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2122 - Die Prinzenkrieger

Titel: 2122 - Die Prinzenkrieger
Autoren: Unbekannt
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Statistikern an. Er träumte oft davon, wie es sein musste, einem der neun Statistiker gegenüberzutreten und seinen Verkündungen zu lauschen. Er hatte keinerlei Vorstellungen davon, wie das war, denn seine Lehrer schwiegen zu diesem Thema. Aber allein die Tatsache, dass sie in der pfauchonischen Religion den Göttern gleichzusetzen waren, beflügelte Soners Fantasie.
    Die Pangalaktischen Statistiker waren die Unsterblichen, die im Jenseits über die Seelen der Pfauchonen wachten.
    Dies war die Quintessenz der gesamten pfauchonischen Religion: Im Körperlichen Leben war einem die Seele nur geliehen. Man konnte sich jedoch durch ein ehrenvolles Leben das Recht erwerben, nach dem Tode über seine geliehene Seele zu verfügen und so im Ewigen Jenseits die Unsterblichkeit erlangen. Dies war das Bestreben eines jeden Pfauchonen. Denn wer seine Ehre verlor, der verlor auch seine Seele und fiel der ewiger Verdammnis anheim.
    Die Pangalaktischen Statistiker waren die Verwalter des Seelengeheges der Pfauchonen. Was jedoch besonders daran faszinierte, war die Tatsache, dass es sich bei ihnen nicht um mystische Sagengestalten handelte, sondern dass die Pangalaktischen Statistiker reale Wesen waren, die sich ihren Besuchern stellten und ihnen tiefgründige Verkündungen vermittelten.
    Sie waren gleichzeitig die oberste Instanz in Akhimzabar, die über den Pfauchonen und deren Prinzenkrieger standen.
    Doch Soner war es bei seinen ersten Reisen durch die Ukkhar-Kaza von Akhimzabar nicht gegönnt, den legendären Planeten Zabar-Ardaran zu betreten und den Pangalaktischen Statistikern zu lauschen.
    Bei einer der wenigen Gelegenheiten, bei denen Prinzenkrieger und Prinz unter sich waren und wie Vater und Sohn miteinander umgehen konnten, sprach Soner seinen Vater darauf an. „Wann werde ich endlich den Planeten Zabar-Ardaran und die Pangalaktischen Statistiker kennen lernen, Vater?", wollte er wissen.
    „Da wirst du dich ein wenig in Geduld üben müssen, mein Sohn", antwortete Prinzenkrieger Marca lachend. „Aber ich verspreche dir, dass dies irgendwann einmal geschehen wird."
    „Und wann wird das sein?"
    Marca legte die Stirn in Falten, und es schien, dass ihm die bohrenden Fragen des Sechsjährigen zuwider wurden. Aber dann gab er dennoch Antwort. „Bevor du die Pangalaktischen Statistiker aufsuchen darfst, musst du noch einige wichtige Stationen deiner Ausbildung durchmachen. Zuerst wirst du in der Kunst der Selbstverteidigung unterrichtet, denn für einen Prinzen ist es unabdinglich, dass er keinen Gegner zu fürchten braucht. Parallel dazu wirst du die Ehrensprache erlernen, die von den Pfauchonischen Propheten gelehrt wird. Erst wenn du die Sprache der Ehre beherrschst, wird dir der Saltan gesetzt. Danach, als Saltanträger und wenn du dadurch in den Besitz deines Mishim gelangst, erst dann bist du reif für den Besuch der Pfauchonischen Propheten."
    „Was ist der Saltan?", wollte Soner wissen.
    Der Saltan sah aus wie ein aus Haaren gewachsener Schweif, der manchen hoch gestellten Pfauchonen aus dem Hinterkopf wuchs. Sein Vater und alle seine Minister und viele andere bedeutende Personen trugen einen solchen Saltan. Wenn nur Pfauchonen von ganz bestimmtem Rang einen Saltan besaßen, konnte es sich wohl kaum um natürlich gewachsene Haare handeln.
    Soner wartete gespannt auf eine Antwort. Aber sein Vater sagte barsch: „Genug für heute!"
    Und damit wurde Soner fortgeschickt. Er dachte seufzend, dass er sich noch lange würde gedulden müssen, bis seine Neugierde gestillt wurde.
     
    *
     
    Soners Leben wurde nicht nur durch die Weltraumreisen abwechslungsreicher. Mit zunehmendem Alter fand er auch an den Festlichkeiten am Hofe des Prinzenkriegers Marca immer mehr Gefallen.
    Früher gingen diese Ereignisse unbeeindruckt an ihm vorbei, denn sie boten einem kleinen Prinzen keinerlei Möglichkeiten für Aktivitäten.
    Doch das änderte sich, als er ein gewisses Alter erreicht hatte. Der Besuch eines mehr oder weniger befreundeten Prinzenkriegers bedeutete schließlich, dass ihn in der Regel seine Familie begleitete. Und darunter fanden sich stets Altersgenossen Soners, die beste Garanten für Abwechslung, Spaß und Spiel waren.
    Freilich war von diesen Vergnüglichkeiten Soners bester Freund Parkiru ausgeschlossen, weil durch seine Adern kein herrschaftliches Blut floss.
    Am liebsten waren Soner die Besuche von Prinzenkrieger Kurnic und seinem Anhang. Der Herr des Schlafes, der in der dritten Speiche Sapin, die in der
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