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2138 - Kampf um Gh'ipan

Titel: 2138 - Kampf um Gh'ipan
Autoren: Unbekannt
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untersuchten die Trümmer. Andere sicherten das Gelände. In ihrem Schutz drangen erste Gruppen der E'Valenter in die Nähe des Explosionsherdes vor.
    Zweihundert mal zweihundert Meter maß das zerstörte Areal. Die Taster der Kontrollzentrale hatten eine energetische Verpuffung von kurzer Dauer gemessen. Inzwischen lag die Temperatur über den Trümmern bei kaum mehr als hundert Grad. Auf einem Planeten mit der Industriedichte Gh'ipans gab es pro Tag-Nacht-Einheit Hunderte von Explosionen, Bränden, Defekten und Ähnliches. Je höher das Produktionssoll lag, je mehr hochwertige und sensible Technik in den Hallen und unterirdischen Kavernen lagerte, desto größer wurde die Gefahr von Pannen. Kein Kontrollnetz war so perfekt, dass es von hunderttausend möglichen Fehlerquellen alle rechtzeitig ausschalten konnte.
    Kuvers Erfolg und der des Kommandanten begründeten sich auf der obersten Prämisse, keine Fehlermöglichkeit von vornherein auszuschließen. Die Statistik gab ihnen Recht. Unter allen Arsenal- und Stützpunktwelten besaß Gh'ipan die geringste Ausschussquote und die wenigsten Passagen zur Folterwelt Sivkadam. Solange das der Fall war, blieb Gh'ipan erfolgreich. Gh'ipan, die Vorzeigewelt Tradoms, dachte Kuver mit einem Anflug von Stolz.
    Selbst wenn die Inquisition der Vernunft es zu würdigen wusste, für Kommandant Kuhr Vervynt und seinen Adjutanten brachte es nichts. Der Cy'Valenter hatte die höchste Stufe der Karriereleiter schon erklommen. Höher als bis zum Kommandanten einer der wichtigsten Welten konnte er es nicht bringen. Der Adjutant vermochte ihm auch nicht weiterzuhelfen. Denn ihn gab es offiziell nicht.
    Kuver richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Trümmer. Die E'Valenter schlossen die Oberflächenuntersuchung ab. „Einsatzstufe Zwei", sagte er. „Ich schicke euch zwei Arsenal-Yvkoy." Die E'Valenter erstarrten für ein paar Augenblicke. Arsenal-Yvkoy bekamen sie nicht alle Tage zu Gesicht. Die Spezialroboter besaßen einen feuerroten Doppelrumpf und wirkten beim ersten Ansehen wie Spielzeugausgaben von AGLAZAR-Schiffen. In ihrem Innern transportierten sie komplette Labors sowie Dutzende von Miniatur-Spionsonden.
    Zwei dieser High-Tech-Gebilde lösten sich aus dem Rumpf des Gleiters. Sie postierten sich über den beiden Brennpunkten des ellipsoiden Trümmerfelds.
    Winzige, silberfarbene Kugeln quollen wie Regentropfen aus ihrem Rumpf und versanken schnell im Schutt. Ab und zu wiesen kleine Staubfahnen darauf hin, wo sie sich durch die Trümmer wühlten. Spurensuche mit Hilfe anspruchsvollster Technik. Die meisten E'Valenter Gh'ipans besaßen keine persönlichen Erfahrungen mit der Supertechnik der AGLAZARE. Sie bestaunten die winzigen Kügelchen.
    Kuver scheuchte die Soldaten auf. E'Valenter benötigten klare, unmissverständliche Vorgaben. Überließ man sie sich selbst, verblödeten sie nach einer Weile. Der Adjutant ließ sie jedes Trümmerstück einzeln umdrehen, kartographieren und zur Analyse in Container verladen. Er rief ein Heer von Valenter-Robotern herbei, humanoiden Blechgestalten aus den Billigwerften einiger Handelsplaneten. Sie entsprachen dem technischen Standard der Völker Tradoms, leisteten Gewaltiges und erwiesen sich bei jedem Einsatz als nahezu. unverwüstlich.
    Der Automat in der Koordinationsstelle veranschlagte die benötigte Zeit für die Räumungsarbeiten auf drei Tage und Nächte. Die Prüfung der Trümmer würde noch einmal dieselbe Zeitspanne in Anspruch nehmen. Kuver funkte seine Zustimmung für den Zeitplan. Von diesem Augenblick an richtete er seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Mikrosonden. Sie wühlten sich durch den Schutt, frästen Kanäle in die Trümmer. Stück für Stück arbeiteten sie sich an den Explosionsherd heran. Die Temperatur im Zielgebiet betrug dreihundertachtzig Grad, kein Problem für die winzigen High-Tech-Geräte. Pro Zeiteinheit übermittelten sie an die zehntausend Einzeldaten an die Kontrollzentrale. Kuver verfolgte mit Hilfe der Permanent-Funkbrücke die Auswertung.
    Das Ergebnis lag vor, kurz bevor Gh'aupyr unter den Horizont sank. Die Eindeutigkeit der ermittelten Werte beseitigte jeden Zweifel: Bei der Explosion handelte es sich um einen Unfall. Die Techniker der Station hatten versäumt, abgenutzte Energiespeicher rechtzeitig durch neue zu ersetzen. Sie hatten keine Zeit dazu gehabt. Der Produktionsdruck in den Anlagen war einfach zu hoch.
    Früher wäre es der Inquisition der Vernunft nie eingefallen, eine
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