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2149 - Paradimjäger

Titel: 2149 - Paradimjäger
Autoren: Unbekannt
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an der Rundseite einer halbkreisförmigen Hauptzentrale nicht gab. Höchstens an den Rändern der gewaltigen Hologramm-Projektionsmatrix, die ein detailliertes Abbild der Umgebung am Sternenfenster zeichnete.
    An diesem Ort liefen alle Daten der untergeordneten Zentralen zusammen.
    Fakir verlor um ein Haar die Nerven, als er Reginald Bull - ausgerechnet! - auf sich zukommen sah.
    Bei ihm war eine auffallend hagere Frau, den Rangabzeichen nach die Kommandantin.
    „Ach, du Scheiße ...", murmelte Fakir praktisch lautlos. Die Sache fing an, ihm über den Kopf zu wachsen.
    Bull blieb abwägend vor Fakir stehen, während dem Kadetten das Herz in die Hose rutschte.
    Dann streckte der LFT Verteidigungsminister die Hand aus und verkündete: „Mein Name ist Reginald Bull. Das ist Jani Keitz, sie kommandiert die ROALD AMUNDSEN. - Und du bist dann wohl Kisch Fakir."
    Fakir war viel zu verdutzt, Bulls Hand zu ignorieren. Er tauschte einen Handschlag mit dem Aktivatorträger.
    „Ähmm ... Fakir, das ist richtig."
    „Erzähl uns doch mal, was du für deinen komplett bescheuerten Ausflug für Gründe hattest!" In Bulls breitem Gesicht stand der Anflug eines Grinsens.
    Fakir suchte nach Worten, hatte eine komplizierte Geschichte parat. Dann warf er den ganzen Unsinn über Bord und sagte einfach: „Ich musste wissen, ob meine Freundin lebt. Sie war in einem Jäger und verschwunden. So einfach."
    „Kisch, wieso hast du nicht einfach in der AMUNDSEN nachgefragt?"
    „Hab ich ja gemacht!", verteidigte Fakir sich heftig.
    „Und?"
    „Man kriegt keine Antwort. Da bin ich losgeflogen."
    Bull drehte sich überrascht zu Jani Keitz. „Keine Antwort?", hörte Fakir ihn fragen. „Ist das wahr, Jani?"
    Die Kommandantin fing einen Moment an rumzudrucksen. „Na ja ... kann schon sein, Reginald. Die meisten Piloten kommen aus der Raumakademie Terrania. Die kennen sich untereinander. Wir haben mehr als zwölftausend Einzelanfragen."
    Bull sah die Kommandantin strafend an. „Jani, du kümmerst dich bitte persönlich drum, dass sämtliche Anfragen unverzüglich beantwortet werden."
    „Aber die Geheimhaltungsvorsch..."
    Bull unterbrach sie plötzlich wütend: „Sind für diesen Sonderfall aufgehoben! Die Leute haben uns allesamt gerettet. Also erfahren sie auch, ob ihre Freunde am Leben sind, das ist doch wohl verdammt noch mal selbstverständlich!" Bull presste die letzten Worte in offenem Zorn heraus.
    Die Kommandantin entfernte sich mit blassem Gesicht; dann wandte sich der Minister wieder Fakir zu: „Sag mal, Kisch ... Wie viele Katamare hast du eigentlich abgeschossen?"
    Fakir legte die Stirn in Falten und dachte nach. „Das ging alles mächtig schnell. Ich glaub, sechs.
    Aber das war Zufall, ich weiß nicht einmal genau."
    Reginald Bull lachte leise. Fakir konnte nicht dagegen an, dass er den Aktivatorträger als extrem sympathisch empfand.
    „Insgesamt waren's sieben Treffer, Kisch. Der nächstbeste Pilot der Jägerflotte hat fünf. Übrigens ein Emotionaut."
    „Ja und?"
    „Sieht so aus, als wärst du bei dem ganzen Spektakel als erfolgreichster Pilot unterwegs gewesen.
    Besser als die Emotionauten-Abschlussklasse."
    Fakir zuckte mit den Achseln. „Wie ich schon sagte. Zufall, wir mussten ja immer drei Treffer haben, und meiner war immer nur einer von dreien."
    „Mag sein." Bull nahm Fakir beim Arm und zog ihn mit sich. Sie machten eine kleine Runde, vorbei an Ortung, Funk, Feuerleitzentrale.
    „Nimm mir das jetzt nicht krumm, wenn ich dir was von früher erzähle. Als ich so alt war wie du, wollte ich zum Mond fliegen. Das war mein großer Traum. Dafür habe ich gearbeitet wie ein Pferd, das kannst du glauben. Und ich hab's gekriegt. Sogar noch viel mehr als das. - Und du, Kisch? Willst du jemals so einen Kasten wie den hier kommandieren?"
    „Einen ENTDECKER?"
    „Ja."
    „Klar will ich!", antwortete Fakir im Brustton der Überzeugung.
    „Dann mach nicht wieder solche Unfug, Kisch! Irgendwann schaffst du es auch."
    „Reginald, ich wollte meine Freundin wieder sehen. Ich wollte wissen, ob sie lebt. Ich mach das immer wieder genauso."
    „Deine Freundin ist Emotionautin, stimmt's?"
    „Nach wie vor."
    „Was meinst du, was sie zu deiner Eskapade gesagt hätte?"
    „Wäre sie nicht krank gewesen, bestimmt dasselbe wie du", antwortete er spontan.
    Beide mussten lachen. Doch der Augenblick der Vertrautheit war vorbei, als der Rundgang am Ausgangspunkt zu Ende ging.
    Bull winkte die Kommandantin heran. „Jani, die Sache mit
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