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2071 - Der siebte Ritter

Titel: 2071 - Der siebte Ritter
Autoren: Unbekannt
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ein Anruf aus der Sternenkammer herausholen konnte.
    In einer weit entfernten Galaxis, auf einem unbedeutenden blauen Planeten am Rand, hätte man ein Wort für diese nicht lebenden, nicht toten Geschöpfe gehabt: Zombies. Wobei sie selbst sich nicht unbedingt als bedauernswerte Kreaturen ansahen. Bei all dem Schrecklichen, das ihnen widerfahren war, hatten die Ritter ihnen einen Ausweg geboten, ihnen klargemacht, dass selbst für sie das Leben einen Sinn haben konnte und dass sie für eine wichtige Sache von Nutzen waren. Das verschaffte den Legionären eine Art Zufriedenheit, und durch die Therapie der Druiden waren ihnen körperliche und seelische Leiden kaum mehr bewusst. Sie hätten es auch schlechter treffen können...
    Nach unerwartet kurzer Zeit glühte das Rittersymbol auf, und eine unpersönliche Stimme befahl: „Die Gefangenen sind zur Befragung unverzüglich in die Sternenkammer zu bringen!" Ohne weitere Erklärungen wurde der Funk wieder abgeschaltet. Sig-Zikander schüttelte die Lethargie ab, um dem Befehl Folge zu leisten.
    SOL „Sie ist riesig", murmelte Ronald Tekener beeindruckt. Sein Blick wechselte beständig zwischen dem Schauspiel auf dem Holorama und den Ortungsdaten auf den Terminal-Holos hin und her. Freundlicherweise hatte man ihnen Informationen über das System übermittelt, so dass ihnen auch die Namen und die Historie der Planeten und Monde geläufig waren. Vielleicht betrachteten die Ritter die Menschen an Bord der SOL eher als Gäste denn als Gefangene.
    Die Sphäre des Schutzschirms um das Crozeiro-System besaß einen Durchmesser von etwa einer Milliarde Kilometern. Es handelte sich um einen sechsdimensionalen Hybridschirm, wahrscheinlich von den Crozeiren errichtet; nach Angaben der Wissenschaftler war es ein Paratronfeld von pedogepolter Kapazität im multifrequenten UHF-Band. Der Durchmesser des ersten Planeten, Crozeiro, maß 12.610 Kilometer, die Jahreslänge entsprach rund 387 Erdtagen bei einem 26-Stunden-Tag; die mittlere Temperatur zeigte sich anheimelnd mit 28 Grad Celsius, und die Gravitation war mit 1,09 Gravos sehr erdähnlich. Es gab nur einen einzigen Hauptkontinent, dazu unzählige kleine Inseln und Atolle im kristallklaren, bläulichrosa Wasser.
    Die ersten Aufnahmen zeigten einen idyllischen Planeten, ein wahres Paradies, in dem Landschaftsgärtner sich nach allen Regeln der Kunst austobten. Vor allem der Kontinent wirkte wie ein einziger Park mit unterschiedlichen landschaftlichen Themen, nur hin und wieder von eingegrenzten, naturbelassenen, wild wuchernden Urwäldern unterbrochen. Industrieanlagen waren offensichtlich ausnahmslos unterirdisch angelegt; im Großraum Crozeirenstadt standen einige Portale, und ein kleiner Raumhafen war für die Ritterschiffe angelegt worden. Der zweite Planet, Crodhanga, war unbewohnt und im Grunde kaum mehr als ein Mond; er war seinerzeit von den Crozeiren ähnlich wie die Cro-Schwestermonde ausgehöhlt und ausgebaut worden. In ihm standen die Aggregate, Generatoren und Projektoren für den Schutzschirm, dessen Energieversorgung durch permanente Sonnenzapfung sichergestellt war. Diese aus konturstabilisierter Formenergie bestehenden Anlagen waren nahezu für die Ewigkeit errichtet worden und wurden von automatischen Roboteinheiten gewartet. Croshoom, der dritte Planet, war ein jupiterähnlicher Gasriese mit drei Monden.
    Was der Smiler jedoch bewunderte, war die riesige fünfeckige Sternenkammer der Ritter im Orbit von Crozeiro mit einem Durchmesser von 22 Kilometern. Der Durchmesser der Zentralkuppel des Rittermoduls betrug allein schon 8,25 Kilometer, die Höhe fast vier Kilometer. Ronald Tekener hatte in seinem Leben schon sehr viele wunderbare Dinge gesehen, und dieser Anblick konnte sich mit ihnen leicht messen. Es kribbelte in ihm, die SOL in einem Shift zu verlassen und auf Erkundung zu gehen. Doch momentan waren die Menschen in diesem System nicht mehr als geduldet; die Ritter hatten noch nicht entschieden, wie mit der SOL und ihrer Besatzung verfahren werden sollte.
    Die insgesamt sechseinhalb Kilometer lange und über eineinhalb Kilometer dicke, dreigeteilte INT-CROZEIRO war verschwunden. Der Zellaktivatorträger konnte nur hoffen, dass es Atlan gutging. Der Arkonide war auf diesem Flaggschiff des Ritters Tayrobo geblieben, vielleicht war er sogar in das Innerste der Sternenkammer eingeladen worden. Tek beneidete ihn darum; ihm blieb wieder einmal nur die Rolle des Aufpassers. Die SOL erhielt den Befehl, längsseits zur
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