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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe
Autoren: Unbekannt
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eben akzeptieren, Mohodeh. Und die Frage Thoregon ist ja nicht die einzige, die sich stellt. Es gibt zwei weitere wichtige Punkte, die wir ergründen müssen und die im Zusammenhang mit Thoregon stehen - wie alles begann." Atlan aktivierte ein Holo in der Mitte des Raumes, das drei in Interkosmo geschriebene Sätze in einem Rahmen zeigte.
    Was sind die wahren Ziele der Thoregons?
    Wer sind die Helioten?
    Wer hat die Brücke in die Unendlichkeit erbaut?
    „Das ist nun die Agenda unseres Zieles", erläuterte Atlan. „Die SOL wird nicht zurückkehren, bevor diese drei Fragen beantwortet sind. Davon hängt nicht zuletzt die Zukunft der Menschheit und auch der ganzen Milchstraße ab. Diese Agenda ist permanent sichtbar an allen wichtigen Punkten der SOL angebracht, wo die Mannschaft zusammenkommt - im Erholungssektor, in den Messen, auch in den Besprechungsräumen und so weiter. Damit niemand an Bord hier vergisst, weswegen wir unterwegs sind, und am Sinn unserer Mission zu zweifeln beginnt."
    „Das ist eine sehr große Aufgabe", kommentierte Mohodeh Kascha, und für einen Moment wirkte er beeindruckt. „Ich hoffe, dass dafür eure Lebenszeit ausreicht."
    „Meine wird es in jedem Fall", sagte Atlan mit einem fast grimmigen Lächeln. „Wir sind lange genug benutzt worden. Von den Kosmokraten, von ES, sogar von der Koalition Thoregon. Es wird Zeit, dass wir eine Antwort auf das Warum bekommen."
    „Und es wird wichtig sein, dass ihr euch jetzt auf den Weg gemacht habt." Der Ritter von Dommrath deutete symbolisch in weite Ferne. „Die Kosmokraten agieren unendlich langsam, selbst für einen Langlebigen oder Unsterblichen. Doch das darf man nicht unterschätzen. Sie werden es sich nicht gefallen lassen. Eines Tages werden sie handeln, um alle Thoregons ein für alle Mal zu vernichten. Eine DORIFER-Pest wäre dagegen wahrscheinlich ein harmloser Schnupfen."
     
    1.
     
    Etappen
     
    Guten Morgen, liebe Besatzungsmitglieder, hier ist der beliebteste Sender der Galaxis, dieser wie jener, und erst recht im Leerraum dazwischen. Danke, dass ihr uns eingeschaltet habt und an unserer Premiere teilhabt, der allerersten Sendung von SOLtv!
    Natürlich haben wir SENECA gebeten, dafür zu sorgen, dass niemand diese Premiere verpasst, denn trotz unserer gestrigen Werbung bin ich sicher, dass einige von euch uns vergessen hätten. Doch heute wollen wir euch alle ansprechen, damit ihr wisst, was in Zukunft auf euch zukommt. Wir wollen euch informieren, involvieren, integrieren!
    Wieder einmal beginnt ein wundervoller neuer Tag an diesem 25. März 1304 NGZ. Das Wetter in den hydroponischen Gärten und Erholungslandschaften ist sonnig und mild, wie nicht anders zu erwarten. In der Nacht gab es dort jeweils einen sanften Regenschauer, der dafür sorgt, dass unser karger Diätplan stets durch frische Kost aufgewertet wird und unsere Augen sich fortdauernd an einem landschaftlichen Idyll erfreuen können, ohne sich dazu den Gefahren eines Planeten aussetzen zu müssen.
    Kommen wir nun zu den Nachrichten und Berichten aus aller Welt, sprich: unserer SOL, wie immer zusammengestellt von unserem unermüdlichen Datensammler Morten Racast und ebenso wie immer präsentiert und mit dem neuesten Klatsch und Tratsch gewürzt von eurer Nachtschwalbe Vesper!
     
    *
     
    Fee Kellind warf das zabelonische Fruchtbarkeitszwinkel, das stets neben ihrem Nachttisch stand, gegen den Holoschirm an der Wand, drehte sich um und zog sich das Kissen über den Kopf. Das nur fünf Zentimeter kleine Figürchen landete rein optisch betrachtet treffsicher auf der Nase der bleichen, aber lieblich anzuschauenden, stets strahlenden Vesper, bevor es von dem Schirm abprallte und geräuschlos auf den weichen Teppich fiel.
    Das Kissen dämpfte das muntere Plappern der „Nachrichtensprecherin". Fee döste langsam wieder ein, aber die Ruhe währte nicht lange.
    „Guten Morgen, Fee!", summte gleich darauf eine mechanische Stimme, und ein kalter Metallfinger tippte ihr auf den Rücken. „Das Frühstück ist bereit!"
    Die Kommandantin der SOL gab nach. Sie richtete sich auf und rieb sich verschlafen das Gesicht. „Servo, musst du mich auch noch nerven?", fauchte sie unwillig. Sie berührte einen Sensor am Bett-Terminal, und das Holo erlosch. „Ich habe eine verdammt lange Nacht hinter mir und wollte wenigstens ein paar Stunden Schlaf..."
    „Es tut mir Leid, aber du hast mich damit beauftragt, dich zwei Minuten nach sieben Uhr zu wecken, falls du vorher SOLtv überhörst."
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