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2158 - Das blaue Schiff

Titel: 2158 - Das blaue Schiff
Autoren: Unbekannt
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allzu klar.
    Zwei Minuten später hatte er die Gewissheit: Der Gang endete in einer Sackgasse. Es ging nicht mehr weiter weder nach unten noch nach den Seiten und schon gar nicht nach oben.
    Von oben kam das Nichts, aus dem Gang hinter ihm war das Geschrei der Untaten zu hören. Es kam näher. Die Versteinerten hatten die Verfolgung aufgenommen.
    Es müssen konservierte Cynos sein, dachte er, die noch nicht die Metamorphose zu einem Obelisken ohne Schatten vollzogen haben. Ein weiteres Museum. Nur Cynos vermögen über Jahrtausende hinweg auf diese Weise zu überleben!
    Aber irgendwie hatten' sie dabei Schaden gelitten. Saedelaere wusste nicht, weshalb, aber in seiner jetzigen Situation war dies auch nicht wichtig.
    Verzweifelt drückte er sich mit dem Rücken gegen die abschließende Wand. Er war gefangen. Es gab nichts, was ihn jetzt retten konnte. Was war zuerst hier die Wesen oder die blauen Schwaden?
    Alaska sank zu Boden und legte den Kopf in die Hände. Er dachte an den Zellaktivator in seiner Schulter. Das Gerät konnte ihm jetzt ebenso wenig helfen wie der Anzug der Vernichtung.
    Der Anzug war seine letzte Hoffnung. Der Terraner redete sich ein, dass es kein Zufall gewesen sein konnte, dass er ihn gefunden hatte ausgerechnet er, den der erste Anzug zu einem anderen Menschen gemacht hatte.
    In jener Zeit hatte er oft geglaubt, diese Einsamkeit nicht mehr ertragen zu können. Dabei war seine jetzige Situation viel schlimmer.
    Saedelaere wartete auf das Ende. Sein Kampfeswille war erloschen.
     
    *
     
    Monkey war nicht fähig, den Blick von den Bildschirmen zu nehmen. Der Oxtorner beobachtete, wie der Planet sich auflöste, wie sich das Nichts tiefer und tiefer in die Kruste hineinfraß. Von den industriellen Anlagen und Wohnsiedlungsblocks war schon lange nichts mehr zu sehen.
    Die Schwarmfähre CATOO schwebte einen Kilometer oberhalb der ständig wachsenden Auflösungszone; genau an jener Stelle, wo der Talkessel gewesen war, den es nun auch nicht mehr gab. „Trauerst du um deinen Freund?", fragte Kafetchein in Monkeys Gedan ken hinein. „Ich trauere nicht", entgegnete der Oxtorner barsch. „Ich bedauere seine Sturheit!"
    „Dein Freund ist ein seltsamer Mensch", sagte der Mago. „Er wird seine Gründe gehabt haben, sich für den Tod zu entscheiden."
    Einer der sechs Technos rief etwas. Die Augen aller Anwesenden richteten sich wieder auf die Schirme. Auf dem Hauptbildschirm war die blaue Walze zu sehen, in die in den letzten Stunden die Zwergandroiden zurückgekehrt waren, im, Gleitflug über der Zone der Auflösung.
    Das Walzenschiff wurde offenbar von Antigravfeldern gehalten. In diesem Augenblick begann es zu steigen und mit hohen Werten zu beschleunigen.
    Es verließ die Atmosphäre des sterbenden Planeten. Als es den freien Weltraum erreicht hatte, stürzten sich wieder die Vertyren-Raumer darauf. Sie hatten so wenig eine Chance wie beim ersten Mal.
    Monkey verstand nicht, weshalb die Zwergandroiden nicht zurückschlugen. Aber sie begnügten sich damit, unangreifbar durch die Reihen der Angreifer zu fliegen, dem Eintauchpunkt in den Hyperraum entgegen. „Hört auf!", rief der Oxtorner. „Hört doch endlich auf, eure Munition zu vergeuden! Seht ihr immer noch nicht, dass es keinen, Zweck hat?"
    „Er hat Recht", sagte Kafetchein. „Lass das Feuer einstellen, Draniss!" Vathriel gehorchte und gab den Be fehl an seine Offiziere weiter. „Wenn wir wenigstens Funkkon takt zu Saedelaere aufnehmen könnten", sagte Monkey. „Dann wüssten wir, ob er noch lebt."
    „Wir haben es versucht", antwor tete Kafetchein. „Aber es ist nicht möglich."
    Monkey schwieg. Er beobachtete weiter, wie die Oberfläche von Eolix Stück für Stück, Schicht für Schicht „abgetragen"- und aufgelöst wurde. Überall krochen die blauen Nebel über das bloßgelegte Gestein und fraßen sich tiefer und tiefer in den Planeten.
    Humus und Sand gab es schon lange nicht mehr, ebenso wenig wie die Gebäudekomplexe. Das einzig Gute daran war, dass es keine verheerenden Explosionen mehr gab wie vorhin, als die Auflösung die industriellen Anlagen erfasste.
    Nein!, dachte Monkey. Nichts ist gut!
    Monkey zog sich in die ihm angewiesene Kabine zurück. Auf einem Tisch aus Formenergie standen die Reste der Mahlzeit, die man ihm gebracht hatte. Sein Hunger war bereits gestillt.
    Für den Oxtorner stellte sich die Frage, wie er jemals aus diesem bedrohten Schwarm heraus- und wieder in die Milchstraße kam. Kafetcheins Versprechen mochte
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