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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung
Autoren: Unbekannt
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den schwebenden Knoten...
    Dort war ein Container materialisiert. Zwischen vier Knüpfpunkten des im Himmel schwebenden Teppichs war ein Behälter erschienen, flammneu und glänzend und schimmernd. „Ispargue ist eine Containerfabrik" ,flüsterte Mondra. „In diesem dem Bahnhof der Ektapa vorgelagerten Kabinett werden also die Container hergestellt, die die Frachtagenten dann benutzen, Um ihre Waren zu transportieren." Die Kartanin rappelte sich auf. „Danke", sagte sie. Keine Ursache, dachte Mondra. Ich funktioniere wieder. „Und?" sagte sie. „Und was?" fragte Dao-Lin-H'ay. „Du weißt ganz genau, was ich meine." Die Kartanin sah sie an. In ihrem Blick schwangen abgrundtiefe Ratlosigkeit mit und Mitgefühl und Hilflosigkeit. Dao suchte nach Worten. Fand keine. Und schüttelte hilflos den Kopf.
    Fünf Minuten später entdeckten sie den Transmitter. Mondra war überzeugt, dass sie seine Funktionsweise sehr schnell herausfinden würden und ihn dann benutzen könnten. „Und?" sagte sie. „Und was?" fragte Dao-Lin-H'ay. „Du weißt ganz genau, was ich meine." Diesmal funktionierte es, diesmal ging die Kartanin auf ihre Frage ein. Sie schüttelte den Kopf. „Wir gehen nicht hindurch."
    „Natürlich nicht", sagte Mondra.
    Das wäre ein nicht zu verantworten des Risiko gewesen. Wer konnte schon sagen, wo sie herauskommen würden?' Die nächsten Schritte standen sowieso schon fest. Parrim der Pelz hatte die mögliche, die einzige Lösung selbst genannt. Warum hat At/an uns auf Erkundung geschickt? fragte sich Mondra. Sie kannte die Antwort. Warum hat er diesen Respekt nicht vor Delorian gehabt? Den Respekt vor dem Leben. Atlan hatte sie losgeschickt, um die nötige Zeit zu bekommen, bei Parrim dem Pelz zu bleiben.
    Ihn zu kraulen, bis er tot war. Ihm den Übergang zu erleichtern. Diese verdammten Unsterblichen und ihre Missionen, dachte Mondra. Warum hat er Delorian nicht gestreichelt? Und braucht er eine Entschuldigung, einen Grund, um bei einem Sterbenden zu bleiben? In diesem Augenblick geschah zweierlei. Ihr wurde etwas klar. Und der Paralysatorstrahl traf Dao Lin-H'ay an der Schulter.
    Die Kartanin schrie auf und brach zusammen. Mondra wirbelte herum, noch schneller als damals, noch schneller als während ihrer Ausbildung; Zwei Ektapa.
    Sie hatte sie noch nie zuvor gesehen, doch sie kannte sie. Sie hatte Parrims Geschichte gehört. Der eine alt, mit lückenhaftem Fell, das büschelweise ausgefallen war, mit weit aufgerissenem Waschbärenmaul, in dem kaum noch Zähne waren. Die andere rank und schlank, geschmeidig, beweglich, attraktiv. Ein Prachtexemplar von Waschbärin, wie man es sich schöner nicht vorstellen konnte. Hopper und Eem'Ratma, dachte Mondra. Sie sind Parrim dem Pelz gefolgt, um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich nicht überlebt. Sie haben ihn auf dem Gewissen. - Und ich funktioniere wieder.
    Mondra stieß einen gellenden Schrei aus, um die Aufmerksamkeit der Angreifer von der Kartanin abzulenken und auf sich zu ziehen, warf sich zu Boden, rollte sich ab und warf sich herum, so schnell, dass das alles eine einzige Bewegung zu sein schien. Sie landete erneut auf dem nachgiebigen Kunststoffboden, nahm den Aufprall gar nicht wahr, hatte den Kombistrahler schon in der Hand, bevor sie sich aufrappelte, hatte das Ziel im Visier, bevor sie richtig kniete, und schoss.
    Ihr blieb keine Zeit, die Waffe zu justieren, auf Paralyse einzustellen. Der nächste Schuss der beiden Ektapa hätte sie getroffen, ebenfalls gelähmt wie die Kartanin, und dann wären sie in Gefangenschaft geraten, und ...
    Sie dachte den Gedanken nicht zu Ende. Sie schoss einfach, so, wie sie es während ihrer gründlichen Ausbildung gelernt hatte. Ihr Leben war in konkreter Gefahr und das der Kartanin ebenfalls. Mondra glaubte zu sehen, wie der alte Ektapa die Augen aufriss, ungläubig hinunter auf seine Brust starrte, doch sie wusste, sie täuschte sich. Er hatte nicht mehr mitbekommen, was mit ihm geschehen war. Langsam, wie in Zeitlupe, fiel er zurück, gegen einen Trümmerberg, und rutschte ihn langsam hinab. Volltreffer, dachte Mondra. Ich funktioniere wieder.
    Aber sie hatte ohne den geringsten Zorn geschossen. Kaltblütig, ja, aber in Notwehr, um einen Angriff aus dem Hinterhalt abzuwehren. Sie riss die Waffe herum, in die Richtung, in der sie Eem'Ratma vermutete, konnte die Frachtagentin jedoch nicht sehen. Hat sie sich in die Deckung eines Trümmerfelds zurückgezogen, um uns von dort aus unter Beschuss zu nehmen,
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