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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis
Autoren: Unbekannt
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und ich kann endlich bewusstlose Eltanen espern" ,verkündete er. „Ich führe euch." Wir fanden im Mittelpunkt des Schiffes einen großen Saal.
    Wie überall standen eine Menge Relikte und Artefakte herum, und es waren einige technische Geräte zu erkennen, allerdings auch hier perfekt in die wohnliche Landschaft eingebaut. Im Zentrum schwebten vier dick gepolsterte Sessel, in denen kleine, verhutzelte, uralt wirkende Gestalten zusammengesunken lagen. Sie waren humanoid, pergamenthäutig, wiesen eine stark vorgewölbte, faltige Stirn und schmale Kiefer auf.
    Einer von ihnen regte sich langsam, schlug blinzelnd die rotbraunen Augen auf, richtete sich auf und blickte erstaunt um sich. Ein Mediker war sofort an seiner Seite und untersuchte ihn. Der Terraner nickte mir zu und widmete sich dann den drei Bewusstlosen. „Ich nehme an, ihr habt uns soeben gerettet", sagte das höchstens eineinhalb Meter große Wesen. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen besaßen die Augen jedoch nicht den sonst allgegenwärtigen tieftraurigen, müden Ausdruck. Sie wurden schnell klar und lebhaft. „So ist es"; sagte ich. „Ich denke, wir haben uns gegenseitig eine Menge zu erzählen."
    „In der Tat", stimmte der Eltane zu. Seine Augen leuchteten auf, als er Troyms Wiege sah. „Gesegnet seist du, Oberhaupt! Nun wird alles leichter." Der Alte kletterte aus seinem Sessel und stand unsicher auf zwei Beinen. Dennoch ließ er sich nicht helfen. „Mein Name ist Fian DeGater", stellte er sich vor. „Ich bin Kommandant der TEFANI und der Leiter des Projektes Finsternis."
     
    4.
     
    Die Konsequenzen
     
    Wir verlegten unsere Besprechung ins Freie. Fian DeGater sah so aus, als könne er jede Menge Licht und Sauerstoff brauchen, und auch für uns war es angenehmer. Die paradiesisch wirkende Umgebung des Planeten übte zumindest auf Terraner und Arkoniden eine beruhigende Wirkung aus. Der Zustands bericht, den ich dem Kommandanten der TEFANI gab, gab allerdings keinen Anlass zur Beruhigung. „Eure Besatzung zählte ursprünglich sechshundert Personen", fing ich an, „doch jetzt gerade mal die Hälfte noch am Leben, wovon viele medizinisch behandelt werden müssen. Einige sind dem Beschuss zum Opfer gefallen, die meisten aber starben an den mentalen Effekten der Zeitreise."
    „Auch die TEFANI selbst befindet sich in katastrophalem Zustand", fügte Ascari da Vivo hinzu. „Die automatische Reparatur hat zwar begonnen, und wir werden tun, was wir können, aber zum derzeitigen Zeitpunkt kann niemand vorhersagen, ob das Schiff jemals wieder funktionstüchtig sein wird. Die wichtigste Frage von allen lautet natürlich: Wie sieht es mit der Zeitmaschine aus?"
    Fian DeGater sprach eifrig den Erfrischungen zu, die Servos bereitstellten. Er hatte wohl eine Menge nachzuholen. Vielleicht wollte er mehr Zeit für die Antwort herausschinden. „Wir sind die Weisen Alten", sagte er schließlich. „Wir hatten erkannt, dass wir in unserer Gegenwart gegen das Reich Tradom niemals eine Chance haben würden. Daher entwickelten wir das Projekt Finsternis. Die Rückkehr in unsere Zeit ist dabei nebensächlich, sie wurde nie einkalkuliert."
    „Das ist nicht euer Ernst!", entfuhr es Ascari da Vivo. „Aber ganz und gar", versicherte uns Fian DeGater. Die Zeitreise war tatsächlich die letzte technologische Großtat des alten Volkes der Eltanen. Sie wollten die Entstehung des Reichs Tradom verhindern, und zwar ungefähr 160.000 Jahre in der Vergangenheit, zu einer Zeit, in der die Thatrix-Zivilisation den Quellen zufolge unterging. „Habt ihr diese Technologie selbst entwickelt?", fragte ich. „Nein, sie basierte auf einem Experiment eines Vaianischen Ingenieurs namens Rintacha Sahin.
    Wir wissen nicht, was genau ein Vaianischer Ingenieur ist, nehmen aber an, dass er die Eltanen jener Zeit - also vor hundertsechzigtausend Jahren - unterstützte. Und er tat dies so gut, dass wir trotz der gebotenen Eile - was so nicht geplant war - mit dem ausgelösten Notprogramm in der Zielzeit angekommen sind." Der Eltane rieb sich das Kinn. „Leider haben uns die Beschädigungen umgehend außer Gefecht gesetzt, so dass wir ohne eure Hilfe letztendlich doch gescheitert wären. Die erste Phase ist damit abgeschlossen."
    „Wie genau seid ihr auf diese Zeit gekommen?", wollte Ascari daraufhin wissen. „Nun, natürlich lagen uns keine detaillierten Kenntnisse über die ferne Vergangenheit vor", musste Fian zugeben. „Aber wir zogen unsere Schlüsse unter anderem aus der
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