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2174 - Anguelas letzter Tag

Titel: 2174 - Anguelas letzter Tag
Autoren: Unbekannt
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emittierte einen sonnenhellen, lichtschnellen Blitz ins All. Ein Flottenverband Valenter, der in der Schneise stand, wurde verschluckt und aufgelöst.
    Ein gewaltiger Aufriss klaffte im Staub, zwei Lichtstunden lang und hoch. Eine energetische Schlucht teilte das Gold der Sphäre in zwei Hälften. Was mit Caldera geschah, ließ sich auf direktem Weg nicht erfassen. Es gab jedoch keinen Zweifel, dass das Herz der Thatrix-Zivilisation in der Sekunde unterging. „Bei VAIA ...", hörte Uknadi einen Tonkihn fassungslos. Uknadi zuckte wütend.
    VAIA ist tot! Dann reagierte der Para-Staub. Die Psi-Materie verstärkte noch die Reaktion der Sphäre. Vor Sickz Uknadis Augen blähte sich der energetische Ball einer Supernova. Das Lichtvolk war damit nur noch Geschichte.
     
    10.
     
    Die letzte Zeremonie
     
    „Wenn die Zukunft einer festen Bahn folgt, was bedeuten dann Terraner oder Guyaam? Lohnt es sich, für eine bessere Welt zu kämpfen? Wenn am Ende alles im Buch der Geschichte steht?" (Anguela Kulalin, Kriegsverlierer. Zum Terraner Perry Rhodan, auf der Brücke in die Unendlichkeit) Die Station des Verkünders fiel eben in den Normalraum, nicht weit entfernt von Klarion, als die Übertragung sie erreichte. Anguela und die letzten Vaianischen Ingenieure erlebten live das Ende ihrer Heimat mit. Sterben konnte nicht schlimmer sein. Der Verkünder hätte Sterben vorgezogen, so wie jeder andere, und wie den anderen blieb ihm nichts, als zuzusehen. Die wunderbarste Kultur, die jemals in diesem Sektor des Universums entstanden war, fand schließlich ihr Ende. Das Reich des Glücks hörte an einem unendlichen Tag zu existieren auf.
    Anguela erinnerte sich an die beste Zeit seines Lebens, die er als Staubreiter in der Calditischen Sphäre verbracht hatte. An die erste Begegnung mit Ijotha, der später als sein Mentor wirkte. An die Calditische Akademie, endloses Training auf Iguass, bevor ein großmäuliger Guyar mit Talent zum Ingenieur aufstieg. An den Tod geliebter Freunde, die in Calduurn starben, und an den Augenblick, als er die Paläste in Besitz nahm. An den Tag, der Anguela im Nachhinein heilig schien; als Ijotha ihm den Gehstock schenkte. Er spürte die endlose Spannung in seinen Gliedern, aber er hatte nicht die Kraft, den Stab zu brechen. Anguela war schwach. Er hätte sterben mögen, er war ein Kriecher, ein Wellenopfer. „Herr Anguela Kulalin, was sollen wir tun?"
    „Tötet mich."
    Wäre nur dieser Terraner da gewesen, der rätselhafte Perry Rhodan, der Anguela auf die Brücke in die Unendlichkeit gefolgt war. Rhodan hätte auf Anguela Einfluss gehabt, Anguela hatte den Fremden anerkannt. Jo Vampuce hoffte, dass Anguela aus seiner Kammer lebendig wieder zum Vorschein kam. Denn welchen Grund hatte er zu leben, jetzt, da es kein Lichtvolk mehr gab?
    Seine schlimmsten Befürchtungen wurden am Ende nicht wahr. Viele Stunden später rief Anguela seinen Sekretär zu sich. Vampuce eilte mit ohnmächtiger Erleichterung durch die Kabinentrakte. Anguela lebte. Die einzige Hoffnung, die es noch für Thatrix gab. Vor dem. Eltanen öffnete sich eine Tür, deren Schwelle er niemals hätte überschreiten dürfen. Eine Schwelle für Vaianische Ingenieure, überlegte er. Für die Großen der Galaxis oder für die Gemahlin des Verkünders, falls es eine Partnerin gegeben hatte. Vampuce dachte unwillkürlich an Eifage Agehr, doch er wies den Gedanken schamerfüllt von sich. Er empfand das eigene Denken als sensationslüstern und beschränkt.
    Als er in der dunklen Kammer stand, brachte er kein Wort heraus. Anguela lehnte reglos auf einer Art Stuhl. „Jo Vampuce", eröffnete der Verkünder dumpf, „ich habe diesen Moment lange kommen sehen. Du hast nie verstanden, was ich von dir erwarte. Aber das ist keineswegs deine Schuld. Ich verfüge über gewisse Kenntnisse der Zukunft, die ...". Anguela brach mitten im Satz ab. Man konnte den Schmerz nicht hören, doch Vampuce ahnte ihn. Und etwas, das er nicht verstand. „Ich habe die Absicht, einen recht ungewöhnlichen Akt an dir zu vollziehen. Genauer gesagt, einen Akt ohne Beispiel." Der Eltane stand wie vom Donner gerührt. Er konnte nicht sprechen und sich nicht bewegen. „Ich werde dich zu meinem Stellvertreter erheben. Du wirst damit Eifage Agehrs Nachfolger. Zu meinem Unao-Dhasaren." Ein Eltane als Stellvertreter des Verkünders. Alles in seinem Kopf schwirrte. Vampuce konnte als Sekretär dienen, aber er konnte niemals aufrücken und die Stelle des Verkünders einnehmen.
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