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2184 - Orakel in Gefahr

Titel: 2184 - Orakel in Gefahr
Autoren: Unbekannt
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Vorsprung zu ziehen. Nachdem sie sich ein wenig erholt hatte, machte sie sich an den Aufstieg.
    Nass und klapprig, mit steif abstehendem Kopfgefieder und rot entzündeten Augen lag sie kurz darauf neben ihnen auf dem feuchtkalten Gestein. „Willkommen in der Wirklichkeit", trällerte Vett, aber keiner lachte.
    Roxo schickte Itchi in den CoJito-Jäger, damit sie sich umzog. Als sie wieder vollzählig draußen versammelt waren, verschloss er das Fahrzeug mittels Kodebefehl.
    Sie brachen auf. Im Abstand von zwei Yabaal tackerten sie das Seil mit einem Nadler an die Felswand.
    Stück für Stück arbeiteten sie sich aufwärts. Itchi machte den „Vormann", sie hatte mit dem schlüpfrigen Untergrund mittlerweile am meisten Erfahrungen gesammelt. Sie hing sicher am vorderen Ende des Seils.
    Kiv und Vett wickelten die Rolle ab. Roxo prüfte die Festigkeit der Klammern im Felsgestein. Über eineinhalb Kiloyabaal arbeiteten sie sich auf diese Weise vorwärts. Dann war das Spezialseil zu Ende. Itchi entknotete das Ende, warf es Kiv zu und machte Roxo Zeichen. Augenblicke später verschwand sie aus ihrem Blickfeld.
    Die drei Männer warteten schweigend. Roxo überschlug in Gedanken, wie viel Zeit sie für ihr Unternehmen benötigten. Daten über die Minullu-Allianz besaßen sie genug. Es reichte aus, um sofort in den Roanna-Sektor zurückzukehren. Aber jetzt, da sie bis in die Nähe des militärischen Oberkommandos gelangt waren, wollte der Jankaron auf keinen Fall umkehren. Zumindest nicht, ohne Einzelheiten über die militärische Planung in Erfahrung gebracht zu haben. Und da war auch noch der Hilferuf. Das Signal war aus Shanna Kamie oder Umgebung gekommen. Sie muss ten den Sender finden und ermitteln, wer dahinter steckte. Die Funkbotschaft richtete sich an jene Lebewesen, die mit dem Begriff VAIA-Dhasaren etwas anfangen konnten.
    Längst war Roxo Quatron sich darüber im Klaren, dass der ultrakurze Impuls nicht schon seit Monaten durch Tradom raste, sondern erst seit eineinhalb Tagen, dem Zeitpunkt also, an dem die LEIF ERIKSSON und die KARRIBO aus der Vergangenheit zurückgekehrt waren. „Da ist Itchi!", sagte Vett leise. Die Gefährtin tauchte am oberen Ende der Schlucht zwischen den Büschen auf. Sie gab ihnen Handzeichen, dass die Luft rein war. Die drei Jankaron schlossen zu ihr auf. Die Büsche am oberen Ende der Schlucht standen dicht an dicht. Die Felsen rückten eng zusammen. Durch ein ovales, in den Fels gewaschenes Tor stürzten die Wassermassen des Flusses in die Tiefe. Roxo zwängte sich als Letzter durch das Gebüsch. Mit angehaltenem Atem blieb er stehen. Vor ihm ragte die Stadt auf. Die Häuser waren nicht hoch, meist ein- bis zweigeschossig. Sie reichten bis an die Felskante heran. Bei ihrem Anblick lief dem Jankaron buchstäblich das Wasser im Schnabel zusammen. „Sieht aus wie Zuckerbäckerei", murmelte er. „Oder ist das alles etwa nur Zement und Farbe?" Er wollte es nicht glauben. Itchi ging ihnen voraus zu einem Pfad, der hinauf zur Stadt führte. Hintereinander folgten sie ihr. „Merkwürdig", sagte die Pilotin. „Als ich vorhin zum ersten Mal an dieser Stelle stand, ragte neben mir ein Baum auf. Seht ihr den irgendwo?" Kiv Aaterstam untersuchte den Bo..,. den. „Hier stand kein Baum. Wäre er in die Schlucht gestürzt, müsste man das Wurzelloch und eine Schleifspur sehen. Außerdem hätte er uns dort unten vermutlich erschlagen."
     
    3.
     
    Gebannt und fasziniert zugleich musterten die Jankaron die Häuser. Jedes schien das andere an Detailreichtum und Schnörkeln übertreffen zu wollen. Kunstvoll gewundene Fenster unter kleinen Vordächern wechselten sich mit Lauben und Veranden ab. Verdickungen an den Seiten erinnerten an Fensterläden, wie es sie im Kischaria der Frühzeit gegeben hatte. Unter den Fenstern zogen sich geschwungene Fensterbänke entlang, die an: Zuckerglasur erinnerten. Die braunen Mauern mit ihren farbigen Flecken und bunten Klecksen ließen Roxo Quatron erneut das Wasser im Schnabel zusammenlaufen. „Es würde mich nicht wundern, wenn man das alles essen könnte." Versonnen betrachtete Vett Burmer die Fassaden.
    Zuckernaschwerk kannten sie aus ihrer eigenen Heimat. In den Kantinen der LEIF ERIKSSON hatten sie darüber hinaus mit der Veredelung in Form von Zuckerguss auf Lebkuchenteig Bekanntschaft gemacht. Zu den Kostverächtern zählte keiner von der KELTAMMER-Crew. Aber zu viel Zucker durfte ein Jankaron pro Tag-Nacht-Phase nicht zu sich nehmen, wenn er nicht richtig
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