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2172 - Projekt Finsternis

Titel: 2172 - Projekt Finsternis
Autoren: Unbekannt
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Bahnberechnung der Schmerzwechten und ihrem Startpunkt, dem Queigat-System."
    „Da verstehe ich aber eines nicht, Fian: Warum seid ihr nicht weitere zehn oder mehr Jahre in die Vergangenheit gereist, was eure Chancen vergrößern würde, weil die Katastrophe zu einem früheren Zeitpunkt noch eher verhindert werden kann?" Die Frage war sehr gut gestellt.
    Genau das interessierte mich auch. Fian wand sich. „Wir ... hatten keine Zeit mehr dazu ... und ... Es könnte auch an den mit einer Zeitschleife und den mit den Beharrungskräften der Zeit verbundenen Aspekten liegen ..." Da wurde ich doch wütend. „Du sagst mir allen Ernstes, dass ihr gen au gewusst habt, was geschehen wird und habt es trotzdem getan?", sagte ich laut.
    Ich konnte nicht mehr ruhig sitzen bleiben, zu unbegreiflich war mir dieses Verhalten. Ich sprang auf und ging hinter meinem Antigravsessel auf und ab. In diesem Moment war es mir völlig gleichgültig, dass ich mich unbeherrscht zeigte. Es war einfach zu viel, selbst für mich. Ascari da Vivo musterte mich mit einem nachdenklichen Blick. Dann schaute sie zu Gucky und Julian Tifflor, die still dabeisaßen. Auch ihnen war anzusehen, was in ihnen vorging. Troym LeCaro rührte sich nicht, Fian DeGater ebenso wenig. Der Eltane betrachtete intensiv den türkisfarbenen Himmel. Der Dron Qertan, der hinter Ascaris Stuhl Wache hielt, starrte mich an. Sein mächtiger Reptilschwanz zuckte. „Nicht allein", stieß ich hervor, „dass ihr mit diesem aberwitzigen Versuch in Kauf genommen habt, die uns bekannte Gegenwart gegen eine völlig ungewisse Alternative einzutauschen. Nur um euer Leben zu retten, maßt ihr euch an, Gott zu spielen und die Schöpfung neu zu definieren. Ihr liegt damit auch noch vollkommen falsch. Ihr habt einen furchtbaren Fehler begangen, und das Schlimmste dabei ist, ihr wusstet es von Anfang an." Ich blieb vor Fian DeGater stehen und blickte auf ihn hinunter. „Warum habt ihr euch so verantwortungslos verhalten, ohne euch genau zu versichern, dass die geringste Chance auf Erfolg besteht?" Ich schüttelte den Kopf. Allmählich beruhigte ich mich wieder und kehrte auf meinen Platz zurück. „Ihr weisen Narren, ich habe es doch gesehen, ich habe es erlebt. Ich weiß, was es bedeutet, die Zeit manipulieren zu wollen. Es mündet praktisch immer in einer Zeitschleife."
    „Du könntest dich irren", wagte Fian einen vorsichtigen Einwand. „Vielleicht nicht immer."
    „Nein", sagte ich mit einem müden, niedergeschlagenen Lächeln. Diese absurde Situation war ein Witz, der Witz an sich, allerdings mit einer tödlichen Pointe. „Nein, ich irre mich nicht." Und dann erzählte ich ihm, Troym und Ascari, warum ich mich nicht irrte.
    Es begann schon in den frühen Tagen der Raumfahrt, beim Galaktischen Rätsel, - das eine geschlossene Zeitschleife war: Die Superintelligenz ES hatte die Kunstwelt Wanderer in die Vergangenheit versetzt, um die Voraussetzungen für die spätere Entwicklung zu schaffen. Später. Mithilfe des akonischen Zeitumformers - Epetran - wollten wir vor Fertigstellung des Robotregenten eine Bombe platzieren. Aber es war unmöglich, seine Entstehung zu verhindern.
    Es gelang nur deswegen, die Zeit schleife zu schließen, da Epetran mit seinen Fähigkeiten die Sicherheitsschaltung Al installierte, mit der der Robotregent vernichtet werden konnte.
    So leicht gaben wir natürlich nicht auf. Mit damals gnadenloser Naivität manipulierten wir weiter an der Zeit herum. Unser Versuch, die Geburt des Mutanten Ribald Corellos durch eine Zeitkorrektur zu verhindern, scheiterte. Es war tatsächlich so: Man konnte nicht verhindern, dass die Dinge geschahen.
    Indirekt trug man sogar dazu bei, dass sie stattfanden. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen, fiel mir ein. Ich erinnerte mich an die PAD-Seuche und deren Verhinderung durch eine Zeitreise. Aber ich sagte es nicht, schließlich wussten wir über diese Ereignisse bis heute nicht, ob die Seuche und ihre Folgen nicht nur Teile des Kosmischen Schachspieles und damit eine künstlich herbeigeführte Pararealität waren.
    Es gab schließlich auch wesentlich nachvollziehbarere Beispiele. Als eines der neueren Ereignisse berichtete ich von der Zeitschleife in Verbindung mit der Zeitmaschine von Traversan. Durch Atlans Zeitreise und seine Aktivitäten wurde die Entstehung des späteren Robotregenten sogar noch begünstigt. Und dann natürlich, zuletzt ... auch wenn es ein sehr unangenehmes Thema war. „Die große Zeitschleife rings um
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