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2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra
Autoren: Unbekannt
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ganz munter. Ich hatte nicht den Eindruck, als wollte er in absehbarer Zeit den Löffel abgeben."
    „Lass die Scherze, Dicker!"
    Bullys Gesicht verdüsterte sich. „Ich glaube kaum, dass Bostich mich sonderlich amüsiert. Und bei seiner Beisetzung werde ich mit Abwesenheit glänzen." Er verzog die Mundwinkel. „Erneutes Herzversagen, nehme ich an."
    „Viel schlimmer: unsere Kampfroboter."„In der Krankenstation?"
    Zweifel und Neugierde standen Reginald Bull ins Gesicht geschrieben. „Auf Urankan-5 im Hayok-Sternenarchipel", ergänzte Rhodan. Er ließ eine wirkungsvolle Pause folgen. „Wenn das so läuft, wie ich vermute ..."
    „... haben wir soeben unseren vermeintlichen Trumpf verloren. Aus und vorbei." Von der Hauptzentrale aus betraten sie die Kommunikations- und Ortungszentrale. „Die Nachrichten von Arkon sorgen für neuen Sturm in der Milchstraße", begann Broch't. „Die Bilder kommen auf allen Hyperfunkfrequenzen herein. Es gibt vermutlich keinen Sender, der sich nicht an diese Szenen anhängt." Flink und nervös zugleich aktivierte der Plophoser die Wiedergabe.
    Bostich I. erschien in der Totale. Und dann ...
    Kein Detail der Katastrophe entging den Holokameras. Plötzlich waren sie da: ein Heer von Kampfrobotern. Aus allen Projektoren feuernd, rückten die Roboter gegen Schirmfelder und Wachmannschaften vor. Und jetzt konnten die kegelförmigen TARA-V-UHs selbst von Kindern zweifelsfrei der LFT zugeordnet werden. Eine Kamera zoomte den Gleiter des Imperators und seiner Eskorte, und das Unglaubliche geschah in Sekundenbruchteilen.
    Ein einschlagendes Geschoss zerfetzte die Maschine, menschliche Leiber wurden herausgeschleudert.
    Die Optik fraß sich an Körperteilen fest, als gäbe es keine andere Aufgabe, als den grauenvollen Anblick für alle Ewigkeit zu konservieren. Zitternd huschte das Bild weiter und erfasste einen Schädel, ein erstarrtes Gesicht. „Der Begam ist tot", kommentierte eine bebende Frauenstimme, „ermordet bei einem feigen und hinterhältigen Anschlag der Terraner. Wir alle, die wir Zeugen dieses heimtückischen Mordes wurden, kennen nun die wahre Liga. Ihre Existenz bedroht die Freiheit der Galaxis ..."
    „Quod erat demonstrandum" ,ächzte Bull. „Damit hat SEELENQUELL Bostichs Entführung von Ertrus auf höchst unorthodoxe und unerwartete Weise quittiert."
    „Eine solche Reaktion war nicht vorherzusehen." Rhodan machte zwei Schritte, blieb stehen, wandte sich um. Ausgerechnet er selbst, sonst ein Vorbild an Besonnenheit, fühlte eine wachsende Unruhe. „Statt des erwarteten Versuchs, seine verlorene Hand Bostich zurückzugewinnen, 'erklärt die Superintelligenz den Imperator für tot. Bostich ist SEELENQUELL demnach nicht wichtig genug. Und es gibt keinen besseren Vorwand für einen Vergeltungsschlag als dieses Attentat."
    „Niemanden in der Milchstraße interessiert jetzt noch, dass weit mehr als dreihunderttausend Kampfschiffe Arkons schon vor diesem Vorfall im Orion-DeltaSystem stationiert waren", pflichtete Bully bei. „Da passt ein Mosaikstein zum anderen, und ein Imperator, der keine Befehle mehr geben kann, weil jeder ihn für tot hält, nützt uns wenig. Die Luft ist raus aus dem Plan, Bostich könnte die Arkoniden zum Widerstand gegen SEELEN-QUELL aufrufen." Rhodan benötigte genau fünf Minuten, um mit Broch't eine Gegendarstellung aufzuzeichnen und sich zwischendurch mit Maurenzi Curtiz abzusprechen, der seinerseits eine Verbindung zur LEIF ERIKSSON geschaltet hatte. Über die solaren Relaissatelliten wurde Rhodans Dementi in das galaxisweite Netz eingespeist. Die Frage war nur, ob in der momentanen Erregung die Behauptung einer medialen Fälschung überhaupt Beachtung fand. „Bostich wird Augen machen, wenn er erfährt, wie wenig wertvoll sein Leben wirklich ist. Wer sagt es ihm?"
    Zunächst sagte es ihm niemand. Es gab Wichtigeres zu tun. Die Zeit begann, knapp zu werden, und nur ein entsprechendes Abschreckungspotential konnte SEELENQUELLS Lust auf einen Angriffskrieg vielleicht verleiden. Doch Bullys Hoffnung auf eine Nachricht von Bré Tsinga und den Posbis erfüllte sich nicht. Schließlich betrat er zum zweitenmal neben Rhodan die Krankenstation des Flaggschiffs. Bostich empfing sie mit einem spöttischen Lachen. „Ihr habt es euch überlegt? Terra kann ohne meinen Beistand nicht überleben. Natürlich ist das mehr als einen Zellaktivator wert. - Ich höre."
    „Du bist tot!" platzte Reginald Bull wütend heraus. „Tote stellen bekanntlich keine
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