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2114 - Mogtans Gedicht

Titel: 2114 - Mogtans Gedicht
Autoren: Unbekannt
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geplanten Einsatz eines Sonderkommandos auf dem Planeten sah.
    „Mir ist ein derartiges Phänomen noch nie zuvor begegnet", eröffnete ihm der Kymatiker.
    „Selbstverständlich würde ich nichts lieber tun, als mich ausschließlich damit zu befassen. Doch die PHÖNIX ist keine wissenschaftliche Expedition. Unter den gegebenen Umständen wäre es auch nicht ratsam, uns länger als notwendig in diesem Bereich aufzuhalten."
    „Das ist vollkommen klar. Wir hätten schlechte Karten, würde man uns entdecken." K'Renzer erhob sich. „Worauf willst du hinaus?"
    „Meine Forschungen haben ergeben, dass sich die Vibrationen eines Planeten immer auch auf die dort lebenden Wesen übertragen. Das ist der Grund dafür, dass wir uns auf einigen Welten ausgesprochen heimisch fühlen, während wir uns auf anderen nicht so gern aufhalten. Pombar wird das Einsatzkommando in hohem Maße belasten. Es könnte sogar sein, dass es dort neutralisiert wird."
    „Das Risiko müssen wir eingehen."
    Grent Skryra griff zu seiner Moankarlettre und spielte eine kleine, schwermütige Melodie. „Ich weiß.
    Das ist es ja gerade, was mir Sorge macht. Da du auf den Einsatz des Kommandos wohl nicht verzichten wirst, habe ich nur noch eine Bitte."
    „Und das wäre?"
    „Gucky darf auf keinen Fall daran teilnehmen."
    „Er wird natürlich auf jeden Fall dabei sein!"
    Erschrocken blickte der Kymatiker ihn an, und nun plötzlich zeichnete sich in seinem Gesicht etwas ab, was der Expeditionsleiter als aufkommende Panik deuten konnte.
    „Nein!", rief Skryra. „Der Mausbiber darf den Planeten nicht betreten. Auf keinen Fall. Seine Vibrationen vertragen sich nicht mit jenen, die ich auf Pombar angemessen habe. Ich kann nicht exakt voraussagen, wie sich die unterschiedlichen Schwingungen auf Körper, Geist und Seele des Ilts auswirken werden, aber ich fürchte äußerst gefährliche Dissonanzen."
    Um seine Worte zu unterstreichen, projizierte er eine Reihe von grafischen Darstellungen ins Holo.
    Er erläuterte die verschiedenen Bilder, ohne wirklich deutlich machen zu können, wo die Gefahren lagen.
    K'Renzer verzog das Gesicht. Die Aussagen des Kymatikers schienen ihm nicht fundiert genug zu sein. Sie kamen ihm zu abstrakt vor. Obwohl er wissenschaftlich ausgebildet war, blieb für ihn eine Erkeniitnislücke, die Skryra nicht schließen konnte.
    „Tut mir Leid, Grent, das reicht nicht", widersprach er. „Aus meiner Sicht steht das alles auf recht wackligen Beinen. Ich werde Gucky nicht aufgrund vager Befürchtungen von dem Kommando ausschließen."
    „Das sind keine vagen Befürchtungen. Pombar ist wie eine schrille Dissonanz in der Musik!", ereiferte Grent Skryra sich. „Verstehst du? Wir empfinden eine Tonfolge als harmonisch, wenn die musikalischen Intervalle sich zum Beispiel in Oktaven, Quanten und Quinten unterteilen lassen. Diese stehen im gleichen Verhältnis zueinander wie die Zahlen Sechs, Acht und Zwölf. Sie bilden eine mathematische Reihe. Im weitesten Sinne verhält es sich ebenso mit den kosmischen Vibrationen der Sonnen, der Planeten, der Monde sowie der Flora und Fauna. Auch sie bilden ein harmonisches Ganzes. Normalerweise. Pombar nicht. Pombar ist eine einzige Dissonanz. Und wenn du ein Wesen wie Gucky mit seinen ganz eigenen Schwingungen auf diese Welt schickst, gibt es eine Katastrophe."
    „Entschuldige bitte", seufzte Rudo K'Renzer. „Ich verstehe deine Motive und ich respektiere sie, aber ich werde meine Entscheidung nicht ändern."
    „Ich werde meine Forschungsergebnisse noch viel deutlicher darstellen", kündigte der Wissenschaftler an. „Wenn du erst einmal begriffen hast, was ich ermittelt habe, wirst du Gucky nicht einsetzen. Niemals!"
    „Gib mir Bescheid, wenn du so weit bist", bat K'Renzer. „Dann sehen wir weiter."
    Er verließ die Kabine. Die Klänge der Moankarlettre wehten hinter ihm her. Sie wirkten jetzt hart, aggressiv und schienen ihm irgendwie von einer tiefen Verzweiflung gekennzeichnet.
    Als der Kommandant in den Lift steigen wollte, materialisierte der Ilt neben ihm.
    „Hi", grüßte er und winkte fröhlich zu ihm herauf. „Du warst beim großen Vibrator, wie?"
    „Du nimmst ihn nicht ernst!"
    „Sagen wir es so: Ich verstehe so gut wie nichts von dem, was er macht. Ich weiß nur, dass mein Magen vibriert, weil ich Brüllhunger habe. Sobald der gestillt ist, brechen wir zu dem Pombar-Kommando auf.
    Alles klar?"
    „Ich habe meine Entscheidung nicht geändert. Es bleibt dabei. Du wirst das Kommando
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