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2173 - Der Ultramagnet

Titel: 2173 - Der Ultramagnet
Autoren: Unbekannt
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die dieser Situation angemessen waren. „Ortung!" Plötzlich klang Citas Stimme nicht mehr ruhig und gelassen. „Verdammt, da haben wir ja in ein Wespennest gestochen!" Holos bildeten sich, und Zim November stieß zischend die Luft aus. Sie befanden sich seit fünf Tagen in der Vergangenheit und hatten über die Analyse des galaktischen Hyperfunkverkehrs in Tradom zahlreiche Erkenntnisse und Informationen über diese Galaxis gewonnen und gesammelt. Sie wussten, dass Queigat nund In wichtige Wohn- und Werftplaneten der Valenter waren. Aber mit diesem Anblick hatte der Emotionaut nicht gerechnet.
    VAIA Wie kann ich sein, ohne zu denken? Wie kann ich agieren, ohne mir meiner selbst bewusst zu sein? Ich weiß es nicht. Ich bin, so, wie ich bin, und so, wie ich bin, bin ich glücklich, und alles ist gut. Mir genügt es, einfach zu existieren. Im Unbewussten liegt Perfektion. Jedes Bewusstsein würde den Einklang stören. Und ich bin bei meinen Geschöpfen. Überall in Tradom. Als reiner, feldförmiger Geist, während mein Körper im Puls ruht. Das ist das höchste Glück.
     
    2.
     
    Erschossene Großväter und ähnliche Bomben
     
    „Für mich als ehemaligen Logiker ist dieses Konzept daher nur schwer verständlich", sagte Grek-665 1/2. „Hinzu kommt, dass der LemSim mir seit einiger Zeit eine Gefühlswelt beschert, die sich mir noch immer nicht völlig erschließt. Aber ich bleibe dabei, eigentlich sind Zeitreisen unmöglich. Jedenfalls kann man mit einer Zeitreise nicht die Zukunft verändern." Raye Corona verdrehte die Augen, musste aber trotzdem schmunzeln. Sie kannte die Eigenarten des Maahks, der sie aus Andromeda in die Milchstraße begleitet hatte, mittlerweile sehr genau. Auf dem Flug von einer Galaxis zur anderen hatte es genug Gelegenheit gegeben, vertrauter miteinander zu werden.
    Grek-665 1/2 zeigte sich noch immer völlig verwirrt darüber, plötzlich Gefühle zu haben. Er kam Raye manchmal vor wie ein kleines Kind, das sich staunend in eine unbekannte Welt vorantastete, ein Verhalten, das genau im Gegensatz zu seinem massigen, grobschlächtig anmutenden Körper stand. Und in seinem eifrigen Bemühen, diese unbekannten und für ihn völlig fremden Regionen zu erkunden, schoss er mit seinen Fragen manchmal etwas über das Ziel hinaus. Das ist die höfliche Ausdrucksweise, dachte die Medikerin. Man könnte auch sagen, dass er den anderen Besatzungsmitgliedern mit seiner Beharrlichkeit und seinem Kommunikationsdrang gelegentlich gehörig auf die Nerven geht.
    Aus irgendeinem Grund schien der Maahk besonders versessen darauf zu sein, sich mit Raye zu unterhalten. „Die Datenbänke der JOURNEE sind eine wahre Fundgrube für Recherchen über Zeitreisen. Ich habe den Eindruck, dass sämtliche bekannten Zeitreisen lediglich zu einer Zeitschleife geführt haben, also praktisch zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung." Raye verlangsamte ihre Schritte nicht und hielt weiterhin auf die Krankenstation zu. Obwohl der 2,20 Meter große Maahk verhältnismäßig kurze, wenn auch kräftige Beine hatte, konnte er problemlos mithalten. „Nehmen wir das klassische Beispiel überhaupt. Du hast eine Zeitmaschine erfunden, reist in die Vergangenheit und erschießt deinen Großvater, bevor er deinen Vater gezeugt hat. Da dein Vater niemals gezeugt werden wird, wird es dich niemals geben.
    Ergo kannst du gar nicht in die Vergangenheit zurückreisen, um deinen Großvater zu töten. Wie denkst du als gefühlsmäßig betontes Wesen darüber?" Jetzt blieb Raye stehen. Sie drehte sich um und sah zu Grek-665 1/2 hoch. „Nun ja ... das ist ein typisches Paradoxon. Da ist doch viel interessanter, was ein Wesen davon hält, dessen Gedanken rein von der Logik bestimmt werden."
    „Als Logiker würde ich sagen, solch ein Paradoxon schließt die Möglichkeit einer Zeitreise per se aus."
    „Ich bin Tefroderin." Der Maahk sah sie fragend an. „Alle Tefroderinnen lügen", fügte sie hinzu. „Daraus folgert, dass du keine Tefroderin bist", sagte Grek-665 1/2, „oder dass eben nicht alle Tefroderinnen lügen."
    „Und wenn ich nicht lüge, sage ich die Wahrheit - also lügen alle Tefroderinnen." Sie lachte auf. „Allein schon die Tatsache, dass wir hier sind, beweist, dass Zeitreisen möglich sind." Der Maahk schwieg. Man konnte ihm geradezu ansehen, wie es unter dem Sichelkamm unter seiner Schutzschirmhaube arbeitete. „Oder der Mann", sagte er schließlich, „der eine Zeitmaschine baute, um in die Vergangenheit reisen und
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