Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Instruktionen warten. Ich muss mir zuerst einen Überblick verschaffen, ehe ich weiß, was wir unternehmen werden."
    „Ich werde alles veranlassen. Soll ich auch ..."
    „Ich weiß, was du fragen willst. Nein. Das werde ich selbst tun."
    „Gut." Eifage Agehr neigte leicht den Kopf. „Das Licht sei mit dir, Verkünder." Sie ging eilig. Anguela winkte uns. „Folgt mir bitte, Freunde! Ich werde euch zeigen, dass wir nicht halb so hilflos sind, wie es scheint." Der Verkünder führte uns in sein lichtdurchflutetes Büro und bot uns Platz in den Besucherschalen an. Er selbst nahm an seinem großen Terminal Platz, strich mit einem spitzen Finger über ein Sensorfeld. Umgehend bauten sich rings um uns großflächige Holos auf, die das Calditische System aus verschiedenen Perspektiven zeigten.
    An einem Rand entdeckten wir sogar die an der Raumstation angedockte LEIF ERIKSSON. Rings um sie starteten gerade Dutzende, Hunderte Schiffe und düsten in den Weltraum davon. Die gesamte Ordnung des Sperrbezirks löste sich in ein heilloses Durcheinander aus fliehenden Schiffen auf. Der Befehl war kaum herausgegeben, als schon alle widerspruchslos reagierten. Der Flugverkehr auf Caldera wurde dichter und schneller. Die Sphärenstadt hüllte sich in einen diffusen Schirm, in Calduum wurden Gebäude abgeriegelt, Balkone geräumt.
    Es war unglaublich, wie schnell das alles geschah, als ob es regelmäßige Übungen gegeben hätte. Damit hätte ich nie gerechnet. Trotz aller Friedlichkeit hatten die Thatrix-Völker wohl noch immer den Schrecken der Epoche der Kriege vor Augen. „Du siehst, wir sind durchaus handlungsfähig und verlieren nicht gleich den Kopf, Perry Rhodan" ,sagte Anguela ruhig. „Ich habe nach Eifages Ermahnungen den Notfallplan überarbeitet, vielleicht aus einem unbestimmten Gefühl der Vorahnung heraus. Deshalb fühlte ich mich ja sicher. Und ich tue es noch immer. Ihr habt wohl Recht damit gehabt, dass es eine Rebellion gibt. Aber ich glaube immer noch nicht an eine unausweichliche Bestimmung. In diesem Moment, da ich diese Entscheidungen treffe, aktiv werde, verändere ich bereits die Zukunft."
    Kurz überlegte ich mir, ob ich widersprechen sollte, ließ es aber dann sein. „Thatrix wird dem Aufstand nicht hilflos gegenüberstehen", stellte der Verkünd er fest. „Das war vielleicht in eurer Zeitlinie so, aber hier wird es anders sein. Denn ihr seid gekommen, um mich zu warnen. Ich habe so die Sache sehr viel ernster genommen, sehr viel schneller reagiert, als es sonst der Fall gewesen wäre." Ich schwieg. Was für einen Sinn hatte es, zu antworten, ihn zu beschwören? Sollte ich deklamieren: „Ich hab's dir ja gesagt!"? Im Augenblick schwebte Anguela tatsächlich in dem Glauben, Herr der Lage zu sein. Er war jetzt nicht zugänglich für meine Bitten, etwas für unsere Zukunft zu tun.
    Jetzt war sein Reich in Gefahr, jetzt musste er handeln. Was kümmerte ihn da das Schicksal einer Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis in 160.000 Jahren?
    Ich musste warten, bis die Lage sich so weit entspannt hatte, bis Anguela wirklich wusste, was genau vor sich ging, bevor ich meine Bitte erneut vortragen konnte. Vielleicht gelang es mir später, den Verkünder zu überzeugen, dass er keinen Einfluss auf die Zeit hatte, dass trotzdem alles so geschah, wenn ein System nach dem anderen unterging. Vielleicht erkannte er dann die Notwendigkeit unserer Unterstützung. „Ich wünsche dir, dass du Recht hast", sagte Ascari düster. „Bei Arkons Göttern, ich wünsche es uns allen. Du ahnst nicht, wie sehr."
    „Oh, das ist längst nicht alles."Anguela wirkte energiegeladen und ausgeglichen, er war sich seiner Sache sehr sicher. „Ihr werdet sogleich etwas ganz Entscheidendes miterleben, womit die so genannte Inquisition der Vernunft nicht rechnet. Niemand konnte damit rechnen, weil niemand davon weiß.
    Nur der Verkünder und seine engsten Mitarbeiter, die Angehörige des Lichtvolks sind. Passt gut auf!"
    Plötzlich erfasste mich ein leichtes Schwindelgefühl. Ich schüttelte den Kopf und rieb meine Augen; vielleicht war das alles allmählich zu viel für mich, und ich... Nein, hier ging etwas anderes vor. Ich sah, wie Anguelas Terminal leicht zitterte. Eine Art gläsernes Mobile, das von einem Arkadenbogen eines Fensters herabhing, fing an zu schaukeln, die filigranen Stücke stießen leise klirrend aneinander. Vom Boden wurde eine gewaltige Staubwolke aufgewirbelt. Das Beben und Zittern wurde immer stärker. Ascari und ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher