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2124 - In der Zwielichtzone

Titel: 2124 - In der Zwielichtzone
Autoren: Unbekannt
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vorzunehmen."
    „Diese Verbesserung, so erfreulich sie auch ist", grollte Rakane,. „dürfte aufgrund der horrenden Überlegenheit der Gegenseite wenig Zählbares einbringen!"
    Der Chefwissenschaftler von Merkur-Alpha schluckte trocken. „Und im Hinblick auf den Defensiv-Panzer der Katamare tappen wir noch vollständig im Dunkeln!"
    „Was schlagen Sie also vor?", fragte Muncih. „Ich denke noch darüber nach." Rakane hatte seine Vorbereitungen abgeschlossen und leitete den nächsten Versuch ein.
    Erneut leuchtete ein blauer Strahl auf,. schlug in den Paratronschirm und durchbrach ihn nach einer kaum messbaren Zeitspanne. Das Planhirn des Haluters stellte fest, dass der Strahl diesmal 23 Millisekunden länger brauchte, um den Schirm zu überwinden.
    Doch dieser nicht unbeträchtliche Erfolg interessierte Rakane in diesem Augenblick überhaupt nicht. Sein Planhirn widmete sich vollständig einer ganz anderen Beobachtung.
    Einer an sich harmlosen, aber nicht erklärbaren.
    Eines der Hologramme, die von der Spezialsyntronik generiert wurden, mit deren Hilfe Rakane seine Berechnung durchführte, hatte ganz kurz geflackert. Zweimal hintereinander. „Gibt es einen Grund, weshalb die Holos flackern könnten?", fragte der Haluter. „Flackern? Ich habe nichts bemerkt."
    „Du hast auch kein Planhirn, Blelu. Eine Störung der Energiezufuhr? Oder aber ..." Pandaranaike Lehmann zögerte kurz. „Wir haben einen Teil unserer Syntroniken so geschaltet, dass sie durch ein Millisekunden kurzes Lichtsignal anzeigen, dass sie soeben ihren Speicherinhalt aktualisiert haben. Aber dazu kommt es so gut wie nie. Syntroniken aktualisieren in der Regel nur dann, wenn zum Beispiel ein Prüfsummenfehler auftritt und aus Sicherheitsgründen eine Rechenoperation wiederholt wird."
    „Und wenn eine Syntronik ihren Speicherinhalt aktualisiert, würde auch das von ihr erzeugte Holo flackern?"
    „Ja, schon ... Worauf wollen Sie hinaus?"
    Blo Rakane schwieg. Er war sicher, dass er das Signal zweimal gesehen hatte. Für ein Flackern wäre eine Aktualisierung eine Erklärung gewesen, nicht jedoch für zwei unmittelbar hintereinander.
    Wenn nicht unmittelbar hintereinander zwei Prüfsummenfehler aufgetreten sind, fasste das Planhirn in Gedanken, was auch schon das Primärhirn erfasst hatte.
    Rakane ordnete eine Selbstdiagnose der Syntronik an. Sie zeigte keinerlei Fehler an.
    Umgehend befahl der Haluter eine externe Prüfung über eine bislang nicht dem Verbund angeschlossene Syntronik. Er gab die Anweisungen so schnell über die manuelle Programmoption ein, dass den Berechnungen seines Planhirns zufolge die beiden Terraner gar nicht mitbekamen, was genau er überhaupt tat.
    Auch diese Überprüfung verlief negativ. Nichts deutete auf eine Störung hin.
    Blo wartete, bis die Wissenschaftler von Merkur-Alpha die nächste Pause antraten.
    Dann kehrte er zu den Syntroniken zurück und ließ sich das Tätigkeitsprotokoll der betreffenden Einheit im entsprechenden Zeitraum anzeigen.
    Die beiden Checks waren in ultrakurzer Zeit vonstatten gegangen, die Protokollerstellung benötigte zwei Sekunden. Das Ergebnis verstärkte Rakanes Sorgen.
    Nichts deutete auf eine Unregelmäßigkeit hin. Angezeigt wurde lediglich eine einzige Aktualisierung aufgrund eines unbedeutenden Rechenfehlers.
    Rakane war alles andere als überzeugt. Er war trotz seiner weißen Hautfarbe ein Haluter und neigte nicht zu Sinnesstörungen. Das Flackern, das auf den Lichtsignalen der Syntronik basierte, war zweimal aufgetreten.
    Blo überzeugte sich, dass er noch immer allein im Labor war. „Zeige mir das Protokoll des Energieverbrauchs im betreffenden Zeitrahmen an!"
    Als die Daten eingespielt wurden, schloss er einen Augenblick lang die drei Augen und öffnete sie dann wieder. „Erstaunlich", murmelte er.
    Die Syntronik hatte die Aktualisierung tatsächlich mit genau dem doppelten Energieaufwand durchgeführt, den dieser Vorgang an sich benötigte.
    Syntroniken tun so etwas nicht. Das Planhirn ließ keinen Zweifel zu. Aber diese doch. Warum? Die Antwort drängte sich geradezu auf. Du musst vorsichtig sein und darfst niemandem trauen. Falls tatsächlich zutrifft, was du vermutest und ich aufgrund aller Analysen nur bestätigen kann, befindet sich das Solsystem in akuter Gefahr der unmittelbaren. Vernichtung. Aber du musst allein handeln.
    Ich weiß, erwiderte Blo Rakanes Ordinärhirn. Ich weiß.
     
    3.
     
    Bre Tsinga Merkur-Alpha: 12. Dezember 1311 NGZ Das oberste Aussichtsdeck
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