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2123 - Wahnzeit

Titel: 2123 - Wahnzeit
Autoren: Unbekannt
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gesamten Flotte im Horani-Hamee-System eintraf. Er richtete einen schroffen Funkspruch an die KIJAKAN, in dem er Soner zu einer Stellungnahme und zur Kapitulation aufforderte. Doch Sabals Aufruf blieb unbeantwortet.
    Soner hatte seiner Flotte absolute Funkstille verordnet. Er wollte nicht verhandeln, er wollte nichts erklären. Der Prinzenkrieger musste unbeirrbar den vorgezeichneten Weg bis zu seinem Ende gehen, wie bitter das auch sein mochte.
    Soner beobachtete die Vorgänge im Neun-Planeten-System der Pangalaktischen Statistiker auf den Holo-Empfängern seines Gemaches. Minda hielt sich bei ihm auf, über alle Vorschriften hinweg.
    Nach und nach trafen die anderen Prinzenkrieger mit ihren Flotten ein und richteten dieselbe Aufforderung wie der Herr des Morgens an die KIJAKAN. Auch sie ernteten nur Schweigen.
    Dann waren alle Prinzenkrieger mit ihren Flotten anwesend. 800.000 Kampfschiffe gegen die 100.000 des Prinzenkriegers Soner.
    „Was willst du gegen diese Übermacht tun, Soner?", fragte Minda den Herrn des Lichts.
    „Nichts", sagte Soner.
    „Willst du tatenlos darauf warten, bis die anderen Prinzenkrieger deine Flotte zusammenschießen und dir den Garaus machen?"
    „Das werden sie nicht wagen", sagte Soner einsilbig.
    „Und warum bist du dir dessen so sicher?"
    „Sie können so nahe bei Zabar-Ardaran keine Weltraumschlacht riskieren, weil sie dann den Planeten der Pangalaktischen Statistiker unweigerlich mit in den Untergang reißen würden."
    „Daran mag etwas Wahres sein, das habe ich nicht bedacht", sagte Minda nachdenklich. „Und ich habe gedacht, du hättest diese Konfrontation nur gesucht, um deinen Untergang zu inszenieren."
    „Das Gegenteil ist meine Absicht." Soner beobachtete ruhig die Frau mit dem Saltan. „Ich will meine Zukunft gestalten."
    „Du enttäuschst mich, Soner." Minda kehrte ihm den Rücken zu, betrachtete anscheinend interessiert die Szenen in den Holo-Empfängern.
    „Bist du ehrlich enttäuscht, Minda?", fragte Soner gespannt. „Ich meine, hättest du dir gewünscht, dass ich hier den Tod suche?"
    Sie drehte sich endlich um und sah ihm ins Gesicht. Ihre Augen blitzten kalt wie Eis.
    „Ich habe wahrhaftig gedacht, du begibst dich an diesen Ort, um dir ein furioses Ende zu verschaffen", sagte sie leidenschaftlich. „Dass du dich mit deiner Flotte den anderen Prinzenkriegern stellst und die Pangalaktischen Statistiker mit in den Untergang reißt. Das habe ich angenommen. Es hätte zu dir gepasst, Soner: Der wahnsinnige Wüterich verschafft sich einen starken Abgang! Das habe ich von dir erwartet, mein Prinzenkrieger. Das wäre die konsequente Weiterführung deines eingeschlagenen Weges gewesen.
    Aber stattdessen machst du einen kläglichen Rückzieher und lässt es zu, dass die anderen dich zermürben.
    Das ist jämmerlich, Soner."
    „Wie sehr musst du mich hassen, dass du mir alles Schlimme dieser Welt wünschst."
    „Muss es denn unbedingt Hass sein, wenn man jemanden den Heldentod wünscht?", fragte Minda.
    „Der Tod auf Vision wäre für mich doch nur der Höhepunkt eines langen, bitteren Leidensweges.
    Machen wir uns nichts vor, Minda. Es gibt nur einen Grund, warum du meine Nähe gesucht hast. Du wolltest meinen Niedergang bis zu meinem bitteren Ende aus nächster Nähe miterleben - und ihn auskosten. Ist es nicht so?"
    Minda wandte sich schweigend ab. Wahrscheinlich wollte sie nicht, dass er ihr Mienenspiel betrachten konnte.
    „Wenn es so wäre, wie du sagst, müsste mein Hass auf dich übermächtig sein, Soner", sagte sie schließlich. „Unauslöschlich! Untilgbar!"
    „Ist er es denn nicht?"
    „Vielleicht... Es hat mich wirklich tief getroffen, dass du mich verschmäht hast, Soner."
    „So tief, dass du dich dem absolut Bösen verschrieben hast?"
    Sie drehte sich wieder ihm zu, als sie fragte: „Wie meinst du das, Soner?"
    „Nachdem dein Bruder mir alles über dich erzählte, habe ich Nachforschungen angestellt", erzählte Soner. „Ich dachte, dass ich dich finden, das Missverständnis aufklären und mich mit dir versöhnen könnte. Ich konnte deine Spur lange verfolgen, über fast alle Speichen von Akhimzabar, aber dann verlor sich deine Fährte in der Ukkhar-Kaza - im Dunstkreis der Koshy-Shyna ..."
    Minda presste die Lippen aufeinander, in ihrem Gesicht arbeitete es.
    „Hast du dich der Koshy-Shyna verschrieben, Minda?", fragte Soner geradeheraus.
    Plötzlich lächelte die Prinzessin des Schlafes. Es war ein befreiendes, gleichzeitig aber
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