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2165 - Rückkehr in den Mahlstrom

Titel: 2165 - Rückkehr in den Mahlstrom
Autoren: Unbekannt
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positronischen Anlagen auch 125.000 Kubikmeter Zellplasma von der Hundertsonnenwelt. Die Masse war groß genug, um eigene Intelligenz und Emotionen zu erzielen. Das Plasma war im Zentrum des Riesenrechners in einem Würfel untergebracht und unterlag permanenter Betreuung. Aufgrund entsprechender Sicherheitsvorkehrungen vermochte das emotional veranlagte Plasma nicht, die vollständige Kontrolle über die Positronikanlagen zu erringen. Dadurch konnte es nicht zu einem unkalkulierbaren Faktor werden.
    Dennoch traute ich dem Frieden nicht. Wir hatten Manipulationen in einem Bereich des UHF-Bandes vorgenommen, die in den sechsdimensionalen Bereich hineinragten und die wir nicht vollständig messen konnten. Die Wahrscheinlichkeit lag ziemlich hoch, dass die Nachwehen nicht nur die Mom'Serimer betrafen, sondern auch das Plasma der Hyperinpotronik. SENECA öffnete den hermetisch abgeriegelten Zugang und ließ mich ein. Ich ging die Rampe empor. Das Schott zur Alpha-Zentrale stand offen. Ich ging geradewegs zum Kontrollterminal. „Ich will mich überzeugen, ob alles in Ordnung ist", sagte ich. Rasch gab ich meinen Zugangskode ein, der mit den Schwingungen meines Aktivators gekoppelt war und so nie nachgemacht werden konnte. Anschließend aktivierte ich mehrere Testprogramme, auf die SENECA keinen Zugriff hatte. „Unterbrich jetzt die hypertoyktische Verzahnung!", verlangte ich. „Du hast wirklich keinen Grund, mir zu ..."
    „Ich will einfach sichergehen!" Meine Stimme klang heftiger, als ich es vorgehabt hatte. SENECA leistete der Anweisung Folge. Die emotionale Biokomponente trennte sich übergangslos von den Positroniksystemen. „Zufrieden?" Die künstliche Stimme klang weiterhin freundlich. „Danke. Du kannst die Anordnung rückgängig machen.".
    Die Testprogramme zeigten eindeutig, dass die Trennung tatsächlich stattgefunden hatte und SENECA sie nicht nur simulierte. Das Bioplasma in seinem Würfel reagierte ebenfalls normal. „Das war völlig unnötig", sagte die Hyperinpotronik. Ich glaubte einen leisen Vorwurf herauszuhören. „Die schwersten Stunden stehen uns noch bevor", sagte ich. „Ich musste mich überzeugen, ob wirklich alles in Ordnung ist."
    „Die Mom'Serimer sind soeben erwacht. Es geht ihnen gut. Allein Trim Marath ist bewusstlos. Sein Zustand ist zufrieden stellend, aber nicht völlig stabil" 3.
    Auf Fee Kellind wirkte Myles Kantors Gesicht noch blasser als sonst. „Ich belästige dich nur ungern mit den Ergebnissen meiner Hochrechnung", sagte der Wissenschaftler. „Unter Berücksichtigung aller bekannten und zu erwartenden Phänomene habe ich die mittlere Zapfdauer für jeden Versuch berechnet." Kantors durchdringender Blick kam Fee seltsam angestrengt vor. Sie konnte sich nicht erinnern, bei Myles Kantor jemals einen solchen Blick gesehen zu haben. „Sprich weiter!", forderte sie ihn auf. „Wie sieht das Ergebnis aus?"
    Myles deutete auf den Panoramaschirm. Die Holoprojektion zeigte Aufnahmen, die zwei Sonden lieferten, die sie vor zehn Minuten aus geschleust hatten. Einige Dutzend blaue Zapftrichter zuckten um die gigantische Hantel. Kantor schluckte, als müsse er einen Kloß in seinem Hals loswerden. „Wenn die Berechnungen wirklich stimmen, brauchen wir zwei Stunden und acht Minuten, bis alle Speicher richtig aufgeladen sind." Damit war es also heraus. Der Wissenschaftler sprach aus, was sie in den vergangenen Minuten befürchtet hatte. „Es gibt einen zweiten Faktor", fuhr Myles Kantor fort. „Die Konzentration am Schlund liegt bei mehreren zehntausend Sonnenmassen. Die dort wirkenden Kräfte betragen also nur ein Tausendstel eines Black Hole wie des gigantischen Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße. Das ist immer noch gewaltig. Hier!" Mit Hilfe eines kleinen Holo-Projektors, den er in der Handfläche hielt, projizierte er eine Graphik vor Fees Helmscheibe. „Die Distanzschwelle zieht sich in unregelmäßigen Abständen zusammen. Anschließend dehnt sie sich wieder aus. Sollte es tatsächlich zum Sturz durch den Schlund kommen, hängt unser Schicksal hauptsächlich davon ab, in welche Phase wir geraten."
    Fee nickte. Wenn sie den Höhepunkt der Kontraktionsphase erwischten, lagen die einwirkenden Gravitationskräfte und deren Begleiterscheinungen deutlich höher als am Gipfel der Expansion... „Dieser Unterschied ist dann der Schritt zwischen der Existenz der SOL und deren Vernichtung, richtig?", fragte sie. „Ich wollte es nicht so deutlich sagen. .Die
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