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2126 - Signalkode Feuerblume

Titel: 2126 - Signalkode Feuerblume
Autoren: Unbekannt
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Kugel aktivierten sich optisch sichtbar; häufig nur so kurz, dass Monkey die Replay-Funktion seiner Kunstaugen zu Rate ziehen musste. Die Messwerte, die er ermittelte, ließen auf einen Computer einer fremden Bauart schließen. Monkey erkannte, dass er es bei dem Sockel mit einer Ein- und Ausgabe-Einheit mit Sensortasten zu tun hatte.
    Handelte es sich um einen Rechner aus einem der Katamare? Jedenfalls konnte der Oxtorner dem Computer im wahrsten Sinn des Wortes beim Rechnen zusehen. Ein solches System ließ möglicherweise sogar eine optische Fehlerdiagnose zu - sofern die Rechengeschwindigkeit nicht ohnehin überlichtschnell war wie beim Syntron der Galaktiker.
    „Fragt sich nur, was mit dem Gerät anzufangen ist ..."
    Jeglicher Eingriff war mit enormen Risiken verbunden. Auf der anderen Seite stellte der Computer eine ungeheure Versuchung dar, geradezu der Traum eines jeden Agenten, ihn zu knacken. Der seltsame „Lichtrechner" in der Kugelsphäre war über die Ein- und Ausgabe-Einheit anscheinend drahtlos mit den Computern des Forschungszentrums vernetzt. Bestand diese Vernetzung, musste es ein gemeinsames Protokoll geben - also gemeinsame „Umgangsformen", die für beide Seiten verbindlich festgelegt waren -, damit die Rechner miteinander kommunizieren konnten.
    Der Oxtorner entschied, das Risiko einzugehen. Obwohl er auf einen solchen Fall nicht vorbereitet war, wollte er versuchen, sich Zugang zu den gespeicherten Daten zu verschaffen. Der potenzielle Lohn war so enorm, dass Monkey einen unterlassenen Versuch nicht verantworten konnte: Was, wenn der Computer Daten über die Katamare, über ihre Waffen, über die Invasionspläne des Reiches Tradom enthielt?
    Monkey begann, mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mikrowerkzeug einen Zugang zu dem Rechner zu suchen. Angesichts der vollständig unbekannten Rechnerbauweise, angesichts unbekannter Kodes und der „geringen" Leistungsfähigkeit seines Anzugrechners bot sich dem USO-Chef eine klassische „Hop oder topp"-Wahl.
    Er riskierte alles ...
     
    *
     
    ... und erkannte im selben Sekundenbruchteil, dass er die falsche Wahl getroffen hatte: Der Zugriff auf den seltsamen Rechner in der Lichtkugel schlug fehl. Der USO-Chef aktivierte im selben Moment seinen Paratronschirm: eine Millisekunde schneller, als die automatischen Waffen schießen konnten, die sich auf ihn richteten.
    Der Oxtorner setzte zu einem gewaltigen Sprung Richtung Kabinentür an. Die Wucht des Sprungs würde mit einiger Sicherheit die Tür zertrümmern und ihn auf den Korridor hinausbefördern. Noch im Flug formte Monkey die linke Hand zu einer Hohlkugel und ...
    Die erste Salve aus den Automatwaffen traf ihn mitten im Flug und überlastete den Paratron. Grelle Funken hüllten das Feld ein, das sich augenblicklich mit schwarzen Strukturrissen überzog und dann zusammenbrach. Die zweite Salve erwischte ihn als Streifschuss, breit gestreut, und vernichtete fast alles - Ausrüstung, Schutzanzug - bis auf seinen oxtornischen Körper.
    In diesem Sekundenbruchteil durchbrach Monkey mit seiner Masse - rund 750 Kilogramm bei einem Gravo - die Tür und rollte sich seitwärts ab, um nicht von noch einer Salve getroffen zu werden.
    Als er sich aufrichtete, lösten sich Fetzen des Schutzanzugs, und die Reste seiner Ausrüstung rieselten als grauweißer Puder zu Boden.
    Nur die oxtornische Widerstandskraft hatte ihm das Leben gerettet. Geblieben waren ihm allein die Augen aus SAC-Stahl und der Gegenstand, der klein genug war, sich in seiner Hand bergen zu lassen: der Kodegeber, mit dessen Hilfe er seine Anlagen im Container fernsteuerte.
    Der Chef der USO überlegte nicht einmal eine Sekunde lang. Jeglicher Zugriff auf Trah Rogue blieb ihm unter diesen Umständen verwehrt. Auch an die Katamare kam er nicht heran. Monkey musste damit rechnen, dass in einem wissenschaftlichen Forschungsstützpunkt die einzelnen Sektionen durch Schutzschirme voneinander separiert werden konnten. Wurde diese Option von der Besatzung des Forschungszentrums gewählt, erlosch auch Monkeys Funkverbindung zum Container.
    Die TARA-V-UHs nutzten Monkey unter den gegebenen Umständen gar nichts. Sie konnten eine Menge Schaden anrichten, doch in einem offenen Kampf würden sie gegen Überschwere und deren Maschinen über kurz oder lang den Kürzeren ziehen. Monkey blieb also nur eine sinnvolle Handlungsweise übrig: Er sendete den Zündimpuls - und im gleichen Augenblick erschütterte weniger als einen halben Kilometer entfernt eine
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