Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2170 - Das Reich der Güte

Titel: 2170 - Das Reich der Güte
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unserem Zusammentreffen an der Baustelle der ersten Eltanenstadt war er auch jetzt wieder von zahlreichen Spezialisten und Helfern umgeben. Hier handelte es sich ausschließlich um Eltanen. Sie schwirrten um ihn und sein Tymdutol herum wie eine Wolke von Sandflöhen um ein einsames Licht in der Wüste. „Ein Hoch dem frisch gebackenen Unao-Dhasaren!", rief er mir übertrieben freundlich entgegen. „Ich gratuliere, Anguela Kulalin. Tja, wir alle machen Fortschritte."
    „Die deinigen werden in den Calditischen Palästen mit nicht ganz ungeteiltem Wohlwollen registriert", gab ich zurück. „Ist das der Grund für deinen Besuch? Wie schön wäre es einmal in Ruhe arbeiten zu können. Doch ewig muss sich der Visionär der störenden Kleingeister erwehren." ,„Ich würde Ijotha nicht unbedingt als Kleingeist bezeichnen."
    „Nun, ich kenne ihn bedeutend länger als du, mein Junge. Glaub mir, er war von klein auf ein Zager und Zauderer. Von ihm ist nichts zu erwarten. Alle meine bescheidenen Hoffnungen setze ich in dich, seinen designierten Nachfolger. Du bist jung und also wohl aufgeschlossener als dieses sture, senile Ekel."„Bitte unterlass diese plumpen Untergriffe.
    Klär mich lieber darüber auf, was hier vor sich geht."
    „Was hier passiert? Bescheiden gesagt: ein Wunder. Ich schenke dem Reich des Glücks nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern darüber hinaus ein ultimates Instrument zur Friedenssicherung."
    „Eine Waffe?", fragte ich alarmiert. „Viel besser, junger Anguela, viel besser."
    Die hundertzwanzig Stationen dienten einer modifizierten Form des Bergbaus. Nicht nur die Sonne Cocin, auch der Planet Cocindoe war, wie ich beim Anflug festgestellt hatte, ein Hyperstrahler. Der Grund dafür lag darin, dass in seiner Atmosphäre, insbesondere in den halbflüssigen Regionen, große Mengen eines fünf dimensional strahlenden Materials gelöst waren. Die schüsselförmigen Stationen, unzweifelhaft Meisterwerke der. Bauingenieurskunst, stellten eine Art Flotte dar, gigantischen Fischerbooten auf einem Ozean vergleichbar.
    In ihren Böden befanden sich starke Projektoren, von denen energetische Netze ausgeworfen wurden. Sie filterten das strahlende Mineral aus der Atmosphäre heraus. „In mikroskopisch geringen Mengen nur, im Verlauf eines langwierigen Vorgangs.
    Und doch lagert, obwohl wir erst im Probebetrieb laufen, schon jetzt ein kleines Vermögen in den Stationen. Du und der Verkünder, ihr solltet mir die Zehen küssen dafür."
    „Ich glaube nicht, dass wir das tun werden, Rintacha" ,sagte ich pikiert. „Ich gestehe dir aber freimütig, dass ich von deiner Leistung beeindruckt bin. Was ich bis jetzt erfahren habe ..."
    „... war harmloser Kinderkram. Fischen nach Hyperbröseln. Doch wir beide, Anguela, du und ich, werden hier einen ungleich größeren Fang landen!"
    Er stieg von seinem Podest, trat zu mir und legte mir den Arm aufdringlich fest um die Schultern. Ich roch seinen Schweiß; die Angugoles mit den rautenförmigen Öffnungen schienen nicht die frischesten zu sein. „Die Schätze dieses begnadeten, wunderhübschen Planeten", raunte er mir ins Ohr, „werden es mir erlauben, einen Temporalgenerator zu bauen. Ich bin noch nicht einmal im Experimentalstadium, doch ich kann dir jetzt schon sagen, dass diese meine kleine Erfindung die Welt revolutionieren wird. All die Milliarden Welten der Thatrixdruum werden schon bald vor jeglicher Katastrophe geschützt sein. Denn wer die Zeit beherrscht, mein Lieber, beherrscht alles!"
    Ich stieß ihn von mir. Ging um ihn herum, betrachtete ihn, las seine Aura wie auch das Leuchten des Tymcals innerhalb der sichtbaren Hautstellen. Er war nicht wahnsinnig. Keineswegs. Nicht das geringste Anzeichen einer Geistesstörung flackerte in seinen Augen oder seinem Geflecht. Fast bedauerte ich, dass Rintacha, der Baumeister, nicht dem Klischeebild des verrückten Wissenschaftlers entsprach.
    Du weißt schon, dem Typ mit der sich überschlagenden Stimme und dem buckligen Assistenten. Das hätte es mir bedeutend leichter gemacht.
    Nein, mein Freund. Rintacha, das Genie, befand sich nach wie vor auf dieser Seite der sprichwörtlichen Grenze. Er strahlte ein starkes, manchmal übertrieben wirkendes Selbstbewusstsein aus, ja, klar. Und ein tiefes Überzeugtsein von seinem Sendungsauftrag. Doch größenwahnsinnig konnte man ihn mitnichten nennen. Durfte man nicht, angesichts der zahlreichen Errungenschaften und wunderbaren Bauwerke, die ihm das Reich der Güte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher