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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor
Autoren: Unbekannt
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Unerwartetes gewesen, das Mondra in die, Hände gespielt hatte.
    Sie atmete aus; die Muskeln hatten sich wieder beruhigt, und, sie mußte weiter. Diesmal achtete sie genau auf Trims Handzeichen und konzentrierte sich auf das Jetzt.
    Je höher sie kam, desto schwieriger wurde es. Selbst für die Pseutaren konnte es jetzt kein einfacher 'Spaziergang mehr sein. Sich in den toten Winkeln der Detektoren fortzubewegen war um einige Grad härter.
    Aber Herausforderungen waren dazu da, bewältigt zu werden. Sie hatte schon Schlimmeres und sehr viel Gefährlicheres geschafft. Was konnte hier schon viel passieren? Die Pseutaren besaßen mit Sicherheit keine Waffen, sie waren absolut friedliche Wesen. Mondra wäre im Nu in ihrem Anzug, und mit den Deflektoren konnten sie sich unbemerkt aus dem Staub machen.
    Die Pseutaren wußten ja nicht, über welche technischen Hilfsmittel die Besucher verfügten.
    Aber dann hätten sie eben keinen Z-Atlas bei sich, und nur darauf kam es an.
    Mondra schaute immer öfter auf die Uhr Nur noch fünf Minuten, dann war eine halbe Stunde vergangen. Dieser 17. März 1304 NGZ würde ihr vermutlich einige Zeit als der längste aller Tage in Erinnerung bleiben.
    Die letzten Stufen förderten ihr gesamtes Können ab. Sie mußte sich auf ihr perfektes Gleichgewicht, Timing und Sprungkraft verlassen; danach durften die Armmuskeln sie nicht im Stich lassen - gefolgt -von den Beinmuskeln. Das Atmen durfte sie ebensowenig vergessen.
    Zudem mußte sie sich jetzt nahezu flach an die Äste pressen, um unter dem Erfassungsbereich durchzukommen.
    Die Pseutaren hatten sich beim Aufbau ihrer Sicherheitssysteme gar nicht ungeschickt angestellt, wenn man bedachte, daß es ihr erstes Mal gewesen war. Sicher waren es nur einfache Systeme, aber sie verlangten dennoch den vollen körperlichen Einsatz ab, den nicht jeder erbringen konnte.
    Halbe Sachen machen sie jedenfalls nicht, das steht fest, dachte Mondra. Diese harmlos wirkenden Kerlchen haben es faustdick in den Schnabelwinkeln. Wenn sie noch gerissen und listig wären ... aber das sind sie ja zum Glück nicht, das haben sie nicht nötig.
     
    *
     
    Endlich rückte das Regal mit den Z-Atlanten in greifbare Nähe. Mondra Diamond befand sich jetzt auf einer Ebene und mußte sich sozusagen nur noch hinhangeln. Trim signalisierte freie Bahn, in diesem Bereich gab es keine Detektorfelder mehr. Kein Wunder, wenn sie sich ganz ausstreckte, konnte Mondra mit den Fingern wohl die Decke erreichen.
    Sie könnte jetzt natürlich aufstehen und wie auf dem Drahtseil hinübertänzeln. Aber sie ging kein Risiko. mehr ein, sie fühlte sich, ziemlich ausgepumpt. Mondra hatte keine Lust, nur aus Übermut fast zwanzig Meter in die Tiefe zu stürzen und sich unterwegs an den vorstehenden Ästen sämtliche Knochen zu brechen, bevor sie endgültig unten zerschmetterte.
    So tollkühn wäre sie früher gewesen. Die ungeheure Erregung und der Adrenalinstoß hatten sie süchtig nach immer neuen halsbrecherischen Aktionen gemacht. Es war ein Spiel mit dem Tod und bereitete diebisches Vergnügen, ihm jedesmal von neuem ein Schnippchen zu schlagen.
    Abgesehen von ein paar Arm oder Beinbrüchen natürlich; Prellungen, Zerrungen, Stauchungen und Blutergüsse zählten überhaupt nicht.
    Apropos diebisch, ermahnte Mondra sich selbst, aus diesem Grund bist du hier oben und nur aus diesem. Heute bist du älter und vernünftiger, also erledige deinen Job und sieh zu, daß du wieder heil unten ankommst.
    Sie kroch zum Regal, zog einen Handschuh aus und. strich über das buchförmige Objekt. Icho Tolot würde sicher keine Schwierigkeiten haben, die Funktion der Bedienungselemente auf der Vorderseite herauszufinden. Schnell verstaute sie den kostbaren Atlas im Beutel.
     
    *
     
    Trim wartete zitternd, unten; er fieberte bei jeder Kletterpartie so sehr mit, daß ihm tatsächlich die, Muskeln schmerzten. Als Mondra ihm endlich mit erhobenem Daumen das Erfolgszeichen gab, hätte er am liebsten einen Jubelschrei ausgestoßen, aber er bezähmte sich. Erst die halbe Strecke war geschafft - Mondra mußte wieder sicher nach unten.
    Doch sie hatte sich den Weg ausgezeichnet eingeprägt, er brauchte sie kaum mehr zu dirigieren.
    Es ging in schwindelnder Schnelligkeit, worüber er sich nur wundern konnte. Aber Mondra konnte den Abwärtsschwung und die Schwerkraft besser ausnutzen so daß sie sich fast so behende wie ein Affe einen Ast nach dem anderen hinunterhangelte. Der Beutel wippte an ihrer Hüfte. Trim
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