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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter
Autoren: Unbekannt
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setzte sich aus vielen kleinen Toden zusammen, bis mich irgendwann die Bewusstlosigkeit erlöste, doch nicht für immer. Ich habe viel und lange über den Tod nachgedacht, und mehrmals war ich nahe daran, so manchem meiner Leidensgenossen zu folgen. Ich kann heute nicht mehr sagen, weshalb ich immer noch so hartnäckig am Leben festhalte. Aber das ist auch nicht wichtig - ich habe mich entschieden. Der Glaube, leben zu wollen, ist Begründung genug.
    Dolmor Sing Me'Karolni half mir bei der Heilung, nachdem die Entscheidung gefallen war. Die Druiden von Couxhal besitzen Fähigkeiten, die wir nur erahnen können, denn es gibt wohl keine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber. Es scheint eine Art psionische Fähigkeit zu sein; etwas, das bei den dommrathischen Völkern normalerweise so gut wie gar nicht natürlich vorkommt. Das ist ein Geheimnis, das mir bisher nicht offenbart wurde - weshalb die Druiden solche Fähigkeiten besitzen. Doch ich bin dankbar darum. Mit seinem Traenii verschaffte Dolmor mir Linderung gegen den Schmerz, sorgte für eine Stabilisierung meines körperlichen Zustandes ... und dämpfte die Gefühle.
    Mir sind die Erinnerungen geblieben, aber sie schmerzen nicht mehr. Ich kann nicht sagen, dass ich mit meinem Dasein zufrieden bin, aber ich bin auch nicht unglücklich. Ich weiß, wie absurd meine Existenz ist, aber ich stehe in den Diensten der Ritter von Dommrath, und das gibt allem einen Sinn. Tot werde ich eines Tages so oder so sein, Schmerzen erleide ich kaum noch, und in meinem Verstand dämpft ein milder Nebel alle Emotionen.
    Ich bin nicht wirklich belastet. Aber ich kann von Nutzen sein. Warum also sollte ich den endgültigen Tod nicht noch ein Weilchen hinausschieben und mit dazu beitragen, den Frieden in Dommrath zu bewahren?
    Ich habe. gelernt, Wohlstand, Kultur und Frieden wertzuschätzen, da mir dies alles nun für immer verwehrt ist. Dieses kostbare Gut muss bewahrt werden - für andere. Ich, der ich immer nur an mich dachte, bin jetzt für andere da; zum Preis meiner Schönheit. Sei's drum: Ich bin der Legient. Ich befehlige die gesamte Flotte der Legion, im Auftrag der Ritter von Dommrath. Das ist eine Karriere, die ich als Spieler niemals gemacht hätte. Ich wäre ohnehin eines Tages alt, hässlich und verbraucht gewesen und vermutlich genauso am Leben verzweifelt, aber ohne die Chance auf einen Neubeginn.
    Krisenfall Heliot Vier Personen und ein kleines Tier waren auf Annuze Igestellt worden. Ein unbekannter Druide, zwei außergalaktische Humanoide und Ruben Caldrogyn, der Anführer der Astronautischen Revolution. Wie hatten diese unterschiedlichen Wesen zusammengefunden? Was hatten sie auf der verbotenen Rüstungs- und Industriewelt zu schaffen? Ohne Zweifel waren einige Verhöre vonnöten, um alle Fragen zu beantworten. Noch waren diese Wesen paralysiert; sie wurden durch Fesselfelder aufrecht gehalten, damit sie nicht hilflos zu Boden stürzten. Sig-Zikander machte sich keine Illusionen darüber, wie sein Anblick auf die Gefangenen wirken mochte. Er konnte das Entsetzen in ihren Augen erkennen. Sicher schossen ihnen in diesem Moment genauso wie ihm viele Fragen durch den Kopf. Hatten sie mitbekommen, dass sie sich in einem Raumschiff befanden? Dass der Legient höchstpersönlich sie empfing? Ahnten sie, was auf sie zukommen mochte?
    Das Rittersymbol, das Fünfeck mit den Strahlenarmen, die das Dommrathische Netz darstellten, pulsierte plötzlich. Einer oder mehrere Ritter aus der Sternenkammer riefen den Legienten. Eine neutrale, gesichtslose Stimme verkündete aus dem leuchtenden Symbol den Alarm und befahl achtzigtausend Schiffe unter Sig-Zikanders Führung in den Checkalur 1571.
    „Von diesem Augenblick an gilt der Krisenfall Heliot als eingetreten."
    Die Verbindung wurde beendet. Sig-Zikander hatte nicht einmal Zeit gehabt, den Ritter über die Gefangenen zu informieren. In diesem Moment hatte er sie auch völlig vergessen. Der Krisenfall Heliot war legendär, man sprach seit Jahrtausenden davon, und der Legient hätte niemals damit gerechnet, dass er ausgerechnet zu seiner Amtszeit ausgerufen würde. Es hieß, dass der Ausgang das Schicksal der Ritter von Dommrath entschied, was immer das auch bedeuten mochte.
    Sig-Zikander ließ die Gefangenen abtransportieren und ruhigstellen; momentan hatte der Befehl zum Einsatz oberste Priorität. Der Legient begab sich an Bord seines Flaggschiffs CHAD-NASSAE und flog mit achtzigtausend Einheiten der Legion zur Riesensonne
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