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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag
Autoren: Unbekannt
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kennen, Anguela. Nicht aber den des Lichtvolkes. In ferner Zukunft gibt es keine Vaianischen Ingenieure mehr. Es gibt keine Eltanen mehr, bis auf einige tausend. Die Calditischen Paläste werden die Festung der Inquisition sein. Dunkelheit und Untergang regieren Tradom. Die Inquisition der Vernunft." Anguela richtete sich hoch vor Rhodan und Ascari auf. Sein Brustkorb hob und senkte sich wie der eines keuchenden Terraners. Ascari da Vivo fragte ihn mit kühler Stimme: „Warum tust du dir das an, Verkünder? Du weißt es doch längst. Wir haben dir von der Zukunft berichtet!"
    Anguelas Blick wurde mit einem Mal gleißend hell. Er hob seinen Gehstock vom Boden und richtete sich gerade auf. „Für euch bin ich eine Notiz in einem Geschichtsbuch. Aber für mich ist dies die Gegenwart. Es ist meine Zeit, ich werde um mein Volk kämpfen. Wenn es denn so weit kommt, denn noch ..." Er schloss mit einer ausholenden Bewegung die ganze' Galaxis ein, bevor er weitersprach. „... noch ist es da draußen ruhig. Ich habe meine Stellvertreterin Eifage Agehr nach Queigat geschickt, um die Vorfälle aufzuklären. Wenn ihr dort seid, nehmt Kontakt auf.
    Agehr wird euch behilflich sein."
    Ascari da Vivo wollte eben gegenhalten. Deine Eifage Agehr ist vielleicht schon tot.
    Doch der Blick der Admiralin strich mit einem Mal an Rhodan vorbei, zu einem Punkt hinter ihm, mitten im Panorama der Sterne. Rhodan drehte sich um. Vor den Hintergrund der Calditischen Sphäre schob sich eine mächtige, 1800 Meter durchmessende Kontur. Es war die LEIF ERIKSSON. Die Calditischen Paläste und das terranische Flaggschiff hielten Rendezvouskurs. Als der Abstand noch hundert Meter betrug, entstand zwischen dem Schiff und der Raumstation ein flimmernder Prallfeldtunnel. Perry Rhodan und Ascari da Vivo traten in die Röhre.
    Anguela verharrte aufgerichtet als zweidimensionale Kontur im erleuchteten Rand der Schleuse. „Zeit gestaltet sich jeden Tag!", gab er ihnen auf den Weg. „Nicht das Schicksal bestimmt, sondern wir sind es!" Rhodan und Ascari erreichten die Schleusenkammer der LEIF ERIKSSON. Ein Block aus Ynkonit arretierte hinter ihnen und schloss die Kammer sofort hermetisch gegen das Draußen ab. Anguelas Stimme verstummte wie abgeschnitten. Rhodan beschleunigte seine Schritte. „Der Arme", sagte die Admiralin verächtlich. „Er stellt sich den Fakten nicht. Ihm fehlt das Format."
    „Mascantin ...", belehrte er sie, bewusst in distanzierter Sprache, „du täuschst dich sehr. Ich werde noch einmal mit ihm reden, sobald wir unsere Leute haben. Anguela ist der Schlüssel, der vielleicht die Gegenwart ändert."
    „Wie sollte er das?" Rhodan öffnete das Innenschott. Sie traten gemeinsam in einen Korridor. „Allein dadurch, dass er die Wahrheit kennt. Er stammt aus dieser Zeit, also muss er den Weg finden." Die junge Arkonidin verzog heftig das Gesicht.
    Rhodan fiel zum ersten Mal auf, dass eine unbestimmte, für ihn nicht greifbare Verbitterung in ihrem Inneren sie hässlich machte. Der Anblick war ein Schock für ihn. „Du bist ein Narr!", stieß Ascari da Vivo hervor. „Anguela interessiert sich für die Zukunft nicht. Warum soll er für uns kämpfen?"
    Das Durcheinander in der Zentrale ordnete sich wie von Geisterhand gelenkt, kaum dass Rhodan eintraf. „Hinter der JOURNEE her?", fragte Pearl Ten Wafer, die Kommandantin. „Auf dem schnellsten Weg, Pearl. Kurs Queigat-System!" Ten Wafer gab ein tiefes zufriedenes Brummen von sich. „Sämtliche Vorbereitungen sind selbstverständlich längst getroffen." Die JOURNEE weilte als Aufklärer im Queigat-System. Und nun war der Kontakt zu dem Spürkreuzer abgebrochen. Rhodan war keiner, der Mitglieder seiner Mannschaft einfach abschrieb. Solange sie nicht ihre Leute wiederhatten, gab es keine Rückkehr in die Gegenwart.
    Kommandantin Ten Wafer dirigierte wortlos ihre Besatzung. Die Triebwerke erwachten zu einem vibrierenden Leben. Das Schiff stürzte Richtung Metagrav-Vortex, ließ die goldene Wolke des Caldit-Systems hinter sich und wechselte in den Hyperraum. Queigat befand sich 68.997 Lichtjahre entfernt. Bei 85 Millionen Überlicht lagen sieben Stunden Flug vor ihnen.
    Rhodan sank in seinen Sessel und entspannte sich mühsam. „Willst du uns nicht erzählen, was passiert ist, Perry?"
    „Doch, sicher." Der Aktivatorträger schloss die Augen und lieferte einen lückenlosen Bericht. Ascari da Vivo, die sein Gedächtnisprotokoll hätte ergänzen können, hielt sich betont abseits. Rhodan
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