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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung
Autoren: Unbekannt
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Eem'Ratma wollten sich nicht einstellen. Statt dessen glaubte er, fremde Besucher zu sehen, haarlose Humanoide, die ihn ein wenig an die Alpha-Ingenieure erinnerten, und er erzählte, erzählte ihnen von seinem Leben, von Eem'Ratma, und er träumte, dass sie ihn kraulten, und sein letzter Gedanke galt nicht mehr Eem'Ratma, seiner Liebe, seiner großen Liebe ...
    Eine Kralle krault meinen Pelz, dachte er, dort, wo der Hals in den Rumpf übergeht und besonders empfindlich ist... Und Parrim war dankbar dafür, unendlich dankbar.
     
    7.
     
    Mondra Diamond: Die Sicht der Unsterblichen
     
    Parrim der Pelz verstummte, und Mondra wusste, dass der Ektapa nun starb. Es kann lange dauern, dachte sie. Der Körper hält am Leben fest, auch wenn sein Schicksal längst besiegelt ist. Parrim. stöhnte, stieß ein kehliges, gutturales Knurren aus. Sein Blick war ins Leere gerichtet, und mit einemmal drehte er den Kopf nach rechts, nach links, nach rechts, nach links ... „Parrim", flüsterte Mondra Diamond, „Parrim ..." Der Ektapa hörte sie nicht. Er drehte den Kopf nach links, nach rechts, nach links, nach rechts.
    Speichel floss aus seinem Mund, und er sah ins Leere. „Was können wir tun?" hörte Mondra sich sagen. „Wir müssen etwas tun ..." Parrims Atem ging schwer, immer schwerer, und sie rechnete damit, sie hoffte darauf, dass mit der nächsten Kopfbewegung das Atemgeräusch verstummen würde, endlich verstummen, doch Parrim atmete, drehte den Kopf nach links, nach rechts ... „Wir können nichts tun", hörte sie wie aus unendlicher Entfernung Atlan sagen. „Parrim der Pelz stirbt. Es ist sinnlos, die Wunden des Ektapa zu versorgen. Wir würden an einem fremden Metabolismus herumkurieren, und das ist in diesem Stadium nicht mehr sinnvoll." Parrim der Pelz drehte den Kopf nach links, nach rechts, atmete rasselnd, und seine Augen blickten ins Leere, sahen niemanden mehr.
    Mondra streckte unwillkürlich die Hand aus, kraulte den Ektapa an einer unverletzten Stelle seines Fells, dort, wo der Hals in den Rumpf überging und besonders empfindlich war. Parrim krächzte lauter, und das Geräusch ließ Mondra um ein Haar ihre Hand zurückziehen. Der Ektapa drehte den Kopf nach links, nach rechts, nach links, nach rechts und schaute ins Leere... „Nein", sagte Startac Schroeder. „Mach weiter! Parrim empfindet die kraulende Bewegung als sehr behaglich." Atlan kniete neben ihr nieder, und seine Hand lag auf ihrer Hand, und er vollzog ihre Bewegungen nach, kraulte den Ektapa. Dort, wo der Hals in den Rumpf überging und besonders empfindlich war. „Geh!" flüsterte der Arkonide. „Geh mit Dao-Lin-H'ay als Spähkommando auf Erkundung! Ich bleibe bei dem Ektapa, bis es zu Ende ist." Delorian, dachte Mondra. Delorian.
    „Du bist eine relativ Unsterbliche", sagte Mondra. „Du denkst vielleicht anders als wir bloßen Sterblichen." Dao-Lin-H'ay sah sie an, und Mondra konnte den Blick der Kartanin nicht deuten. Irgendwo knirschte es. Dann donnerte es. Ich funktioniere wieder, dachte Mondra. „Wie denkt ihr über das, was mir widerfahren ist?" fuhr die ehemalige TLD-Agentin fort. „Bestimmt anders als ich Sterbliche, oder?" Dao-Lin-H'ay verzog das Gesicht.
    Wie eine Katze, dachte Mondra. Undeutbar, unfassbar, unbegreifbar. „Ich weiß, was du meinst", sagte Dao. „Es war dein Kind."
    „Aber ihr Unsterblichen akzeptiert die Vorhersehung, die Bestimmung, die diese Wesenheiten uns auferlegen."
    „Ich weiß nicht, ob es richtig war", entgegnete die Kartanin. „Aber es musste geschehen."
    „Man hat mich Missbraucht", sagte Mondra. „Und ich kann nicht vergessen, wie ihr euch mir gegenüber verhalten habt. Was ihr von mir gedacht habt. Ich sei hysterisch ... Es war mein Kind!" Dao seufzte leise. „Was haltet ihr Unsterblichen da von?" fragte Mondra. „Seid ihr zufrieden, dass es so gekommen ist? Dass eine Superintelligenz entstanden ist? Und ich mein Kind verloren habe?"
    „Wir konnten es nicht ändern", sagte Dao. „Niemand konnte es ändern." Es knirschte erneut. Und donnerte. Und dann knirschte es so laut, dass Mondras Trommelfelle zu platzen drohten, und dann donnerte es so laut, dass sie geplatzt wären, wenn ihr Anzug das Geräusch nicht gedämpft hätte, und ein Gedanke blitzte durch ihren Kopf Habe ich es mir doch gedacht! -, und sie sprang und rempelte Dao-Lin-H'ay an und riss sie mit sich, und sie prallten hart auf dem Boden auf, irgendwo zwischen Trümmern, und dort, wo sie gerade noch gestanden hatten, unter
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