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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone
Autoren: Unbekannt
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Ergebnisse liefern, ist das auch ein Verdienst der Gruppe Kattum."
    „Natürlich. Und ich bin überzeugt, ihr leistet überaus wirkungsvolle Arbeit." Bre betrachtete den Sternenhimmel. Dort draußen ist es kalt. Viel, viel kälter als auf der Nachtseite des Planeten. „Aber auch an mir geht der Stress nicht spurlos vorüber", fuhr die Psychologin fort. „Ich komme damit klar, indem ich mich mit der absoluten Ruhe der Sternbilder beschäftige. Deshalb komme ich hierher und betrachte einfach die Sterne. Kommt dir das seltsam vor?"
    „Aber nein", sagte Bre. Jeder brauchte ein psychisches Ventil, und Ava Kattum hatte das ihre eben hier gefunden.
    Anfangs hatte Bre die offene Art ihrer Kollegin gemocht. Nun aber kam sie ihr etwas zu offen vor. „Seit sich das Sternenfenster geöffnet hat", wechselte die Kosmopsychologin das Thema, „seit all diesen Tagen und Wochen, seit Trah Rogue auf der Erde war, ist es im und um das Solsystem zu keinen weiteren Zwischenfällen gekommen."
    Sie dachte an Reginald Bull und die Ringe um die Augen des Ministers. Aus Ava Kattums Seufzer war die Erleichterung deutlich herauszuhören. „Ja, zum Glück."
    Sie deutete hinaus in das Zwielicht.
    Dort befand sich irgendwo die Aagenfelt-Festung, eine jener auf den inneren Planeten-Merkur, Venus und Erde -, die die Aagenfelt-Barriere erzeugten. Und die wiederum verhinderte jeglichen überlichtschnellen Einflug eines Raumschiffs in das System - falls man die aktuell gültige Tot-Frequenz nicht kannte. „Von Trah Rogue und seinen sieben Katamaren, denen unsere Vorsichtsmaßnahme in erster Linie gilt, gibt es noch immer keine Spur und kein Lebenszeichen", fuhr Bre fort. „Der Handels- und Passagierverkehr im Solsystem ist zwar gehandicapt, läuft mittlerweile jedoch reibungslos."
    Ava Kattum nickte, drehte sich um und schaute wieder in den Sternenhimmel hinaus. Ihr Gesprächsbedarf schien gedeckt zu sein.
    Auch Bre lehnte sich zurück und ließ die Weite des Sternenhimmels auf sich wirken.
    Sie verspürte zwar nicht die absolute Ruhe, von der ihre Kollegin gesprochen hatte, doch nach einer Weile stellte sich bei ihr eine gewisse Gelassenheit ein, und sie konnte sich leichter auf das konzentrieren, was sie eigentlich beschäftigte.
    Auf Blo Rakane. Ich beobachte den weißen Haluter nun seit drei Tagen, konnte mir eine Meinung bilden. Und das Ergebnis überrascht mich eigentlich nicht.
    Mit Rakane ist etwas nicht in Ordnung. Er ist noch abweisender als sonst, weicht mir aus, spricht auch mit den Wissenschaftlern von Merkur-Alpha nur das Nötigste.
    Ich bin überzeugt davon, dass der weiße Haluter etwas verschweigt, verbirgt.
    Was, zum Monos, ist los mit ihm?
     
    4.
     
    Blo Rakane Merkur-Alpha: 13. Dezember 1311 NGZ Dieses Mal war jeder Zweifel ausgeschlossen: Die von dem Syntronik Verbund simulierte Darstellung des blauen Energiestrahls flackerte.
    So schwach und kurz, dass ein menschliches Auge es wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen hätte.
    Aber Blo Rakane war Haluter. Und er hatte ebenfalls zweifelsfrei bemerkt, dass das Flackern zweimal aufgetreten war.
    Zweimal unmittelbar hintereinander.
    Rakane tat so, als sei nichts geschehen, und arbeitete weiter an der Kalibrierung der Versuchsanordnung. Erst als er sich unbeobachtet fühlte, gab er eine Selbstdiagnose der Syntronik in Auftrag.
    Das Ergebnis entsprach seinen Erwartungen. Der Vorgang war mit dem ersten identisch, den er beobachtet hatte. Die Syntronik hatte zwei Aktualisierungen vorgenommen, aber nur eine in den internen Speichern verzeichnet. Von der zweiten waren keinerlei Spuren zurückgeblieben.
    Allerdings handelt es sich um einen ganz anderen Rechner als beim ersten Vorfall, und diese Syntronik steht in einem ganz anderen Abschnitt von Merkur-Alpha.
    Der Haluter war nicht gewillt, das Erlebnis als Zufall abzutun. Das Planhirn hatte die Alternativen bereits gecheckt. Entweder die Syntronik hat die Aktualisierung tatsächlich zweimal vorgenommen, wofür es keinen Grund gibt und was eigentlich unmöglich ist, oder aber der Syntron hat die Daten aus seinem Speicher auf eine nicht nachvollziehbare Weise an eine zweite Instanz übermittelt.
    Der weiße Haluter ließ sich noch immer nichts anmerken. Er speicherte die Versuchsanordnung und drehte sich abrupt um. „Ich bin müde und werde eine Pause machen." Er ignorierte die verwunderten Blicke, die Lehmann und Muncih ihm zuwarfen, und verließ das Labor.
    Sein Ziel war die ZHAURITTER. Als er in der Zentrale seines Schiffes stand,
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