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2126 - Signalkode Feuerblume

Titel: 2126 - Signalkode Feuerblume
Autoren: Unbekannt
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heftige Explosion das Forschungszentrum.
    Der Atombrand begann!
    Sämtliche Forschungen zur Aagenfelt-Barriere waren damit vorerst beendet. Das war immerhin ein Erfolg, wenngleich weniger, als Monkey hatte erreichen wollen - andererseits hatte er im Vorfeld nicht wissen können, was ihn im Detail erwarten würde.
    Der Oxtorner wusste, dass ihm nur wenig Zeit blieb, sich in Sicherheit zu bringen. In wenigen Minuten würde der Brand seinen Standort erreicht haben. Bis er sich mit seiner mutmaßlichen Höchstgeschwindigkeit - abhängig von der frei wählbaren Ordnungszahl jener Elemente, die von dem Brand erfasst werden sollten - von einigen hundert Kilometern pro Stunde ausdehnte, verging dagegen vielleicht noch eine Stunde.
    Monkey rechnete damit, dass der Atombrand in spätestens acht bis zehn Stunden den Planeten Paricza zerbrechen lassen würde. Er musste also erstens die Geschwindigkeit des Brandes übertreffen und zweitens binnen acht Stunden Paricza verlassen haben. Dasselbe galt für die Überschweren in der Station - und hoffentlich auch für Trah Rogue. Vielleicht, so hoffte Monkey, hatte er Glück, und er hatte bereits mit der Explosion der Bombe den Konquestor in die Luft gejagt.
    Sein Gefühl jedoch sagte ihm etwas anderes: Der Affe lebt!
     
    *
     
    TRAJAN: 17.24 Uhr „Die Funkimpulse bleiben plötzlich aus", meldete Dalia aufgeregt. „Der letzte Impuls wurde offensichtlich nur noch halb abgestrahlt, brach mitten in der Sendung ab."
    Nach der Ankunft nahe dem Punta-Pono-System waren die Signale einwandfrei empfangen worden.
    Aus den Angaben war eindeutig hervorgegangen, dass Monkey sich im Polaren Forschungszentrum befand, allerdings auf Erkundung gegangen war und weitere Anweisungen später erteilen wollte ...
    Tom Abertin wusste, dass er eine Entscheidung auf Leben und Tod zu fällen hatte: Entweder die TRAJAN wartete ab, bis von Monkey eine neue Nachricht kam - so wie von ihrem Chef angewiesen.
    Schließlich konnte es durchaus sein, dass das unvermutete Auftauchen des Ultraschlachtschiffs Monkey in Gefahr brachte. Denkbar auch, dass die TRAJAN bei einem verfrühten Auftauchen mit einem Mal allein gegen sieben Katamare stand. Oder aber die Tatsache, dass die Funkimpulse abgebrochen waren, musste als Zeichen für Schwierigkeiten betrachtet werden.
    „In dem Fall könnte jede Sekunde des Zögerns Monkey das Leben kosten." Tom Abertin atmete tief ein und aus, reckte die Schultern und vertraute seinem Instinkt. „Volle Gefechtsbereitschaft! Kurs Punta-Pono-System. Wiedereintritt so nahe wie nur möglich bei Paricza!"
    Ganz oder gar nicht - er hatte sich entschieden einzugreifen, also musste er es mit aller denkbaren Konsequenz tun.
    „Kurs bestätigt. Wiedereintritt nahe Paricza."
    „Verschlusszustand grün."
    „Transformtürme sind ausgefahren. Wirkungskörper gleiten in Entstofflichungs-Reaktionszonen.
    Absorptionsschirm baut auf, steht. Zielerfassung klar, Vollprogramm-Befugnis gegeben. Defensivsysteme fahren auf Maximum. Schaltung Strukturöffnungen steht. Klar für Taktfolgen-Beschuss ..."
    Im nächsten Augenblick beschleunigten die gewaltigen Triebwerke den 2500-Meter-Riesen mit 1050 Kilometern pro Sekundenquadrat. Der Metagrav-Vortex entstand und riss die TRAJAN, während gleichzeitig die schützende Grigoroff-Hohlblase entstand, für wenige Sekunden in den Hyperraum.
     
    *
     
    Monkey hatte nicht die Zeit, im Forschungszentrum nach einem Transmitter zu suchen. Alles ging viel zu schnell, als dass Zeit zum Atmen blieb. Schutzanzüge waren bestimmt vorhanden, wenngleich als Ausführungen für Überschwere. Ob es separate Fluggeräte und Gravo-Paks gab, war nicht sicher.
    Gemeinsam mit einer Gruppe von Überschweren stürmte der Oxtorner ins Freie. Sie sahen ihn - immerhin war sein Deflektor mit der restlichen Ausrüstung vernichtet worden -, aber sie wollten ihr Leben retten, nicht gegen ihn kämpfen.
    Monkey empfand keine Trauer und kein Mitleid, denn sie beteiligten sich an einer Aktion, die bei ihrem Gelingen unermessliches Leid über Terra und - danach - über die gesamte Milchstraße bringen konnte. Sie hatten zudem alle die Chance, ihr Leben zu retten; er ging davon aus, dass es so gut wie keine „Zivilisten" auf dem offiziell unbewohnten Planeten gab.
    Der Oxtorner war kein Moralist. Er war durchaus imstande, eine Entscheidung dieser Art ohne hinderliches Zögern zu treffen. Im Gegensatz zu vielen seiner Spezialisten - was im Nachhinein Monkeys persönlichen Einsatz rechtfertigte.
    Auf
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