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216 - Jenseits von Raum und Zeit

216 - Jenseits von Raum und Zeit

Titel: 216 - Jenseits von Raum und Zeit
Autoren: Jo Zybell
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sehr langsam, und daraus schloss der Tunnelfeldmeister, dass auch sein Feind schwer angeschlagen sein musste.
    Endlich bewegte sich Gilam’eshs Aura wieder. Solange du den roten Lichtpunkt siehst, ist noch nichts verloren…
    Er drang in die Tunnelfeldwand ein und verfolgte den treulosen Verräter.
    ***
    Es war vorbei.
    Die Kiste hatte ihn mit voller Wucht am Brustkorb getroffen. Sekundenlang war Matt die Luft weggeblieben, und jetzt schmerzte ihn jeder Atemzug.
    Es war vorbei, er konnte aufgeben.
    Doch Commander Matthew Drax wäre nicht Commander Matthew Drax gewesen, wenn er so einfach aufgesteckt hätte. Umgeben und getarnt von dem blauen Flimmern in der Tunnelfeldwand, schleppte er sich dem Ausgang des Zeitstrahls entgegen. Dabei hatte er nicht den geringsten Anhaltspunkt, um abschätzen zu können, wie weit es bis dahin noch war. Es konnten Millionen von Kilometern sein.
    Eigentlich unsinnig, weiterzumachen. Aber egal – solange er noch atmete, solange er sich bewegen konnte…
    Außerdem: Würde er jetzt die Tarnung aufgeben, die ihm die Tunnelfeldwand bot, würde ihn der irrsinnige Geist auf jeden Fall erwischen. Die Tunnelfeldwand bot eine gewisse Deckung. Matt hatte ja gesehen, wie Gilam’eshs Aura aus ihr heraus geschossen kam wie ein blauer Kugelblitz.
    Er blickte zur Seite, und für einen Augenblick wollte ihm auch die letzte Hoffnung sinken: Gilam’eshs Aura verfolgte ihn weiter!
    »Shit…!«, entfuhr es ihm. Die Aura des Hydree war nicht mehr weit entfernt, höchstens vierhundert oder fünfhundert Meter, schätzte Matt Drax. Schon konnte er ihre Umrisse zwischen den hin und her wirbelnden bunten Lichtschlieren erkennen. Ein wahrhaft gespenstischer Anblick!
    Matt versuchte sich im Nichts abzustoßen, sein Tempo zu beschleunigen. Es gelang ihm nur mühsam.
    Wie um alles in der Welt konnte ihn der Irrsinnige bloß immer wieder aufspüren? Erkannte Gilam’esh etwa seine Gedankenmuster? Das schien ihm noch die einleuchtendste Erklärung zu sein.
    Bis er an sich hinunter blickte – und den roten Schimmer bemerkte!
    Von wegen Gedankenmuster! Der rote Schimmer des Rubins in der Brusttasche seines Anzuges verriet ihn! Da konnte er sich noch so weit von den Energiewirbeln des Zeitstrahls fortreißen lassen oder in Schattenfeldern verstecken – Gilam’esh orientierte sich einfach an den Reflexen des Edelsteins!
    Es war so verdammt einfach, dass er lachen musste. »Shit!« Er riss die Brusttasche auf, griff nach dem Rubin und holte ihn heraus. Den Edelstein in der rechten Faust, wandte er sich nach links.
    Fünfzig oder sechzig Meter entfernt schwebte die Aura des Hydree heran, mit wachsender Geschwindigkeit. Als würde die Nähe ihrer Beute sie beflügeln und ihr frische Kraft schenken.
    Matt wollte schreien – doch er sparte seine eigenen Kräfte für die Aktion, die er nun in die Tat umsetzte.
    Er holte aus und gab den Rubin frei; nicht zu vehement, dass Gilam’esh Verdacht schöpfen konnte, sondern mit nur wenig mehr Beschleunigung als seine eigene Geschwindigkeit. Und während das Schmuckstück von ihm weg driftete, bremste er selber ab und änderte leicht die Richtung.
    Der Abstand von dem rot leuchtenden Stein vergrößerte sich zusehends. Aber noch war es zu früh, die Tunnelwand zu verlassen. Matt wartete, bis er Gilam’esh weit unter sich sah. Der Hydree folgte weiter dem Leuchten; er hatte nicht bemerkt, dass es sich von Matt getrennt hatte.
    Der konzentrierte sich nun auf den Zeitstrahl, stieß sich ab und sprang durch die äußeren Lichtschwadenschichten der Tunnelwand zur gegenüberliegenden Seite.
    Schau bloß nicht nach oben!, flehte er dabei, den Hydree im Blick.
    Als er den an dieser Stelle etwas mehr als zweihundert Meter breiten Zeitstrahl durchquerte, sah er die Blaupausen dreier Gewehre und ein paar Schachteln Munition aus dem Flugzeug im blauen Geflimmer schweben. Eine der Waffen kreuzte seine Bahn, und ohne groß nachzudenken packte er sie und hängte sich die Kalaschnikow um die Schulter. Das Schattenfeld reagierte wie ein physischer Körper und blieb an seiner Schulter hängen.
    Durch diese Beobachtung ermutigt, schnappte sich Matt Drax auch noch ein paar Schachteln Munition. Er schloss die Arme um seine Beute und drang in die gegenüberliegende Tunnelfeldwand ein. Er folgte weiter dem Strom und sah sich um: Gilam’esh war nirgends zu entdecken.
    Matt riss die Verpackungen der Munitionsschachteln auf und stopfte sich sämtliche Bein-, Brust- und Hosentaschen mit Patronen
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