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2125 - Der Dunkle Nert

Titel: 2125 - Der Dunkle Nert
Autoren: Unbekannt
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Lebenserhaltungssysteme unterhalb des Karakettatunnels.
     
    *
     
    Im Schutz starker Schutzschirme sahen Gashasa und Kappa zu, wie die ersten Thermitladungen zündeten. Das Signal hatte sie aktiviert, und die dritte Kontaktdetonation innerhalb des Tubus ließ sie hochgehen. Als die zerschrammten Swinger durch die Decke brachen, löste eine Detonation die nächste aus; die Kettenreaktion setzte sich an zwei Stellen fort und fräste an den schwächsten Stellen der Konstruktion eine Öffnung, die bis in die obersten Decks der Sektion führte.
    Eine letzte Detonation ließ, so genau wie der Schnitt eines chirurgischen Skalpells, die Decke aufreißen. Nachdem ein Versorgungsrohr aufgerissen und zum Teil durch den Boden in die nächsttiefere Sektion gerammt worden war, herrschte eine erschreckende Ruhe. Automatische Löscheinrichtungen sprangen an und versuchten die Flammen zu ersticken. Weißer Dampf mischte sich in den schwarzen Rauch, der die Sicht verdunkelte.
    Unter ihren Füßen lag die Sektion, in der die Springer ihre Container umluden. Überall tobten Brände, hier erloschen die Flammen, dort schossen sie funkenstiebend in die Höhe. Alte Filteranlagen loderten stinkend und qualmend.
    Gashasa und Kappa rannten im Schutz der Deflektorschirme los, schalteten ihre Antigravaggregate ein und ließen sich in das aufgerissene Rohr hineingleiten. Am unteren Ende krochen sie zwischen zerfetztem Metall aus dem Rohr und standen in einem von dünnem Rauch ausgefüllten Kontrollraum.
    Mit einigen Blicken orientierten sie sich. Auf den Bildschirmen des Kontrollzentrums sahen sie die Lagerräume der Gaplon-Springersippe. Ein großer Holoschirm zeigte die Bilder von der Rennstrecke; flüchtig erhaschten Gashasa und Kappa die Aufnahmen unglaublicher. Trümmer und Zerstörungen. Durch das Sirenengeheul hörten die Agenten die Geräusche der anrückenden Löschroboter.
    In einer Ecke sahen sie einen unaufgeräumten Schlafplatz ohne jeden Luxus. Offensichtlich ruhte hier das seltsame Geschöpf mit der Hundeschnauze. Ein Vertrauter von Trah Rogue? Beide Männer gingen schnell und gründlich vor. Hinter ihnen drangen durch das ausgefranste Rohrende tobender Lärm und mehr Rauch ein, der die Sicht trübte. Der Fremde war nicht hier, aber angesichts der Aufregung würde er sicherlich nachsehen.
    Nach einem schnellen Rundgang flüsterte der Has'athor: „Irgendwo in der Nähe ist ein denkendes Wesen. Mein Individualorter meldet eine entsprechende Schwingung. Hinter diesen Speicherbänken..."
    Mit einem Dutzend Schritten standen die beiden vor einem silberschimmernden Sockel von etwa einem Meter Kantenlänge, auf dem eine Art Aquariumskugel von rund fünfzig Zentimetern Durchmesser angebracht war. In ihrem Inneren befand sich eine kompakte Masse, die wie ein Gehirn aussah, das in einem wasserklaren Medium schwamm. Unterhalb des silbrigen Glanzes erkannten die Agenten im Sockel die Umrisse miniaturisierter Schaltungen. Die gesamte Anlage wirkte, obwohl sie aus Würfel und Kugel, also vertrauten Formen bestand, auf beängstigende Weise fremdartig, ebenso wie das „Gehirn".
    „Ausmaße und Form ähneln sehr stark einem menschlichen Gehirn", meldete Gashasas Syntron auf eine entsprechende Anfrage. „Das Stammhirm, der Übergang zum Rückenmark, sie sind augenscheinlich identisch."
    Statt ins Rückenmark mündete das Gehirn in einen Strang, der aus künstlichen Fasern gedreht schien und im silbrigen Würfel verschwand. Gashasa vertraute dem Gefühl, das er spürte: Dieses Hirn verfügte über starke parapsychische Kräfte.
    Gashasa zog seinen Strahler und entsicherte ihn, zielte auf das Gehirn und senkte dann den Lauf. Leise sagte er über Helmfunk: „Du erinnerst dich an die Nachrichten vom irdischen Merkur? Man hat bei einigen der Forscher mit einiger Sicherheit posthypnotische Blöcke entdeckt. Vielleicht haben sie etwas mit diesem ... Gehirn zu tun."
    „Schon möglich", antwortete Kappa. „Stör mich nicht, Has'athor."
    Gashasa schob die Waffe zurück und versuchte, sich in dem ohrenbetäubenden Lärm zu orientieren. Ob ein Wesen mit einem solchen Gehirn etwas mit der Galaxis Tradom zu tun hatte, würde sich hier an Ort und Stelle nicht feststellen lassen.
     
    10.
     
    Berechnete Kettenreaktion Das Gehirn schien untätig zu sein. Vielleicht war seine Funktion durch die Vibrationen und den Lärm beeinträchtigt oder lahm gelegt. Gashasa sah nach Kappa: Der Sekretär stand reglos vor einer Reihe unzerstörter Pulte, in deren Mitte ein
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