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2108 - Samahos Erbe

Titel: 2108 - Samahos Erbe
Autoren: Unbekannt
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üblich, was seine Muskeln äußerst kompakt und leistungsfähig machte.
    Er musste seine Haut mehrmals täglich mit Sand einreihen, um sie vor dem Feuchtwerden zu bewahren.
    Korphyria im Hayok-Sternenarchipel war eine extrem trockene Welt, was eine entsprechende Umweltanpassung mit sich gebracht hatte. „Es ist uns nicht bekannt, wie hoch die maximale Reichweite des Triebwerks ist. Diese verkürzt sich ohnehin durch die enorme Belastung bei jedem Höchstgeschwindigkeitsflug, wenn er sich über Monate erstreckt."
    „Aber wir haben insgesamt drei autarke Triebwerke, in den beiden SOL-Zellen und im Mittelteil, wodurch man die Belastung wechseln kann, und damit werden stets zwei Triebwerke abwechselnd geschont", wandte Fee ein.
    Der Major hob dozierend den rechten Zeigefinger. „Das gilt aber nicht für den Permanentzapfer, den wir in nur einfacher Ausfertigung im Mittelteil zur Verfügung haben. Bei einem Dauerflug mit Höchstgeschwindigkeit muss er ununterbrochen Maximalleistung bringen. Ich will nicht auf die hoch entwickelte Technik hinweisen, die uns viel zu viele Rätsel aufgibt - aber eine solche Beanspruchung zerstört auf Dauer alles."
    „Und du glaubst, das schafft der Zapfer?", fragte Fee den Aktivatorträger.
    Myles nickte. „Ich bin überzeugt davon. Die SOL ist mit Kosmokratentechnik aufgerüstet worden, und das bedeutet Einsatz für einen sehr langen Zeitraum."
    „Das haben wir bei diesem Carit auch gedacht", brummte Tangens. „Ich würde mich auf gar nichts verlassen.
    Wir sind doch gerade alles durchgegangen, Myles. Die SOL ist immer noch ein fliegender Schrotthaufen mit unzugänglichen Bereichen, die mit unliebsamen Überraschungen aufwarten können. Zudem besitzt sie immer noch ihre ultrahochfrequente psionische Aura, für die wir keine Quelle finden können und von der wir nicht wissen, wofür sie gut oder schlecht ist. Es gibt noch viel zu viele Rätsel, zu viele Wenn und Aber in diversen Bereichen, als dass ich mich auf etwas verlassen würde, was derzeit offensichtlich erscheinen mag."
    Fee zog die Augenbrauen zusammen. „Ich trage die Verantwortung für die Besatzung, Myles, und muss deshalb Tangens zustimmen. Solange wir nicht genau wissen, ob die SOL diese Belastung aushält, nehme ich lieber eine Verzögerung in Kauf. Lieber mit Verspätung als gar nicht ankommen. Ein solches Risiko kann und werde ich nicht eingehen."
    Myles Kantor hob eine Hand. „Deshalb haben wir auch gerade an einem Kompromiss gearbeitet. Ich schlage vor, dass wir nach jeweils 730 Stunden Flugzeit eine 14-stündige Pause einlegen. Dann haben wir in 31 Tagen etwas über zehn Millionen Lichtjahre zurückgelegt. Wenn alles glatt geht, schaffen wir dadurch trotzdem in einem Jahr 118 Millionen Lichtjahre, was unsere Gesamt-Flugzeit nur unwesentlich verlängert."
    „Rein hypothetisch", fügte Tangens hinzu. „Ich glaube nicht daran, dass alles so einfach gut geht. Ich rechne noch ein Jahr an Verzögerungen hinzu, so dass wir im Frühjahr 1311 NGZ in Wassermal eintreffen werden.
    Vorausgesetzt, die SOL fliegt uns nicht vorher um die Ohren."
    „Tangens, diese Schwarzmalerei ist völlig unangebracht!", wies Myles seinen Stellvertreter zurecht. „Die SOL hat in der Vergangenheit schon ganz andere Distanzen bewältigt!"
    Fee grübelte. „Die Umstände, unter denen wir sie zurückbekommen haben, dürfen wir aber nicht unterschätzen, Myles."
    „SENECA arbeitet längst wieder einwandfrei", wandte der Unsterbliche ein. „Ich bin überzeugt davon, dass ihr die SOL unterschätzt."
    „Möglich. Aber wie gesagt: Ich bin lieber vorsichtig." Fee stand auf. „Ich habe jetzt eine Besprechung in der Logistik. Wir werden so vorgehen, wie es euer Kompromiss vorsieht. Das sollte vorerst genügen. Sollten sich technische Schwierigkeiten ergeben, müssen wir längere Pausen einlegen. Eine ständige Überwachung ist daher notwendig, um rechtzeitig zu reagieren, bevor wir größere Schäden bekommen. Einverstanden?"
    Die beiden Männer nickten und setzten, nunmehr beinahe einträchtig, ihre Überlegungen fort.
     
    *
     
    Das Büro von SOL-Major Porto Deangelis in der Logistik-Sektion war funktioneil eingerichtet: Es gab nicht einen einzigen persönlichen Gegenstand, der Aufschluss über den Charakter des Abteilungsleiters geben konnte.
    Die einzige Annehmlichkeit bildeten die bequemen Besuchersessel und ein Servo.
    Fee sah sich in dem Büro um. Aber es hatte sich nichts verändert seit ihrem ersten Besuch.
    „Stimmt etwas nicht?",
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