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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet
Autoren: Unbekannt
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Sicherheitspersonal eingesetzt wurden, bewachten es. Einer war damit beschäftigt, einen schweren Schirmfeldgenerator an die bordeigene Energieversorgung anzuschließen. Ein Blick auf ein Holoschild verriet ihr, wer die Räumlichkeiten bewohnte: Jeremiah Hutkin, Küchenchef und Bordlogistiker in Personalunion. „Was ist los?", fragte Raye. Der zweite Mann vom Sicherheitspersonal zuckte mit den Achseln. „Hutkin hat sich in seiner Kabine verbarrikadiert und droht, die JOURNEE in die Luft zu sprengen, wenn nicht umgehend Zim November oder Coa Sebastian mit ihm sprechen. Aber beide sind in der Zentrale unabkömmlich ..."
    „Und wieso hat man nach mir verlangt?"
    „Nun ja, du bist Medikerin ..."
    „Rechnet ihr mit Verletzten?" Der Mann sah sie hilflos an. „Eigentlich nicht. Wenn er das Schiff wirklich in die Luft jagt, bleibt keiner von uns mehr übrig ..."
    Oh nein, dachte Raye. Das darf doch nicht wahr sein! Ich bin Medizinerin mit dem Schwerpunkt Implantat-Chirurgie. Ich bin darauf spezialisiert, Patienten mit maschinellen, computerisierten Implantaten zu versorgen! Aber die haben mich offensichtlich angefordert, weil sie einen Psychologen brauchen! „Ihr wollt, dass ich mit Hutkin ... spreche?"
    „Würdest du das tun?" Bei den Sternengöttern, ich hoffe, Doktor Serleach kommt gleich! Der ist zwar auch kein Psychologe, aber ... „Schott öffnen! Medizinischer Notfall, Überrangkode Raye Corona ..."
    „Das wird nicht viel nutzen ..."
    Das Schott öffnete sich zwar, enthüllte zugleich aber das Flimmern eines Energieschirms, der den Kabinenzugang hermetisch verschloss. Jeremiah Hutkin stand in der Mitte des Raums. Er hielt einen Gegenstand, den Raye nicht genau erkannte. Es konnte sich um alles Mögliche halten, um einen Miniatursprengsatz genau wie um einen Funkzünder - oder einfach nur um einen Behälter mit Küchenkräutern. Der Blick des Mannes huschte unstet hin und her, von dem Gegenstand in seinen Händen zu dem durch den Energieschirm gesicherten Schott. „Was willst du hier, Raye?", fragte er schließlich. „Ich muss mit Zim oder Coa sprechen!"
    Raye befürchtete, dass ihre Stimme haltlos zitterte. Sie hatte nicht die geringste Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen. Wo blieb Mimo Serleach? „Sie können die Zentrale nicht verlassen. Wir haben gerade das Queigat-System erreicht.
    Aber vielleicht kann ich dir weiterhelfen?" Hutkin schüttelte den Kopf. „Du wirst auch nicht verstehen, worum es mir geht. Niemand versteht das! Aber ich lasse mich nicht mehr hinhalten! Wir müssen endlich handeln!"
    „Und was müssen wir tun?"
    „Wir müssen mit der JOURNEE in die nächste Sonne fliegen!"
    Entgeistert starrte die Medikerin den Chefkoch an. „Wie bitte?" Hutkin seufzte leise.
    Raye bemerkte, dass seine Hände heftig zitterten. „Wir sind einhundertsechzigtausend Jahre in die Vergangenheit verschlagen worden!", sagte der Logistiker eindringlich. „Alles, :was wir hier tun, wird die Zukunft verändern!
    Alles! Jedes Atom, das wir bei unserem Raumflug verdrängen, wird andere Atome beeinflussen und zu neuen Entwicklungen führen!
    Wenn wir nicht sofort damit aufhören, werden wir eine Zukunft erschaffen, die wir nicht mehr wieder erkennen werden! Wer weiß, vielleicht werden wir sogar die Menschheit auslöschen, wenn wir noch länger durch Tradom fliegen!" Raye suchte nach Worten. Sie konnte Hutkins Gedankengänge nicht nachvollziehen. „Glaub mir doch", fuhr der Koch fort, als hätte er ihre Skepsis erkannt. „Oder sieh in der Bordbibliothek nach! Dort gibt es einen Bericht über Zeitreisende, die in die Vorzeit zurückgekehrt sind, um einen Dinosaurier zu schießen. Sie sind von ihren energetischen Hochwegen abgekommen und haben versehentlich einen Schmetterling getötet. Als sie in ihre Zeit zurückkehrten, hatte die sich völlig verändert! Ihre Gegenwart war zu einem Alptraum geworden! Und das wegen eines Schmetterlings!"
    Raye hatte sich nie dafür interessiert, welche Zeitreisen die Terraner unternommen hatten, auch nicht, nachdem die JOURNEE in die Vergangenheit verschlagen worden war. Ich muss ihn am Reden halten, dachte sie. Solange er redet, drückt er nicht auf den Knopf. Vorausgesetzt, das ist überhaupt eine Bombe! Wo bleibt nur Doktor Serleach? „Wollt ihr das wirklich riskieren?"
    „Du hast ein Beispiel aus der terranischen Literatur zitiert, nicht aus der Geschichte", erklang hinter Raye eine vertraute Stimme. Sie fuhr herum und riss die Augen auf. Der hat mir gerade noch
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