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2113 - Gefangen in der Zitadelle

Titel: 2113 - Gefangen in der Zitadelle
Autoren: Unbekannt
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entschieden. Ich nehme dein Angebot an."
     
    *
     
    Der Prymbo lachte dröhnend auf. „Mein Angebot der Bedenkzeit war lediglich eine Finte. Hättest du dich nicht sofort in unserem Sinne entschieden, wäre ich morgen nicht gekommen, um deine Antwort in Erfahrung zu bringen. Man hätte dich sofort von der Liste der potenziellen Gewährsleute gestrichen."
    Das zehnäugige Wesen wandte sich wortlos ab. Es war alles gesagt, was es zu sagen gab, weitere Worte waren überflüssig.
    „Warte!", rief ich. Es war zwar schon lange her, aber ich hatte das Versprechen nicht vergessen, das ich vor langer Zeit auf einem fernen Planeten meiner Freundin Tratto gegeben hatte. „Im Sektor Roanna wird ein Slernenfenster geöffnet. Konquestor Trah Rogue rüstet eine Flotte von AGLAZAR-Schlachtschiffen aus."
    Der Prymbo nahm die Nachricht ohne jede Regung zur Kenntnis. Nach einer geraumen Weile öffnete er alle Augen.
    „Ich selbst bin nicht über die Details dieses Feldzuges informiert. Doch er wird schon seit geraumer Zeit offen vorbereitet, und ich gehe davon aus, dass die Eltanen die notwendigen Schritte bereits vor Jahren in die Wege geleitet haben..."
    Mit diesen Worten ging der Fremde endgültig. Ich habe ihn nie wiedergesehen.
    Ikanema Two: Gegenwart Ikanema Two blickte von der Herrschaftlichen Zitadelle auf das Treiben in Barlofft hinab, das er nun nie wieder als freier Pombare erleben würde.
    Das also war mein Leben, dachte er. Das Leben des Landesherrn. Und jetzt ist es praktisch zu Ende.
    „Was ist in dem Verhörraum auf Sivkadam geschehen, Elter?", fragte Tassoli. „Du hast mir dein gesamtes Leben bis in alle Einzelheiten erzählt, zumindest das, was wichtig für uns ist, aber das hast du uns verschwiegen."
    Der Landesherr sah sein jüngstes Kind lange an und wandte dann den Blick ab.
    Wenn ich dir das erzähle, Tassoli, dachte er, wird dich jeder Mut verlassen. Vielleicht wirst du auf Sivkadam sterben, doch wenn du weißt, was ich in diesem Verhörraum erlitten habe, wirst du auf dem Weg dorthin schon tausend Tode sterben. Es war grausamer als alles, was ich an Bord der FESCO erlebt habe, viel grausamer, aber ich werde es dir nicht sagen. Ich darf und kann es dir nicht sagen.
    „Ich habe es vergessen", log er. „Entweder habe ich es verdrängt, oder der Sirt, der mich verhörte, hat mir später dann die Erinnerung daran genommen."
    Tassoli schien sich mit dieser Erklärung zufrieden zu geben. „Und woher wissen die Valenter von deiner Verbindung zum Trümmerimperium? Auf Sivkadam können sie nicht davon erfahren haben. Damals wusstest du noch gar nicht, dass es dieses Imperium überhaupt gibt."
    Ikanema lächelte schwach. „Die Valenter wissen es noch gar nicht", antwortete er. „Ginge es ihnen um meine Verbindung zum Trümmerimperium, hätten sie sich längst nicht so viel Zeit mit der Vernehmung gelassen."
    Nicht nur Tassolis Brustgesicht, auch sein richtiges ließ keinen Zweifel an seiner Überraschung.
    Der alte Pombare seufzte leise. „Nein, ich gehe davon aus, dass man mir lediglich Bilanzfälschung zur Last legen wird. Ich habe das Verbrechen begangen, das Reich um Tribute zu betrügen. Welch eine Ironie, nicht wahr, mein Kind?"
    Aber ich bin mir sicher, dachte er, dass man meine Verbindung zum Trümmerimperium sehr bald entdecken wird. Spätestens dann, wenn die Valenter mich einer Hypnountersuchung unterziehen. Oder aber auf Sivkadam, wenn ich darum betteln werde, reden zu dürfen ...
    Er wandte sich von Tassoli ab und schaute wieder aus dem Fenster. Noch einmal fiel sein Blick auf den Andenkenstand vor der Zitadelle, und das Vergrößerungsfeld aktivierte sich automatisch.
    Wie seltsam, dachte er. Ein wahres Déjàvu ...
    Das fremdartige Pelzwesen mit dem großen Zahn, das von den beiden riesigen Robotern begleitet wurde, die ihm genauso unbekannt waren, stand nach all diesen Stunden noch immer vor dem Stand.
    Oder schon wieder...
    Hatten die Fremden an diesem Stand etwas entdeckt, was ihr Interesse weckte?
     
    EPILOG
     
    LEIF ERIKSSON 22. November 1311 NGZ „Der Siepan-Sektor", sagte Lauter Broch't, Letter der Abteilung Funk und Ortung.
    Seine Blicke huschten unstet über die holographischen Instrumente. Er wirkte fahrig, aber das hatte nichts damit zu tun, dass die LEIF ERIKSSON soeben in die Randzone der Galaxis Tradom selbst eingedrungen war.
    Der 61 Jahre alte Plophoser war von Natur aus ein flinker, nervöser Typ, was ihm bei der Zentralebesatzung den Spitznamen Frettchen eingebracht
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