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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger
Autoren: Unbekannt
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Kazién einen nach dem anderen hin. Seine beiden Schwerter kamen für Minuten nicht zur Ruhe und fanden mit jedem Streich ihr Ziel. Als das kurze Gemetzel beendet war, legte Marca das blutbesudelte Kriegergewand ab und behielt lediglich seine beiden Schwerter und den Mishim.
    Er verließ den Ort des Geschehens in dem Bewusstsein, das einzig Richtige - das einzig Mögliche - getan zu haben. Marca brauchte nicht zu befürchten, dass ihm in jener Nacht einer seiner Minister oder jemand aus dem Gesinde begegnen würde. Denn er hatte vorsorglich über den gesamten Palast die Quarantäne verhängt und hatte den Sektor mit dem Audienzsaal räumen lassen.
    Er hatte nur noch zwei Dinge zu tun.
    Er legte einen Brand, der diesen Teil des Palastes einäschern und somit das Zeugnis seiner Geschichtskorrektur austilgen würde.
    Danach löschte Marca das Ereignis des Meteoritenfalles aus den Annalen von Ka und verfügte, dass jegliche Erwähnung dieses Ereignisses mit der Todesstrafe geahndet wurde. Ihm war im selben Augenblick klar, dass dies eine Reihe von Todesurteilen nach sich ziehen würde, bis allen klar sein würde, wie ernst es ihm war.
    Denn der achtmalige Meteoritenfall hätte nicht geschehen dürfen.
    Und nun war es auch nicht geschehen!
    Dieser Tag hatte ein Tag der Freude zu sein!
    Denn dem Reich des Lichts war ein Prinz geboren worden!
     
    1.
     
    Der kleine Prinz Der kleine Prinz bekam den Namen Soner.
    Soner war kein Name, der wegen seines besonderen Klanges oder einer persönlichen Beziehung des Prinzenkriegers dazu ausgewählt worden war. Kein Name des Herzens oder der Emotion, vielmehr war es ein Name mit besonderem geschichtlichen und mythischem Bezug. Die Propheten der Ukkhar-Kaza hatten ihn in mühevoller und aufreibender Quellenforschung erarbeitet.
    Der antike Soner war einst auf dem Planeten Pfauchon, der legendären Ursprungswelt aller Pfauchonen, der letzte Feldherr gewesen, der die alte Heimat bis zuletzt verteidigt hatte und mit ihr in den Untergang gegangen war.
    Soner war demnach gleichbedeutend it dem Bild des strahlenden Helden, dessen Seele im Leben nach dem Tode, dem wahren Leben, Unsterblichkeit erlangt hatte.
    Und diese Fügung, dass der Lebensweg des Prinzen Soner auf diese Weise vorgezeichnet war, erfüllte den Prinzenkrieger Marca mit ganz außerordentlicher Zufriedenheit. Es hatte sich demnach gelohnt, dass er die bösen Omen mit dem Schwert ausgetilgt hatte. Nichts sollte das gozin des Thronfolgers trüben.
    Der Prinz wuchs im Herrscherpalast hoch über der Gläsernen Stadt wohl behütet und umsorgt auf. Über seine Sicherheit wachten unzählige Personen, und mindestens ebenso viele lasen ihm jederzeit seine Wünsche von den Augen und aus seiner Gestik ab. Aber bestimmt doppelt so viele waren nur dazu da, für die Erziehung und die Bildung des kleinen Prinzen zu sorgen, denn es war wichtigstes Gebot, dass er alle Formen der höfischen Etikette von klein auf zu beherrschen lernte.
    Es gab für alle Lebensbereiche des heranwachsenden Prinzen ganze Kolonnen von Verantwortlichen, aber es gab niemanden, der dafür zuständig gewesen wäre, ihm Liebe und Wärme zu geben. Denn eine Mutter, die dafür hätte sorgen können, hatte der kleine Prinz nie kennen gelernt. Und seine Amme Iffenate war eine überaus gestrenge und gefühlskalte Person, die über eine Schwadron gleichartiger weiblicher Wesen gebot, die alle Klone von ihr hätten gewesen sein können.
    Als Soner sie einmal nach seiner Mutter fragte, da hatte ihm Iffenate mit gewohnt kalter Stimme geantwortet: „Ein Prinz, der an Mutterschößen hängt, kann nie zum Krieger reifen."
    Seit damals hatte Soner niemanden mehr nach dem Schicksal seiner Mutter gefragt, denn er hatte begriffen, dass sich das für ihn als künftigem Prinzenkrieger nicht geziemte.
    Auf solche und ähnliche Weise wurde der Prinz von früh an geformt. Es wurden ihm alle benötigten Lebensregeln und Umgangsformen im Dialog und an praktischen Beispielen beigebracht. Schon als er als Kleinkind die ersten Schritte machte, wurde bei ihm auf Haltung geachtet und permanent darauf korrigierend eingegriffen. Und schon als die ersten Laute über seine Lippen kamen, berichtigten ihn die Lehrer unermüdlich und formten mit gnadenloser Geduld für ihn die richtigen Worte, bis sein Sprachapparat sie perfekt nachplappern konnte, noch ehe sein Verstand begreifen konnte.
    Ihm wurden ebenso Hochmut und Eitelkeit auf gezwungen und die Distanz zu den niederwertigeren Wesen in seinem
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