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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert
Autoren: Unbekannt
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Stufe stellen", versicherte hastig das schlanke, von hellem Fell bedeckte Geschöpf, dessen hässlich runde Ohren unaufhörlich zuckten. „Unser Respekt vor der Erfahrung, die ihr in euren unzähligen Leben gesammelt habt, ist nicht in Worte zu fassen. Denn wir verfügen natürlich nicht wie ihr über die Gabe der Wiedergeburt."
    Le atmete auf. Sie fühlte, wie sich Curcaryens Muskeln entkrampften. „Allerdings", fügte der Narbengesichtige hinzu, „sind wir biologisch unsterblich."
    Curcaryen stieß einen zornigen Schrei aus. Le hatte alle vier Hände voll zu tun, ihn im Zaum zu halten. Um eine Ohrfaser hätte er sich auf die beiden Bittsteller gestürzt. „Hört auf! Solch freche Lügen helfen euch nicht weiter", rief die Fundament-Stabilisatorin, während sie die Meridiane ihres Liebsten bearbeitete. „Seht ihr nicht, wie sehr ihr ihn damit reizt?"
    Und so sinnlos! Eine Welle der Verzweiflung schlug plötzlich über ihr zusammen. Seit sie wieder erwacht waren, schien alles schief zu gehen.
    Warum mussten ausgerechnet diese Kreaturen ihr Versteck entdecken?
    Inständig hoffte Le Anyante, dass der Flug ins Ansorja-System nicht mehr lange dauerte. Sie würde jede kleinste Zeiteinheit zählen, bis STASIS 01 ausgeschaltet war und sie sich auf Tulacame, dem zweiten Juwel, endlich wieder unter ihresgleichen befanden.
    Sich mit diesen duft- und geistlosen Zweibeinern herumschlagen zu müssen war einer Algorrian nicht würdig. Deren dummes Gerede tat ja körperlich weh! „Verdammt, jetzt hört doch endlich einmal zu!", vernahm sie die quäkende Stimme des Narbengesichtigen - undeutlich, wie aus großer Distanz, denn sie hatte unwillkürlich ihre Ohren zugeklappt.
    Zudem wand sich der gequälte Curcaryen immer wieder brüllend unter ihren Händen, während der Terraner unablässig auf sie einbrabbelte. Daher konnte sie seinem Geschwafel kaum folgen. Und wenn sie doch etwas aufschnappte, hatte sie Mühe, nicht selbst die Beherrschung zu verlieren.
    Einer von sieben Auserwählten einer Superintelligenz wollte er sein, die sich an Bord dieses Schiffes aufhielten?
    Lachhaft! Implantate wie jene, die er und seine Gespielin angeblich in der Schulter trugen, waren extrem selten. Nicht einmal die Algorrian vermochten sie herzustellen!
    Dass Tekener und seine Kumpane sich irgendwie die Gunst der Pangalaktischen Statistiker erschlichen hatten, konnte sie gerade noch glauben. Sonst hätten sie das Erste Thoregon niemals finden können.
    Aber dass einem jungen Terraner, einem der Besatzungsmitglieder, angeboten worden sein sollte, in den Kreis der Statistiker aufgenommen zu werden, war eine so dreiste Hochstapelei, dass sich Le die Tentakelbarten sträubten.
    Curcaryen wiederum stank vor Wut, als ob er sich Monate nicht gereinigt hätte. Und dabei war er eben erst aus der Schwemme gekommen!
    Dazwischen versuchte die Fellbesetzte ein ums andere Mal zu intervenieren, indem sie ihnen schmeichelte.
    Sie schilderte überschwänglich, wie beeindruckt sie von den Werken und den Persönlichkeiten der Algorrian sei, und beteuerte, sich glücklich zu schätzen, dass sie dieselbe Luft wie sie atmen dürfe. Und so weiter und so fort.
    Gleichfalls Gewäsch, natürlich, jedoch verfehlte es seine Wirkung auf Curcaryen nicht. Seine Eitelkeit war immer schon ein Schwachpunkt gewesen ... ,Aber jedes Mal, wenn er wieder einigermaßen zur Besinnung gekommen schien, trieb ihn dieser lächelnde Damon von Tekener mit dem nächsten Satz erneut in einen Tobsuchtsanfall.
    Schließlich stellte der Terraner eine Behauptung auf, so gewagt und frevelhaft, dass Le Anyante ihren Partner nicht länger zurückhalten konnte, nicht einmal, wenn sie es gewollt hätte: Atlan, dieser zutiefst unsympathische, angeblich ehemalige Ritter der Tiefe, sollte sogar schon hinter den Materiequellen gewesen sein.
    In der ureigenen Sphäre der Kosmokraten!
    Curcaryen explodierte geradezu. Die beiden Störenfriede durften sich glücklich schätzen, dass sie es noch mit heiler Haut aus der Kabinensuite schafften.
    Von der Einrichtung war nicht mehr viel übrig, als sich die Algorrian endlich wieder beruhigt hatten. „Puh", sagte Dao-Lin-H'ay.
    Tek reichte ihr ein Glas, prostete ihr zu, trank und lehnte sich auf seinem Barhocker zurück. „Das lief doch ganz gut, oder?"
    „Hm." Auch Dao nahm einen kräftigen Schluck. Das stark alkoholhaltige Getränk brannte ihre Kehle hinunter. Berauschen würde es sie freilich nicht, das verhinderte der Zellaktivator. „Vielleicht sollten wir
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