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2149 - Paradimjäger

Titel: 2149 - Paradimjäger
Autoren: Unbekannt
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sagen!", bellte der Ausbilder. „Der Lehrplan ändert sich ab heute.
    Normalerweise wären jetzt die NOVA-Kreuzer an der Reihe ..."
    Kisch Fakirs Blick wanderte sehnsüchtig zu dem Ungetüm, das am Rand des Landefeldes der Akademie stand; ein halber Kilometer Stahl und Ynkelonium.
    „... aber das schenken wir uns fürs Erste! - Jawohl, auch Kisch Fakir dahinten! Hör zu, Kerl!"
    Fakir zuckte zusammen, dann richtete er seinen Blick wieder auf Kyzeti Ekre.
    „Die Ausbildung für die Abschlussjahrgänge wird ab sofort umgestellt. Auf persönliche Anweisung von Reginald Bull üben wir ab sofort das Pilotieren von ein- und zweisitzigen Raumjägern. Wir haben mittlerweile ein paar Maschinen betriebsbereit. Schwalbenschwanzjäger Typ ST 6B, kennt die jemand?"
    Einge Hände hoben sich zögernd. Kyzeti Ekre erstickte das aufkommende Gemurmel im Keim.
    Der Ausbilder straffte sich und musterte insbesondere Fakir mit dem üblichen bärbeißigen Blick; dann deutete er mit ausgestrecktem Arm Richtung Himmel, in den Nieselregen.
    „Okay, Leute, ich weiß, dass die Techniker oben in der Lunawerft seit heute Nacht Sonderschicht arbeiten. Damit wir unten hier unsere Jäger kriegen. - Da wär's wohl unfair, wenn wir einen schlechten Job machen, oder?"
    Kisch Fakir wollte etwas einwenden; doch Kyzeti Ekre verschloss ihm mit einer stummen Warnung den Mund.
    „Also los geht's! Der eine oder andere wird enttäuscht sein, weil ganz so bequem wie in einem NOVA-Kreuzer geht es in den Kisten nicht zu."
    Ekre maß mit einem widerlichen Grinsen Goldhändchen Grahann Eitan, Fakirs Zimmernachbarn.
     
    *
     
    In dem Hangar standen statt der üblichen Space-Jets zwanzig kleine Jagdraumschiffe, allesamt nach Fakirs Schätzung zwanzig Meter lang. Die Dinger sahen aus wie Vögel oder wie Schmetterlinge. Fakir schätzte die Bauhöhe der Einheiten auf drei Meter. Die Aggregate waren in die Fläche verteilt; was wiederum zu einem unverwechselbaren Look führte.
    In Front- und Seitensicht waren ST-6B-Jäger kaum zu sehen.
    Fakir erinnerte sich, die „Schwalbenschwänze" einmal erlebt zu haben; auf einer privaten Raumfahrtschau vor einem Jahr. Die LFT hatte seines Wissens nie welche gekauft.
    Wieso also jetzt die seltsamen Vögel?
    „So, alles mal herhören!", tönte Kyzeti Ekres wenig angenehmes Organ. „Das sind klassische Einsitzer mit geringer Reichweite. Die beiden Ausleger hinten rechts und hinten links sorgen für feldgesteuerte Fokussierung des Schubs. Ihr bekommt keine Aufpasser, klar? Das heißt, jeder sieht selbst zu, dass er keinen Unsinn macht! - Haben wir das verstanden, auch Fakir und Eitan?"
    Die Schwalbenschwänze lagerten auf improvisierten Prallfeld-Gestellen. Es handelte sich um alte Teile, wahrscheinlich aus dritter oder vierter Hand, jede Maschine mehr als fünfzig Jahre alt, den zahlreichen Gebrauchsspuren nach, die einer Ynkenithülle gar nicht mal so einfach beizubringen waren.
    „Alles einsteigen!", gellte Kyzeti Ekres Stimme durch den Hangar, schneidend laut auch ohne Verstärkerfeld. „Die Syntrons haben eure IV-Daten! Tempo, Tempo, andere arbeiten schließlich auch!"
    Fakir machte am Cockpit einer Schwalbe seinen Namen aus.
    Er sprintete zur Prallfeldleiter, in einem lachenden Wettlauf mit Fettsack Eitan, den er gewann, ließ sich in einem magenfeindlichen Satz fünf Meter hochhieven und presste sich ins Sitzgestell.
    Die Kanzel klappte mit einem schmatzenden Laut in den Rahmen. Es wurde still.
    Kisch Fakir fühlte sich wie in einem Sarg eingeschlossen. Mit einem Mal war das Gefühl nicht mehr lustig.
    „Ekre hier!", schnitt die Stimme des Ausbilders durch die Stille. Fakir machte in dem Wust aus Instrumenten das aktivierte Funkgerät aus, fand den Lautstärkeregler und drehte Ekre den Saft ab.
    Wohltuend leise: „...was glaubt ihr eigentlich, wie lange Reginald Bull im Ernstfall auf euch warten ..."
    Kisch Fakir stellte den Ton auf null.
    In aller Seelenruhe machte sich der Kadett mit Instrumentarium und Gliederung vertraut. Sollte Ekre ruhig seinen Anfall kriegen; wenn Fakir etwas gelernt hatte, war es, dass ein Raumfahrer nicht auf Verdacht handelte.
    Ein Raumfahrer wusste Bescheid, bevor er Zunder gab.
    Mit Hilfe des Syntrons checkte Fakir Instrument auf Instrument, ließ den Rechner Spezifikationen liefern; die Gravopuls-Triebwerke, die feldgesteuerte Fokussierung des Schubs, Hyperfunk, das kleine MVH-Geschütz im Bug, Lebenserhaltungssysteme, Andruckabsorber.
    Der erste Schwalbenschwanz torkelte Richtung
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