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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger
Autoren: Unbekannt
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den Kopf nach vorne, um den tödlichen Schwertstreich ergeben entgegenzunehmen, wenn dem Herrn des Morgens danach zumute war. Es wäre gozin.
    Aber Soners Hoffnung war eine andere. Und diese Hoffnung erfüllte sich.
    Plötzlich stand Sihame an seiner Seite und ergriff fest seine Hand. Er wagte einen Blick auf sie ...
    Und sie erschien ihm schöner, viel schöner noch als auf Zabar-Ardaran, wo sie die einzigen glücklichen Momente miteinander verbracht hatten.
    „Vater, wenn es deine Absicht ist, Soners Leben zu nehmen", sagte sie mit feierlicher Stimme, während sie neben Soner niederkniete und ebenfalls das Haupt neigte, „dann bitte ich dich, auch meines zu nehmen. Denn ich kann nur leben, wenn ich mit Soner zusammen bin. Ich werde auch im Tode seine Gemahlin sein."
    Vaccine blickte abwechseln von Prinz Soner und seine Tochter. Dann herrschte er die beiden an: „Erhebt euch! Ich will euer Leben nicht. Ihr seid mir beide tot so wenig nützlich wie lebend. Aber ... ich achte euren Mut ... eure Opferbereitschaft Ich müsste mich schämen, euer Opfer anzunehmen. Geht mir aus den Augen!"
    Soner und Sihame erhoben sich und gingen Hand in Hand zum Ausgang des Audienzsaales. Bevor sie das Tor jedoch erreichten, wurden sie gewaltsam getrennt.
    Wenig später fand sich Soner in einem Verlies wieder, wo ihn ein Minister von Vaccine aufsuchte.
    „Der Herr des Morgens bedauert, dem Prinzen des Lichts keine andere Behandlung zuteil werden lassen zu können", erklärte ihm dieser. „Aber er muss vor seinem Hof den Schein wahren. Doch hat ihn deine und Sihames Unerschütterlichkeit tief bewegt. Du wirst in deine Heimat zurückfliegen und eine Weile - vielleicht Jahre - zuwarten müssen, bis sich einige Dinge geregelt haben. Der Herr des Morgens wird jedenfalls dem Herrn des Lichts die Botschaft übermitteln, dass er die Ehrenfehde zwischen der Ukkhar-Kmi und der Ukkhar-Kaza als für beendet ansieht. Wenn der Herr des Lichts ebenso denkt, möge sich auch deines und Sihames Schicksal zum Guten wenden."
    Daraufhin wurde Prinz Soner auf Schleichwegen an Bord eines Handelsschiffes gebracht, das mit dem Ziel Kazién startete.
     
    EPILOG
     
    Das letzte Wort hat der Tod Prinzenkrieger Vaccine war vor einem Jahr gestorben, ohne dass Prinzenkrieger Marca auf sein Angebot reagiert hatte, die Ehrenfehde zwischen beiden Speichen zu begraben. Jetzt wurde auch der Herr des Lichts zu Grabe getragen.
    Die Trauerfeierlichkeiten für den verschiedenen Prinzenkrieger waren noch im Gange, als bereits Vorbereitungen für die Inthronisierung des neuen Prinzenkriegers Soner anliefen.
    Diese sollte nach Soners Willen an Bord der KIJAKAN stattfinden. Er hatte sich, seit er denken konnte, danach gesehnt, das Flaggschiff des Herrn des Lichts betreten zu dürfen. Jetzt wollte er es als Prinzenkrieger in Besitz nehmen.
    Während des ermüdenden Zeremoniells, das Soner schon von klein auf hatte immer wieder proben müssen, waren seine Gedanken bei Sihame. Jetzt stand ihrem Glück nichts mehr im Wege. Sie konnte endlich seine Gemahlin werden. Er würde damit nur ein Jahr warten müssen; für diese Dauer setzte er die Zeit der Vorbereitungen im Geiste an. Ihrer beider Hochzeit sollte zum gewaltigsten Fest gestaltet werden, das Akhimzabar je erlebt hatte.
    Je länger das Zeremoniell der Inthronisierung jedoch dauerte, desto mehr beschäftigten sich Soners Gedanken mit einem ganz bestimmten Akt, der fester Bestandteil der Inthronisierung war.
    Der neue Prinzenkrieger müsste ein Leben nehmen. Irgendwo in der Ukkhar-Kaza hatte einst ein Kind gleichzeitig mit Soner das Licht des Universums erblickt. Dieser Namenlose war seit seiner Geburtsstunde dazu ausersehen gewesen, Soner sein Leben zu widmen und es sich zum Zeitpunkt seiner Inthronisierung nehmen zu lassen.
    Und jetzt war dieser Zeitpunkt gekommen.
    Die Pfauchonischen Propheten brachten den Namenlosen vor Soners Thron.
    Und Prinzenkrieger Soner musste seinem Parkiru ins Angesicht sehen. Aber in Parkirus Antlitz war keine Wehmut zu erkennen. Er verstand. Es war gozin.
    Parkiru sagte: „Mein Leben war dir immer schon verpfändet, Prinzenkrieger Soner!"
    „Wir werden uns dereinst als Freunde im Ewigen Jenseits treffen, Parkiru", sagte Soner voller Zuneigung und Wärme in der Stimme.
    Dann vollzog er den Akt, der ihn endgültig zum Prinzenkrieger machte, mit einem schnell und sauber geführten Schwerthieb.
    Es war gozin, den Freund ins Ewige Jenseits schicken zu müssen, ebenso wie es gozin war, dass er in
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