übernehmt."
    „Ach nein? Zu deiner Information, Kosmokratenknecht", stieß Varantir, der Größere der beiden, hervor: „Wir haben es bereits übernommen."
    „Ach ja? Davon merke ich aber nichts." Atlan, dessen Augen tränten wie selten, vollführte eine heftige Handbewegung, die alle in der Zentrale Versammelten umschloss. „Gib doch einenBefehl, dann werden wir schon sehen, ob ihn jemand befolgt!"
    Derartig wütend hatte Tek seinen Gefährten lange nicht mehr gesehen. Etwas mussten die Algorrian an sich haben, was den ehemaligen Ritter der Tiefe auf die Palme brachte.
    Tek wunderte sich insgeheim darüber. Auch ihm waren die beiden Mutanten, die sich selbst als „Liebende der Zeit" bezeichnet hatten, alles andere denn sympathisch. Aber Atlan stand sichtlich kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    Und das war für den Arkoniden doch eher untypisch.
    Curcaryen Varantir gab einen bellenden Laut von sich. „Du glaubst wohl nicht im Ernst, dass ich mich auf die Ebene solcher Spielchen herablasse, Blasshaar? Über kurz oder lang wird die Mehrheit deiner Untergebenen kapieren, dass diese Expedition lediglich dann Aussicht auf Erfolg hat, wenn ich sie leite.
    Was du daherfaselst, ist längst irrelevant."
    Atlan öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Er presste die Lippen zusammen, horchte in sich hinein, kommunizierte wohl mit seinem Extrasinn.
    Le Anyante, die auf Tek einen etwas umgänglicheren Eindruck als ihr Partnermachte, sagte währenddessen: „Lass dich nicht davon täuschen, Atlan, dass wir uns gegenüber deiner mehrtausendköpfigen Besatzung in der Minderheit befinden. Derzeit stimmt das noch. Aber auch jemand mit eurer beschränkten Auffassungsgabe wird einsehen, dass unser nächster Schritt nur darin bestehen kann, ins Sperrgebiet vorzudringen. Wir werden den Stasisprojektor über unserer Heimatwelt Tulacame 2 ausschalten und auf diese Weise das Volk der Algorrian aus seiner Zeitlosigkeit erwecken. Alles andere wäre unklug, unlogisch, unverantwortlich. Und dann verkehrt
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