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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle
Autoren: Unbekannt
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Schultern zu legen und zu leben.
    Nicht zuletzt um Ascardes willen.
    Um ihrer zu gedenken.
    Vergangenheit: Die Botschaft Nach der Rückkehr von Ascardes Heimatwelt verschlechterten sich die Verhältnisse auf Pombar zusehends. Kaum ein Monat verging, in dem das Reich die Tributforderungen nicht erhöhte. Es war geradezu erschöpfend, immer wieder bei den Valentern vorstellig zu werden und vor ihrem Tributkastell bürokratische Kämpfe auszufechten. Zumal ich damit so gut wie nichts bewirken konnte. Das Reich setzte die Tribute fest, und die Valenter trieben sie ein.
    Schließlich wurden die Tribute so hoch angesetzt, dass ich mich gezwungen sah, genau das zu tun, wonach mich schon der Di'Valenter in dem Tributkastell auf dem mir noch immer unbekannten Planeten gefragt hatte.
    Ich ließ im Interesse meines Volkes die Bilanzen der Industriebetriebe fälschen.
    Der Schritt fiel mir sehr schwer. Ich hätte mir nie träumen lassen, jemals gezwungen zu sein, mein Regnum auf Lug und Trug zu gründen.
    Aber wenn ich jetzt nicht zum letzten Mittel griff - hoffentlich noch rechtzeitig! -, würden für Pombar schwere Zeiten anbrechen, und das Volk würde darben.
    Anfangs bekam es nichts davon mit. Die Einschätzung meiner Regentschaft sollen andere übernehmen, doch ich glaube, die Untertanen liebten ihren Landesherrn. Ich wurde mit den Jahren zum Helden, der in der Erinnerung schon bald den berühmten No Two übertraf.
    Ich brachte drei weitere Kinder zur Welt, insgesamt also fünf. Du, mein lieber Tasolli, mein jüngstes und talentiertestes, wirst das letzte sein. Wir Pombaren bekommen höchstens fünf oder sechs Kinder, und mein erstes starb ja, als es das Licht einer fernen Welt erblickte.
    Ich spürte die Last, die mein Amt mit sich brachte, immer stärker und ging immer seltener ins Turmzimmer hinauf, um über neue Schach- und Winkelzüge nachzudenken. Nur ihr, meine Kinder, brachtet Freude in mein Leben. Und allein meine Reisen durch die Welten Tradoms, die ewig spannenden Fragen der Archäologie ließen mich zwischenzeitlich die Sorgen vergessen, die meine Tage beherrschten.
     
    *
     
    Und dann kam unvermittelt und unerwartet eine neue Sorge hinzu, eine, die durchaus imstande war, mein Leben von einem Augenblick zum anderen völlig auf den Kopf zu stellen.
    Während einer Audienz in der Herrschaftlichen Zitadelle wurde ein höchst seltsamer Bittsteller zu mir vorgelassen. Etaba Osebe, der Hauptmann meiner Leibgarde, ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, und auch ich verspürte sofort eine gewisse Beklemmung.
    Solange es auch zurückliegen mochte, ich musste sofort an Inckaz denken, die Kommandantin der FESCO, die mir über Jahre hinweg das Leben zur Hölle gemacht hatte. Der Besucher war ein zehnäugiger Prymbo, eine Ehrfurcht gebietende, mächtige Gestalt.
    Nicht alle Prymbos sind Piraten, dachte ich. Die meisten sind anständige Wesen, die sich nie etwas zu Schulden kommen ließen. Nun ja, sie mögen unbeherrschter sein als andere Spezies, aber das heißt noch lange nicht, dass alle Prymbos grausame Mörder sind.
    Dennoch klang ich unfreundlicher, als ich es vielleicht beabsichtigt hatte: „Wer bist du und was willst du von mir?"
    Der - oder vielleicht auch die - Prymbo überging meine Fragen einfach. „Was ich dir zu sagen habe, kann ich dir nur unter zwölf Augen mitteilen."
    Ich lachte leise auf. „Hinaus mit ihm!", sagte ich zu Etaba Osebe.
    Der Bittsteller trat schnell einen Schritt vor, und mein Leibgardist zog seine Waffe. Doch schneller, als Etaba reagieren konnte, verschob der Prymbo zwei, drei der Fleischberge, die seinen Körper bildeten, und entblößte etwas.
    Ein Symbol. Ich hatte es lange nicht mehr gesehen, aber es war mir wohl bekannt.
    Die Galaxis Tradom vor einem gelben, vielzackigen Strahlenkranz auf weißem Grund, am oberen Rand überstrahlt von dem gelborangefarbenen Symbol des Auges Anguelas. Unten ein Symbol oder Schriftzug in durchscheinendem Gold mit dunklem Schattenwurf: Begrenzt von kleeblattähnlichen Schlaufen, flankierten zwei Dreiergruppen von Balken eine Raute.
    Das Trümmerimperium!
    Es war sehr lange her, doch plötzlich war vor meinem geistigen Auge alles wieder da, so farbig und lebendig, als wäre es erst gestern geschehen. Tratto, Aeusen XIV, einfach alles.
    „Du verstehst nun, dass ich meinen Namen nicht nennen und unter zwölf Augen mit dir sprechen will?", sagte der Prymbo.
    Ich gab Etaba ein Zeichen. Der Gardist zögerte zwar, trat dann aber zurück. Ich aktivierte ein
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