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2087 - Die große Verheerung

Titel: 2087 - Die große Verheerung
Autoren: Unbekannt
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Instinktkriegers sah. Und dabei geht es doch endlich voran; dachte der Oberste Frachtagent. Er hatte tatsächlich den Eindruck, dass sich etwas in ZENTAPHER tat.
    Nach der Großen Verheerung hatten die Ektapa einfach nur Frachtaufträge ausgeführt. Mittlerweile aber schien ein gewisses System dahinter zustecken. Der Kabinettrechner verkündete mit langsamer, aber steter Sicherheit, dass ein bislang beschädigtes oder einfach nicht zugängliches Kabinett nach dem anderen dazugeschaltet wurde. Misstrauisch machte Parrim nur, dass Kintradim Crux sich noch immer nicht gemeldet hatte.
    Aber ich bin nur der Oberste Frachtagent, dachte er. Ich muss nicht wissen, was hier geschieht. Ich muss nur meine Aufträge ausführen. Und diese Aufgabe erledige ich hervorragend. Er ging an Eem'Ratmas Station vorbei, bedachte sie, wie seit Jahren, mit einem Blick, der eigentlich nur Frieden stiften sollte, ging an Hoppers Station vorbei, ignorierte ihn, ging weiter zu den Holowürfeln, dachte: Wie gut läuft es doch in letzter Zeit... Und da kam es zur letzten, entscheidenden Katastrophe.
    Ein Alarmsignal jaulte auf. Parrim der Pelz schaute sich irritiert in SQ-Eins um. „Das kann doch nicht sein ...", murmelte er fassungslos. Jahre waren vergangen. Das Signal kam aus Okta Dona't Viussas Kommunikationsarmband. Er hatte nicht mehr damit gerechnet. Sein Fehler. Es war ein Warnsignal aus der Wachstation des Instinktkriegers. Ein hohes, ohrenzerfetzendes Jaulen, wie er es noch nie wahrgenommen hatte, doch er wusste sofort: Der verschwundene PS4-SchlüsseI war jetzt, nach neun Jahren Unterbrechung, wieder zu orten! Nach neun Jahren! „Okta Dona't Viussa", stammelte Parrim. „Okta Dona't Viussa!"Er schaute zu dem Instinktkrieger hoch. Seine Nackenmuskeln schmerzten, aber er schaute zu ihm hoch. Okta Dona't Viussa stand ganz starr da. Dann hob er einen Arm, berührte das Kommunikationsarmband mit den Fingern der anderen Hand, schob den Kopf zurück, als lausche er in irgendeinen Äther hinein. Nein, dachte Parrim.
    Ein seltsames Kräuseln floss über den Körper des mächtigen Wesens. Die Borkenhaut schien sich aufzurichten, stachliger zu werden. „Ich habe den Auftrag zur Kenntnis genommen und intern gespeichert", sagte Okta Dona't Viussa. „Nein", sagte Parrim. „Du unterstehst meinem Befehl."
    „Ich habe den Auftrag zur Kenntnis genommen und intern gespeichert."
    „Nein", wiederholte Parrim.
    Der Instinktkrieger wandte sich um und stampfte auf das nächste Transmitterportal zu. Der Boden der Schaltzentrale erzitterte unter seinen Schritten. „Nein", flüsterte Parrim. Der Instinktkrieger ist nicht zu halten, dachte er. „Okta Dona't Viussa!" rief er. „Du unterstehst meinem Kommando. Ignoriere den Sachverhalt!"Der Instinktkrieger ging zielstrebig weiter zur Transmitterstation. Und das, obwohl - oder gerade weil er über das Schicksal seiner Vorgänger informiert ist! dachte Parrim. In seinen Augen war dieses Verhalten geradezu selbstmörderisch. Doch für. einen Instinktkrieger stellt ein unbesiegter Feind eine unwiderstehliche Herausforderung dar. Der unbedingte Behauptungswille ist genetisch bedingt. „Okta Dona't Viussa!" rief Parrim. Sein Befehl stieß auf taube Ohren. Ich weiß ganz genau, dass der Krieger nicht wiederkehren wird, aber ich kann ihn nicht davon abhalten, auf seine Mission zu gehen. Und dann wurde ihm plötzlich klar, was das bedeutete: Er war allein. Er war allein, und Eem'Ratma hatte seit neun Jahren gegen ihn intrigiert, und... „Okta Dona't Viussa!" rief Parrim. Der Instinktkrieger verschwand im Transmitterportal. „Okta Dona't Viussa ...", sagte Parrim. Eem'Ratma schien nur auf diese Gelegenheit gewartet zu haben. Ich bin blind vor Liebe, sehe aber das Kabinett, dachte Parrim. Eem'Ratma hat nur deshalb meine Herrschaft noch hingenommen, weil sie den Instinktkrieger an meiner Seite wusste, weil sie das Verhalten des Ungetüms in einem ernsten Streitfall unter den Ektapa nicht berechnen konnte. „Eem'Ratma" sagte Parrim der Pelz leise. Dazu bist du nicht fähig. Die Ektapa kam näher, schnellen Schrittes, zielstrebig. In diesem Augenblick wurde Parrim klar, dass es beschlossene Sache war.
    Eem'Ratma, dachte Parrim. Und: Hopper, wieso hast du so lange überlebt? Wie konntest du das Ende deiner genetisch limitierten Lebensspanne so lange hinausschieben? Sind der Hass und die Verbitterung und die reine Boshaftigkeit wirklich so starke Triebfedern? Und er dachte nur noch: Eem'Ratma. Und die Frachtagentin
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