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2114 - Mogtans Gedicht

Titel: 2114 - Mogtans Gedicht
Autoren: Unbekannt
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Pombaren selbst zahlreiche Besucher aus allen nur erdenklichen Völkern gab. Dieses wiederum bot die Möglichkeit für das Einsatzkommando sich dort unauffällig zu bewegen. Zugleich ließ der Zusammenfluss von zahllosen Informationsströmen hoffen, dass man dort etwas erfuhr, was auf der Suche nach den Eltanen helfen konnte.
    „Was ist los?", fragte K'Renzer. „Was könntest du entdeckt haben, das uns entgangen ist?"
    Grent Skryra verfügte über ein kleines, relativ bescheidenes Labor. Hier arbeitete und forschte er weitgehend isoliert von den anderen Abteilungen der PHÖNIX. Es tat dies in seiner Freizeit, was ihn zu einem noch abgeschiedeneren Menschen machte.
    Nur selten einmal kam er aus seinem Reich hervor, um sich in das Tagesgeschehen einzumischen, war dabei bisher jedoch nicht sehr erfolgreich gewesen. Der hochgewachsene, kräftige Mann hatte seine meisten Kontakte in der Messe, wenn er seine Mahlzeiten zu sich nahm, oder in einem Trainingsraum, wenn er etwas für die Fitness tat. Dort war er umgänglich und freundlich, sprach aber nie über seine Nebentätigkeit als Kymatiker.
    Daher wusste kaum jemand außerhalb der Schiffsführung, was er eigentlich in seinem mit positronischen und syntronischen Geräten voll gestopften Labor trieb. Da immerhin durchgesickert war, dass es etwas mit Vibrationen zu tun hatte, nannten ihn viele spöttisch nur den „Vibrator" oder gar den „großen Vibrator". Skryra ging meist lächelnd darüber hinweg.
    „Ich muss ein wenig weiter ausholen, um deutlich zu machen, um was es geht", antwortete der Wissenschaftler. „Schwingungen bestimmen unser Leben. Jedes Molekül, jedes Atom vibriert.
    Schwingungen erfüllen den gesamten Kosmos, angefangen vom Mikrokosmos bis hoch zum Makrokosmos. Die Sterne vibrieren ebenso wie die Planeten oder die gesamten Galaxien. Unser ganzes Universum ist von Vibrationen erfüllt. Wäre der Kosmos nicht ein Vakuum, sondern mit einem Schallträger gefüllt - etwa einer Atmosphäre -, könnten wir diese Schwingungen hören."
    „Das ist mir nicht neu", entgegnete K'Renzer kühl.
    „Mit Vibrationen hat die Natur überall im Universum die gleichen Formen hervorgebracht. Das haben wir Kymatiker, die wir uns mit Schwingungen der Materie beschäftigen, eindeutig bewiesen."
    Skryra griff zu seiner Moankarlettre und schüttete aus.einem kleinen Behälter ein wenig Sand auf eine ebene Fläche. Als er nun mit dem Stab über das Instrument strich und schnell wechselnde Töne damit erzeugte, ordneten sich die Sandkörner zu klaren Mustern, zuerst zu Spiralen, dann zu anderen Formen.
    Der Expeditibnsleiter sah zu und unterdrückte seine Ungeduld. Der Kymatiker setzte das Instrument ab.
    „Diese Muster sind die Chladnischen Klangfiguren", erläuterte er. „Die Spiralen waren beispielsweise nahezu identisch mit jenen, die auf den Schalen uralter Ammoniten zu sehen sind. Und die anderen ..."
    „Was hat das mit uns zu tun?", unterbrach ihn K'Renzer.
    „Die besonderen Vibrationen haben mich auf den Planeten Pombar aufmerksam gemacht", wich Skryra aus. „Sie sind auffällig. Wenn du genau hinsiehst, wird dir auffallen, dass der Planet zusammen mit den anderen Welten des Systems und den umgebenden Sonnensystemen eine Spirale bildet."
    „Das ist nichts Ungewöhnliches. Die meisten Galaxien sind spiralförmig aufgebaut."
    „Ebenso die Doppelhelix, die das genetische Programm eines Lebewesens enthält", sagte Skryra kühl. „Spiralen zählen zu den natürlichen Grundformen. Spiralen haben einen klaren, harmonischen Aufbau. Doch das ist bei der Pombar-Spirale, wie ich sie mal nennen möchte, nicht der Fall. Der Planet Pombar scheint nicht in sein Sonnensystem zu passen. Er bewegt sich entgegengesetzt zu den anderen Planeten, so als sei er irgendwann einmal von außen in das System eingedrungen und von ihm eingefangen worden."
    „Das ist uns auch aufgefallen."
    „Ich habe ihn untersucht. Mit seinen Vibrationen stimmt was nicht. Die zähflüssigen Magmamassen im Inneren aller noch nicht völlig erkalteten Planeten schwingen. Sie sind wie das Herz eines Planeten.
    Sie schlagen wie das Herz eines lebenden Wesens und bilden dabei mit ihrer Welt ein harmonisches Ganzes. Pombar nicht. Bei ihm gibt es eine Disharmonie."
    „Was soll das heißen?" K'Renzer horchte auf. Auf derlei kosmosphysikalische Eigenarten hatte allerdings niemand sonst in der Ortungs- und Funkleitzentrale geachtet. Auch ihm schienen sie nicht wichtig zu sein, da er keinen Zusammenhang mit dem
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