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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter
Autoren: Unbekannt
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Griff des Degens. Trah Zebuck wäre nicht der Erste gewesen, der versucht hätte, einen Kampf mit schmutzigen Tricks zu entscheiden. Als er kurz zu Sassaron hinüberblickte, reagierte dieser in der gewünschten Weise. Er warf ihm ein Kampfmesser mit handlanger Klinge und schwerem Griff zu. Danach legte er seine Hand an den Kolben seines Kombistrahlers. Roi streckte den rechten Arm nach vorn aus, um ein Gefühl für den Degen zu bekommen. In der nach hinten zeigenden, linken Hand hielt er das Messer, das ihm durch sein Gewicht half, die Balance zu verbessern. Dabei ließ er Trah Zebuck nicht aus den Augen. „Einen Moment noch", bat er. Dantons Gedanken überschlugen sich förmlich. In aller Eile versuchte er, sich alles ins Gedächtnis zurückzurufen, was für einen derartigen Kampf wichtig war. Die Grundregeln des Fechtens waren ihm vor Jahrhunderten in Fleisch und Blut übergegangen. Es war nicht nötig, sie in Gedanken durchzugehen, um keine zu vergessen. Es kam jedoch auf die kleinen Tricks an, die einen Kampf entscheiden konnten. Zudem musste er auf die Gemeinheiten vorbereitet sein, mit denen der Konquestor ihm begegnen würde. Dies war kein Kampf, in dem es sportlich fair zugehen würde. Es war eine Auseinandersetzung auf Leben und Tod. Machte er einen Fehler, würde ihm Trah Zebuck kaum die Gelegenheit geben, diesen noch einmal zu korrigieren.
    Vielmehr würde er ihn augenblicklich ausnützen. Danton lockerte seine Muskeln mit ein paar kleinen Übungen. Dabei gab er sich alle Mühe, so selbstbewusst wie nur eben möglich zu erscheinen. Er war sicher, dass er den Kampf gewinnen konnte, und genau dieses Gefühl wollte er Trah Zebuck vermitteln. Trah Zebuck hatte in den letzten Monaten und Jahren genügend Möglichkeiten gehabt, den Fechtkampf zu trainieren. Bei seinem Vormarsch in die Stadt und zum Kraftwerk hatte er demonstriert, wie gut er mit dem Degen umgehen konnte.
    Der Konquestor hatte einige Vorteile auf seiner Seite. Er überragte den Terraner deutlich. Roi schätzte, das er über 2,10 Meter groß war. Er verfügte über eine größere Reichweite und hatte das deutlich höhere Körpergewicht. Dieser größeren Wucht seines Gegners hatte er lediglich mehr Eleganz und eine bessere Beweglichkeit entgegenzusetzen. Roi ließ sich in die Knie sinken, richtete sich auf, schüttelte die Arme aus und hüpfte tänzelnd von einem Fuß auf den anderen, um Trah Zebuck zu provozieren. Seine Rechnung ging auf. „Es reicht!", schrie der Konquestor. Dann griff er an. Schon bei seiner ersten Attacke demonstrierte er, dass er die sofortige Entscheidung suchte und sich nicht auf einen langen Kampf einlassen wollte. Sein Angriff war ungestüm und erdrückend kraftvoll. Er warf die ganze Wucht seines Körpers in die Waagschale. Der Terraner hatte sich vorgenommen, die Initiative zu ergreifen und seinerseits anzugreifen. Wer im Kampf mit solchen Waffen zuerst attackierte und wer seinen Angriff durchsetzen konnte, hatte die Vorteile auf seiner Seite. Wer sich in die Defensive drängen ließ, war bereits bei der ersten Berührung benachteiligt.
    Klirrend schlugen die Waffen gegeneinander. Roi Danton wich mit geschickten Seitwärtsschritten aus und parierte ihn mit der Klinge des Messers.
    Schon in dieser ersten Phase des Kampfes zeigte sich, dass Trah Zebuck alle Möglichkeiten nutzte, die ihm die Waffe in seiner Hand bot. Er setzte sie ebenso zum Stich ein wie auch zum Hieb. Sein Stil war mit nichts zu vergleichen, was die Schulen Terras jemals gepflegt hatten. Doch das war auch nicht zu erwarten gewesen. Dennoch gab es Grundwahrheiten bei diesem Duell, die auch für das Affenwesen galten.
    Vergeblich versuchte Roi Danton, die wilde Attacke seines Gegners zu stoppen, um aus der Defensive herauszukommen und seinerseits zum Angriff zur Riposte - überzugehen. Trah Zebuck trieb ihn vor sich her durch die Schaltzentrale. Er schlug mit unbändiger Wucht zu, so dass der Terraner bei jeder Parade die Kraft des Affenwesens spürte. Ein ausgeglichener Kampf war wie ein Streitgespräch, bei dem sich einer äußerte und der andere antwortete, bei dem es einen ständigen Wechsel von Angriff, Abwehr und Antwortangriff gab. Doch dazu kam Roi Danton nicht. Trah Zebuck dachte nicht daran, eine Riposte zuzulassen. Diese musste nach einer erfolgreichen Abwehr sofort einsetzen und vorgetragen werden. Der Konquestor aber rückte vor und griff pausenlos an. Widerwillig musste der Terraner anerkennen, dass sein Gegner nicht nur äußerst
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