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2128 - Der Plan der Mascantin

Titel: 2128 - Der Plan der Mascantin
Autoren: Unbekannt
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waren, in den Normalraum zurück. Sie materialisierten gestaffelt rings um den riesigen Kugelraumer und eröffneten augenblicklich das Feuer auf die Bodenforts.
    Sekunden darauf erschienen die beiden gekoppelten Kreuzer der BA-TA-Klasse, die unter keinen Umständen in die Kämpfe eingreifen sollten. Ihre Aufgabe war, unter Einsatz ihrer gesamten Aggregate den Ortungsreflex der LEIF ERIKSSON nachzuahmen. Die virtuellen Bilder und die normalerweise als Antiortungsschirm fungierenden Skorgon-Felder wurden entsprechend modifiziert.
    Nachdem erst einmal der erste Polizeiraumer der 500-Meter-Klasse zerstört worden war, konzentrierte sich das Angriffsfeuer der KARRIBO auf die verbleibenden drei. Binnen weniger Sekunden war dieser Kampf vorbei, und drei weitere Glutbälle breiteten sich im Orbit des Mondes aus.
    Die übrigen Polizeischiffe rings um den Stützpunkt Gischam hielten dem Feuer ebenso wenig stand. Während die KARRIBO nunmehr mit hohen Werten verzögerte, verging einer nach dem anderen. Kaum zwei Minuten nach Beginn des Kampfes war die Schlacht weitgehend gewonnen.
    Ascari da Vivo blickte Crest da Khantzron fragend an. Es überraschte sie nicht, dass er zu grinsen begann.
    Dieses Mal aber war sein Grinsen echt. Es signalisierte ihr, dass ein entscheidendes Detail ihres Planes aufgegangen war.
    „Die Besatzungen hatten genügend Zeit, Notrufe abzustrahlen", berichtete er in seiner blasierten Art.
    „Außerdem haben sie eine Beschreibung des Angreifers abgegeben. Wer die Notrufe empfängt, muss den Eindruck haben, dass es sich um die LEIF ERIKSSON handelt. Genau wie wir es wollten."
    Es wäre kein Problem gewesen, die kleineren Einheiten zu vernichten, die sich noch am Boden befanden und die nun starteten. Die Mascantin ließ sie bewusst mit zu schwachem Feuer angreifen, so dass sie weiterhin Notrufe abstrahlen konnten. Erst als die Raumschiffe den freien Raum erreicht hatten und beschleunigten, ließ sie konzentriertes Feuer auf sie eröffnen, so dass eines nach dem anderen vernichtet wurde.
    Mit der Zerstörung des letzten Tradom-Schiffes schloss sie den Angriff in eiskalter Berechnung ab. Explodierten neben den Bodenforts zu viele Raumschiffe auf der Oberfläche des Mondes, bestand die Gefahr, dass der Trabant zerrissen wurde. Das aber hätte zugleich auch das Ende der Gefangenen bedeutet, deren die Arkonidin habhaft werden wollte.
    Der Stützpunkt Gischam verfügte nun über keine Schutzflotte und keine Bodenforts mehr. Ascari da Vivo leitete die zweite Phase des Unternehmens ein. Sechzig Ultraleichtkreuzer und dreißig Kleinkugelraumer vom Typ ZYKLOP, die einen Durchmesser von jeweils dreißig Metern hatten, schwärmten aus, rasten auf den Mond zu und setzten dort im Rahmen einer Blitzlandung auf. Noch während der Landung öffneten sich die Schleusen für die Landetruppen, die mit schweren Schutzanzügen mit TRUV-Tornistern ausgestattet waren; gefolgt wurden sie von Robotern, die in Schwärmen angriffen.
    Aus den Trümmern der Bodenforts und verschiedener kuppelartiger Anlagen stürmten ihnen die Verteidiger Gischams entgegen. Ein kurzer, aber heftiger Kampf entbrannte. Die Mascantin verfolgte ihn von ihrem Platz aus, und nun löste sich die Stille in der Hauptleitzentrale der KARRIBO allmählich auf.
    Crest da Khantzron, Ashkort da Knoos, der Tschirmayner, Einmondträgerin Farnathia, Terrok und einige andere befreiten sich von ihrer inneren Anspannung, indem sie leise einige Worte miteinander wechselten, die eine oder andere Kampfphase kommentierten oder einfach nur ihrer Erleichterung über das so außerordentlich günstig verlaufende Unternehmen ausdrückten.
    Ascari da Vivo schwieg. Bleich und im höchsten Maße konzentriert harrte sie in ihrem Kommandosessel aus.
    Sie war entschlossen, sich auf keinen Fall vor einem erfolgreichen Abschluss der Aktion zu äußern.
    Sie beobachtete, wie die Landetruppen die Besatzung von Gischam aufrieben, ohne einen einzigen Mann zu verlieren. Nur einige Roboter explodierten.
    Damit verlief das Unternehmen ganz nach ihren Vorstellungen und ihrem Geschmack. Höchste Effizienz ohne eigene Verluste. Bereits jetzt hätte sie allen Grund gehabt, sich zufrieden zurückzulehnen. Doch das tat sie nicht.
    Ascari war sich dessen bewusst, dass die Notrufe und die Beschreibungen der angeblich an der Aktion beteiligten LEIF ERIKSSON heftigste Reaktionen in Tradom auslösen mussten und dass von dort schon bald Katamare eintreffen würden. Mit diesen Entsatzkräften wollte sie auf
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