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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter
Autoren: Unbekannt
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bin ich so gut wie tot", sagte er, wobei er sich Roi Danton zuwandte, die Hand jedoch nicht von der Schaltung ließ. „Das ist mir bewusst. Aber ich gebe nicht auf. Ich bin in der Lage, das Kraftwerk in einen nicht mehr zu kontrollierenden Zustand zu versetzen und damit eine Katastrophe auszulösen. Ein leichter Druck meiner Hand genügt, und ein Prozess läuft an, den ihr nicht mehr aufhalten könnt. Wenn das Kraftwerk explodiert, bleibt von der Stadt der Kechten nichts mehr übrig. Hunderttausende werden sterben.
    Willst du das?"
    „Was schlägst du vor?", fragte Roi Danton. „Ich will einen Kampf, ein Duell", entgegnete Trah Zebuck entschlossen. Mit der freien Hand griff er nach einem Degen. „Du kannst den Gegner bestimmen, gegen den ich kämpfen soll. Gehst du nicht darauf ein, sind die Kechten verloren."
    „Was verlangst du, falls du gewinnst?"
    „Ich will ein Beiboot für die interstellare Raumfahrt, und ich will euren sofortigen Abzug aus diesem Raumsektor!"
    Der Konquestor hatte überhaupt nicht die Absicht, zu starten und den Planeten zu verlassen, wenn man seine Forderung erfüllte. Zunächst wollte er sich auf Kechta verstecken. Er glaubte, dass ihm genügend Zeit dafür verbleiben würde, der Inquisition zu entgehen. „Und wenn du verlierst?"
    „Dann bin ich tot", antwortete Trah Zebuck gleichmütig.
    „Wir können die Stellung nicht mehr länger halten", teilte Jobonne der Sendezentrale mit. „Wir müssen abbrechen und uns zurückziehen."
    „Bist du wahnsinnig?", schrie die weibliche Stimme aus der Regie. „Wir vermarkten deinen Bericht auf dem ganzen Planeten. Es gibt keinen einzigen Sender auf den zwölf Kontinenten, der deine Bilder nicht bringt. Und du willst Schluss machen? Willst du Mutter um ihre Einnahmen bringen?"
    „Das Duell beginnt gleich", sagte Jobonne kühl. „Schade, dass die Öffentlichkeit davon ausgeschlossen wird. Wir schalten jetzt ab."
    „Nein!", schrie die weibliche Stimme vom Sender. „Wir erfüllen deine Forderungen. Die Geister Stakernacks mögen dich holen. Mutter Echturda wird kein Verständnis für dich haben. Was willst du?"
    „Einen Teil des Honorars. Nur einen kleinen Teil. Das ist alles."
    „Das musst du mit Mutter besprechen."
    „Ich rede jetzt aber mit dir!" Der Sender gab nach. Die Verantwortlichen erklärten sich einverstanden. Jobonne blickte Ostrug an, der neben ihr stand.
    Seine senkrecht oval stehenden Augen waren geweitet'. Immer wieder fuhr er sich mit den Fingern durch die weißen Barthaare an seinen Wangen. Er konnte nicht nachvollziehen, was sie getan hatte. „Du bist von Sinnen", klagte er. „Was ist plötzlich in dich gefahren? Das wird dir Mutter niemals durchgehen lassen."
    „Sie wird. Ich bin ganz sicher.
    Irgendwann einmal muss das System durchbrochen werden! Woj hat einen Anfang gemacht. Wir werden den Faden aufgreifen, den sie uns zugeworfen hat. Es kann nicht angehen, dass wir die ganze Arbeit leisten und den Lohn dann mit Hunderten von Neidern teilen müssen, nachdem wir den größten Teil an Mutter gezahlt haben."
    „So ist es immer gewesen. Das sind nun mal unsere Traditionen." Die Stimme ihres Gefährten klang furchtsam. „Irgendwann einmal muss es zu Ende sein. Wir kommen nie aus unserer Armut heraus, wenn wir den Lohn unseres Erfolgs nicht wenigstens zu einem kleinen Teil behalten können." Ostrug Magaga senkte verzweifelt den Kopf. „Mutter wird uns verfluchen!"
    „Wir verschwinden von hier, bevor der Fluch wirkt", beschloss Jobonne. „Wir schließen uns einem anderen Clan an. Verstehst du denn nicht? Unsere Reportage wurde über den ganzen Planeten verbreitet. Wir sind berühmt. Man wird uns nehmen."
    „So etwas ist noch nie geschehen."
    „Irgendwann einmal ist alles zu Ende, und das Neue beginnt. Wir machen einen Anfang." Um keinen Preis der Welt hätte sie sich davon abhalten lassen, das weitere Geschehen mit der Kamera festzuhalten. Sie hatte geblufft und gewonnen. Sie hatte dem Mosaik des Bildes, mit dem sie in die Geschichte Kechtas eingehen würde, ein weiteres Steinchen hinzugefügt.
    Vielleicht als diejenige, der es nach Jahrtausenden gelungen war, den starren Panzer der Traditionen aufzubrechen, unter denen sie alle zu ersticken drohten.
    Sie wandte sich an den Sender: „Du bekommst deine Bilder. Hier wird gleich ein Kampf stattfinden, wie ihn das Volk der Kechten noch niemals zuvor erlebt hat. Und wir sind dabei! Zum Ruhme von Mutters Media-Clan, dem Clan Echturda."
    Mit widerwilliger Bewunderung
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