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2165 - Rückkehr in den Mahlstrom

Titel: 2165 - Rückkehr in den Mahlstrom
Autoren: Unbekannt
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Wahrscheinlichkeit, dass das Schiff vernichtet wird, wenn wir in den Schlund gezogen werden, ist auf jeden Fall sehr hoch. Leider kann man das alles nicht ordentlich berechnen, vor allem, weil überhaupt keine Vergleichswerte aus früheren Jahrhunderten vorliegen. Eine winzige Chance bleibt uns, wenn wir genügend Energie getankt haben und in den Hypertakt gehen." In Richtung des Schlundes bildeten sich Nebelschwaden. Zwei Sonnen in Auflösung, zerfetzt von der Gewalt der Kontraktionsphase ... Titanenkräfte zerrten ihr Plasma aus den Gaskugeln, saugten sie aus. In der kurzzeitig vorhandenen Librationszone, in der sich Anziehungskraft und Fliehkraft die Waage hielten, schossen Fontänen seitlich hinaus ins All. Sie verbargen den eigentlichen Vorgang des Sonnensterbens vor den Geräten der näher kommenden Beobachter.
    N ach einer Weile wickelten sich die Fontänen zu spiraligen Gebilden, deren Spitzen sich zielstrebig in Richtung des Attraktors bewegten. SENECA meldete zehn Prozent Energieaufnahme. Die nächste Schockwellenfront kündigte sich an. Die Hyperinpotronik zapfte bis zum letzten Augenblick.
    Gleichzeitig mit dem Erlöschen der Trichter nahm die Paratronstaffel eine tiefblaue Farbe an. Die ausgeschleusten Sonden platzten. Unzählige Splitter wirbelten davon, mitgerissen von den Gravitationswellen der Schockfront. „Grenjamin", sagte Fee zu Major Grenjamin Fandwert. „Die Leichten Kreuzer und die Korvetten sollen sich zum Ausschleusen bereitmachen. Die Solonium-Kreuzer sind ausgenommen. Es gehen aber noch keine Besatzungen an Bord. Voraussichtlicher Zielort ist das untere Ende der SZ-2." Der ehemalige TLD-Agent sah sie an und grinste breit. „Alles klar. Jetzt kann nichts mehr schief gehen." 118 Kreuzer mit je hundert Metern Durchmesser und 156 Korvetten mit je 60 Metern Durchmesser standen zur Verfügung. Fee wollte sie als zusätzliche Antriebseinheiten einsetzen. Selbst wenn sie damit nur ein, zwei Prozent zusätzliche Beschleunigung erreichten, konnte das entscheidend sein. Vielleicht rettete dieser Trick sogar ihr Leben. Die Schockwellenfront klang ab. Erneut sprangen die Triebwerke an, um den Abstand zum Schlund nicht weiter schrumpfen zu lassen. Noch immer war es den Tastern und Ortern nicht gelungen, die exakte Entfernung zum Schlund zu bestimmen. Lediglich über die Eigengeschwindigkeit der SOL ließ sich eine einigermaßen verlässliche Aussage machen. Sie lag bei 29 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, sie stieg aber nicht weiter an.
    Fee Kellind sah auf die Zeitanzeige ihres Terminals. Seit ihrer Ankunft im Mahlstrom der Sterne waren vierzig Minuten vergangen. Eine Stunde blieb ihnen höchstens, viel zu wenig, wie sie inzwischen wusste.
     
    *
     
    Bericht Atlan: Ein Medoroboter massierte den stark behaarten Nacken des Mutanten. Einer der Tentakel verabreichte ihm eine den Kreislauf stabilisierende Injektion. Wie alle Menschen vom Planeten Yorname wies 'ITrim Marath starken Haarwuchs auf den Handrücken und vom Nacken bis zwischen die Schulterblätter auf. Das Haupthaar selbst war eher dünn. Der Para-Defensor hielt die Augen geschlossen. Sein Atem ging zügig, höchst ungewöhnlich für einen Bewusstlosen. Mondra Diamond tupfte ihm mit einem Tuch Schweißperlen von der Stirn. Startac Schroeder hielt sich ein wenig abseits. Er wirkte konzentriert. Ich vermutete, dass er mit seiner Orterfähigkeit einen Zugang zu den Traumgedanken des Freundes suchte.
    Ich wandte mich an Darla Markus, die den Mutanten betreute. Im grünen Schutzanzug eines Medikers wirkte die Ärztin und Psychologin ausgesprochen unauffällig. Sogar ihre Haare, die sonst zu einer wahren Kunstgestalt aufgetürmt waren, hatte sie bedeckt. „Hast du schon etwas herausgefunden?", sagte ich leise. „Die Dauerohnmacht rührt von keiner organischen Ursache her, falls du das meinst. Es sind mir aber auch keine psychischen Ursachen bekannt." Die Medikerin deutete auf das Holo mit den Diagrammen. Sie enthielten alle wichtigen Körperwerte wie Puls, Blutdruck, Schweißabsonderung. Trim Marath war völlig gesund. „Die Aktivität des Gehirns steht in krassem Gegensatz zu seiner Ohnmacht", fuhr die Ärztin fort. „Hier, die vier Kurven stellen die Stoffwechselaktivität dar. Sie liegt höher als bei jedem anderen Bewusstlosen, es sei denn, er ist Ertruser. Selbst ein Mensch im Wachzustand weist keine solchen Werte auf." Vielleicht ein Arkonide im Zustand der Selbstentrückung!, überlegte ich im Gedanken an meine vom salzigen Sekret
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