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2149 - Paradimjäger

Titel: 2149 - Paradimjäger
Autoren: Unbekannt
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auffälligen, warmen Blaustich auf, der entweder eingefärbt war oder mit einer genetischen Vermischung zusammenhing.
    „He, lass mich mal!"
    Fakir öffnete den Mund, aber er sprach nicht. Sein Finger löste die Recorder-Funktion des Fernrohrs aus. Er pegelte einen syntronischen Suchpunkt auf das Mädchen ein, folgte dem automatisch gehaltenen Bildausschnitt, sah einen winzigen Zentimeter Brustansatz, und er spürte, wie sein Herz zu klopfen begann.
    Kisch Fakir kannte den Grund nicht. Er war zweiundzwanzig, aber er war ein Raumfahrer.
    Raumfahrer hassten es, Dinge nicht berechnen zu können.
    Das Mädchen war etwas, das sich jeder Berechenbarkeit garantiert entzog.
    Er konnte auf dem kleinen Display ihre Augen sehen. Obwohl es nur Pixel waren, leuchteten sie.
    „Meine Güte, Kisch! Du brätst mit der Kleinen den ganzen Speicher voll. Das ist ein Modell für fünfzehn Galax."
    „Na und?"
    „Ja was! Ist das mein Fernrohr oder deins?"
    Kisch Fakir ließ Eitan einen Blick durch die Optik werfen. Dann schob er ihn wieder zur Seite und fragte in einem leisen, faszinierten Ton: „Kennst du die, Grahann?"
    „Nee."
    „Wirklich nicht?"
    „Also mir ist die zu klein. Die ist keine fünfundzwanzig, Kisch."
    „Wir doch auch nicht."
    „Aber wir sehen wenigstens so aus, als wenn."
    Fakir ließ vielsagend seinen Blick über die Figur des Wunderpiloten Grahann schweifen.
    Grahann Eitan wurde sauer. „Mann, bring dich anders in Stimmung!"
     
    *
     
    Die ganze Klasse traf sich am Landefeld.
    Über der Stadt nieselte ein Vorhang aus feinen, öligen Tropfen, aber Kyzeti Ekre hatte sie trotzdem nach draußen bestellt.
    Das sah Ekre ähnlich. Fakir kannte keinen, der den Ausbilder richtig leiden konnte.
    „Wo bleibt das Ekel denn?", zischte Grahann.
    Fakir antwortete: „Sei doch froh, solang, er nicht da ist. Wieso bestellt er uns wohl hier raus?"
    „Ja, wieso wohl?"
    „Weil er 'ne Gemeinheit vorhat, deswegen."
    Fakir, Grahann und die anderen, insgesamt zwanzig, hockten sich mit ihren Overalls auf den feuchten Boden, nässedichte Kleidungsstücke mit dem Abzeichen der Akademie. Sie waren stolz auf die Overalls.
    In der Raumakademie Terrania verfolgte man mit einer Mischung aus Entsetzen und Aufregung die Vorgänge am Sternenfenster Hayok. Entsetzen deshalb, weil die Drohung eines intergalaktischen Krieges mit einem Mal Realität wurde; egal wie beschützt man sich im Solsystem wähnte, angesichts AagenfeltBarriere und Heimatflotte.
    Die Kadetten der Akademie wussten es besser. Kyzeti Ekre hatte Stunden und Tage zugebracht, den Wunderglauben an Perfektion und Technik aus ihren Köpfen zu hämmern.
    Die terranische Flotte war mächtig, schlagkräftig, ihre Kugelriesen gewaltig wie Gebirge. Aber die Krone der Schöpfung waren sie nicht.
    Für die Aufregung, die angesichts der Nachrichten vom Sternenfenster aufkam, schämte sich Fakir.
    Junge Terraner waren anno 1311 vom Konflikt gegen das Kristallimperium geprägt. Wer an die Akademie ging, tat dies im Bewusstsein, dass sein Einstehen für die Liga kein Hirngespinst war, sondern eine ernste Sache.
    Und nun an die 20.000 Katamare am Sternenfenster. Anfangs waren es mehr gewesen, aber es war zu Kämpfen auf der anderen Seite des Sternenfensters gekommen, bei denen Katamare vernichtet worden waren.
    Aber das war auf der anderen Seite des Sternenfensters gewesen. Hier war alles anders.
    Kisch Fakir hatte die halbe Heimatflotte gegen ein einziges Schlachtschiff kämpfen sehen.
    Hunderttausend Terraner trieben als Staubwolken jenseits der Uranusbahn. Ein paar hatten im selben Apartmenthaus gewohnt wie er.
    Raumakademie Terrania - in der grauen Vorzeit Astro-Romantik, Vorbereitung auf das Handwerk Raumfahrt, Faszination High Tech.
    Heute war alles Ernst. Die Fertigkeiten von der Akademie wurden auf frappante Weise überlebenswichtig.
    Faszination hatte eigentlich keinen Platz dabei; Aufregung war das falscheste Gefühl von allen. Und doch bekamen sie es nicht aus ihren Köpfen raus. „Ssst!"
    Kisch Fakir fuhr herum. Hinten vor dem Hangar der Micro-Jets senkte sich Ekres Gleiter nieder. Der Ausbilder wuchtete seinen Leib ins Freie Ekre trug eine beige Montur mit den Abzeichen der Flotte, die sie sich erst noch verdienen mussten.
    Er war ein vierschrötiger Typ, so massig wie ein Rhinozeros, mit einem zerknautschten Gesicht und einer Aura von Autoriät, die kein Nein duldete.
    Die zwanzig Kadetten stellten sich im Halbkreis auf, Kyzeti Ekre in der Mitte.
    „Ich hab euch was zu
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