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2188 - Gekapert

Titel: 2188 - Gekapert
Autoren: Unbekannt
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ja einfach mit ihnen um die Wette saufen", scherzte sie und lockerte ihre verspannten Schultern. „Die sehen mir aber so aus, als ob sie auch einiges wegstecken könnten." Tek lachte. „Zumindest besser als manche Informationen."
    Dao knurrte leise. Richtig wohl war ihr nicht bei dem Psychospiel, das Tek und sie gerade abgezogen hatten.
    Der Smiler verstand ihre Bedenken. „Ein Schuss ins Blaue kann immer danebengehen", gab er zu. „Aber was hätten wir machen sollen?"
    Sie nickte. Auch ihr war ab einem gewissen Punkt klar geworden, dass die Algorrian sie nie und nimmer als Vermittler akzeptiert hätten. Darum war sie auf Teks Taktik eingegangen und hatte diese nach Kräften unterstützt. „Aber ob die Holzhammer-Methode wirklich die richtige war?", dachte sie laut. „Also bitte! Holzhammer? Ich habe die allerfeinste Klinge geführt."
    „Mhm. Die einer zwei Meter langen Streitaxt."
    Tekener zog einen Schmollmund. „Na komm! Der Hengst hat doch sehr gut darauf angesprochen, oder etwa nicht? Und die Stute erst recht."
    Das stimmte. Le Anyante war am Ende zweifellos hochgradig verunsichert gewesen. Man musste keine Empathin sein, um das zu spüren. Sogar Varantir war in seiner Selbstgefälligkeit erschüttert worden. „Good cop - bad cop", feixte Tek. „Ein Klassiker. Mindestens so alt wie die Menschheit. Und damit meine ich die lemurische."
    „Älter, denke ich. Zeitigt übrigens auch bei Kartanin gute Ergebnisse. Bei den Algorrian bin ich mir da schon nicht mehr so sicher."
    „Glaubst du, ich wäre das? Jedenfalls mussten wir sie aus der Reserve locken. Und wir müssen das auch weiterhin tun, fürchte ich. Solange sie sich als unangefochtene Kronen der Schöpfung betrachten - wie sie es seit Jahrmillionen gewohnt sind -, lassen sie uns nicht an sich heran."
    „Na ja. Ich frage mich allerdings, ob sie uns nach diesem Auftritt jemals wieder in ihrer Nähe dulden werden."
    „Positiv denken, mein Schatz! Ich wette, ihnen ist ihr Verhalten bereits jetzt furchtbar peinlich. Immerhin haben sie sich auf eine Weise gehen lassen, die sich nur schwer mit ihrer angeblich so überragenden Intelligenz und Führungsqualität verträgt. Also werden sie die nächste Gelegenheit ergreifen, diese Scharte auszuwetzen."„Mag sein. Nur wie?"
    „Indem sie beginnen, ernsthaft mit uns zu kommunizieren."
    „Oder aber sie fühlen sieh in die Enge getrieben und laufen Amok."
    Sie legte ihre Hand auf seinen Unterarm. „Tek, Ich hoffe wirklich, dass wir nicht zu weit gegangen sind.
    Zum Feind möchte ich die Algorrian nämlich lieber nicht haben," Der Smiler zuckte die Achseln. „Selbst wenn - was sollten sie, bevor wir Tulacame 2 erreichen, groß anstellen können? Schön, sie sind superschlau, sehr robust, rücksichtslos, auch gegen sich selbst. Kein besonderes Risiko, da sie ja im Extremfall wiedergeboren wer- den. Und wahrscheinlich haben sie außer ihren Strahlengewehren noch einige weitere Spielzeuge in den Satteltaschen. Aber dies ist schließlich nicht irgendein Schiff. Dies ist die SOL."
    Abg.esa.ng (II) Dies ist nicht irgendein Schiff.
    Dies ist die SOL.
    Und sie driftet auf eine Sonne zu, in deren Glut sie in wenig mehr als einer halben Minute vergehen wird.
    Unwiederbringlich, für immer verloren.
    Mein nicht einmal sieben Jahre alter Sohn Arlo, das erste an Bord geborene Menschenkind, seit das Generationenschiff wieder von Terränern geführt wurde, zupft mich an der Hand.
    Ich weiß, was er sagen will. Ich möchte dieselben Worte ins gnadenlos kalte All hinaus schreien. „Wie kannst du das zulassen?"
    Ich muss, mein Kind. Ich will nicht, aber ich muss. Mir bleibt keine andere Wahl. „Die Scherbenstadt befindet sich da drin. Die letzte Zuflucht eines ganzen Volkes, voll Liebe und Entbehrungen aufgebaut aus Trümmern!"
    Ich weiß, Arlo.
    Und das Wissen darum, dass mit der Besatzung auch alle rund 110.000 Mom'Serimer evakuiert wurden, macht es um nichts leichter.
    Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Lord Shoy Carampo seinem entwurzelten, aus der NACHT versprengten Volk in der SOL eine neue Heimat schuf, einen neuen Lebens zweck. „Was soll aus den Mom'Serimern werden, ohne Scherbenstadt, ohne SOL?"
    Und was wird aus uns?
     
    3.
     
    Ein Tag davor In den frühen Morgenstunden des 5. Mai 1312 NGZ erreichten sie die Sperrzone des Sternhaufens Thoregon.
    Hier standen die Sonnen, rund 150.000, sehr dicht. In ihrer Gesamtheit bildeten sie die Superintelligenz THOREGON: eine Wesenheit, von der die Geschicke der
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