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2097 - Der Atem der Freiheit

Titel: 2097 - Der Atem der Freiheit
Autoren: Unbekannt
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wurden."
    „Unser Ziel ist, eine Handelsorganisation aufzubauen, die vor allem das Spannungsfeld zwischen den heldenhaften, göttlichen Arkoniden und den Barbaren auf den von ihnen eroberten Welten nutzt, um Handel zu treiben", fügte Yzziey hinzu. „Das ist es doch, worauf es ankommt. Keiner der erhabenen Arkoniden denkt daran, andere Völker zu vernichten, denn über nicht mehr existierende Völker kann man nicht herrschen. Richtig?"
    „Ja, das stimmt", gab der Offizier widerwillig zu. Die beiden Ertruserinnen hatten sich bereits seit Monaten mit ihm befasst. Sie kannten den arkonidischen Orbton genau, und sie wussten, wie sie ihn einzuschätzen hatten. Er war ein Mann, der überall Geschäfte zu machen versuchte. Sein einziges Interesse schien zu sein, seinen Einsatz auf Ertrus mit goldenen Taschen abzuschließen.
    Der Name des Orbtons war Argin sa Akkat. Und das war sein Problem. Er gehörte nicht dem bedeutenden Adel Arkons an, denn sonst hätte er ein del, de, dom, da oder zumindest nert oder ter zwischen Vor- und Nachnamen einfügen dürfen. Zu diesem kleinen, außerordentlich begehrten Zusatz aber hatten ihm selbst seine sehr guten Beziehungen zu Subeat dom Cyllken nicht verhelfen können. „Jedes Volk wird den Widerstand gegen die göttlichen Arkoniden irgendwann aufgeben, weil es erkennt, dass man sich gegen das Huhany'Tussan auf Dauer nicht behaupten kann. Richtig?"
    „Allerdings!" Der Wächter ließ die Waffe sinken. „Gut so!" lobte Meikras. „Wir denken weit voraus. Warum sollten wir gegen das Huhany'Tussan kämpfen, wenn wir wissen, dass wir uns ihm früher oder später unterwerfen und einen blühenden Handel mit ihm aufbauen werden? Warum sollten wir so lange warten, bis andere aus den Trümmern aufstehen und das Geschäft an sich reißen?"
    „Deshalb beginnen wir schon heute", erläuterte Yzziey mit einer geradezu zwingenden Überzeugungskraft. „Zugegeben, wir stehen ganz am Anfang. Aber wir machen den ersten Schritt, und wenn der Zhdopandel klug ist, unternimmt er ihn auch. Es ist der erste Schritt zu grenzenlosem Reichtum!"
    „Ich bin kein Zhdopandel!" wehrte der Wächter erschrocken ab. „Noch nicht einmal ein Zhdopan."
    „Um so besser", argumentierte Meikras. „Schon der italienische Dichter Moltke forderte: Vernachlässige nicht dein eigenes Feld, um das eines anderen zu jäten! Oder ist das ein altchinesisches Sprichwort? Kann auch sein."
    „Wie ungerecht!" klagte Yzziey. „Stets sind es die Edelsten und Tüchtigsten, denen die Anerkennung verwehrt wird. Die Adligen bleiben schön im Hintergrund, spielen mit bunten Steinen, lassen andere die Arbeit machen, streichen aber den Gewinn ein. Das muss und darf nicht so bleiben."
    „Verschwindet!" befahl der Arkonide. Unsicher fuhr er sich mit dem Handrücken über die Stirn.
    Argin war grenzenlos verwirrt, und es gelang ihm nicht mehr, seine Gedanken zu ordnen. Die beiden Ertruserinnen hatten ihn förmlich um seinen Verstand geschwatzt. Für ihn gab es keinen Zweifel daran, dass sie widerrechtlich Waren aus dem Depot entwendet hatten. Eigentlich hätte er energisch eingreifen und die beiden verhaften müssen. Dazu aber konnte er sich nicht durchringen.
    Die beiden Ertruserinnen entfernten sich ruhigen Schrittes. Sie hatten keine Eile, und sie ließen es ihn spüren. Seine Waffe beeindruckte sie ganz eindeutig nicht. Der Stachel der Versuchung saß nun tief „. Argin sa Akkat war nicht gerade das, was man einen hellen Kopf nannte. Aber er verfügte über eine gewisse Bauernschläue. Die Worte der beiden Mädchen waren nicht ohne Eindruck auf ihn geblieben. Tatsächlich hatte ihre Idee etwas Faszinierendes für ihn. Warum sollte er warten, bis die kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Arkoniden und Ertrusern ein Ende gefunden hatten?
    Früher oder später war der Aufstand der Ertruser gegen das mächtigste Volk der Galaxis vorbei. Irgendwann in der Zukunft würden die Umweltangepassten sich unterwerfen, weil sie gar keine andere Wahl hatten. Danach würde sich ein reger Handel entwickeln. Das war immer so gewesen, wenn die Kämpfe ausgetragen worden waren und die erhitzten Gemüter sich beruhigt hatten. Wer dann bereits den Fuß in der Tür hatte, gehörte zu den Gewinnern. Argin sa Akkat lächelte. „Vorfinanziert!" Belustigt schüttelte er den Kopf. „Die beiden haben ganz schön was drauf! Das muss ich für mich nutzen."
    Auf Ertrus herrschte trügerische Stille. Vor allem in der Region Nordwest-Baedhro mit der Hauptstadt
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