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2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra
Autoren: Unbekannt
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akute Phase. Mit einem Angriff des Kristallimperiums musste nun jederzeit gerechnet werden. Die arkonidische Flotte benötigte im Extremfall sechs Minuten, um von ihrem Aufmarschgebiet aus Sol zu erreichen. Die LEIF ERIKSSON hatte ihre Warteposition zwischen Terra und Trokan verlassen und die äußere Verteidigungslinie im Bereich der ehemaligen Plutobahn erreicht. Schnellen Flottenverbänden kam die Aufgabe zu, mit Unterlicht einfliegende arkonidische Schiffe frühzeitig abzufangen. Wobei das zu sichernde Areal einer Kugel mit einem Durchmesser von rund zwölf Milliarden Kilometern und einer Oberfläche von knapp 390 Quadrat-Lichtstunden entsprach.
    Noch imposanter erschien die Zahl in Quadrat-Lichtminuten ausgedrückt, nämlich 1,4 Millionen. Unter dem Aspekt, dass jedes terranische Schiff ein Quadrat mit einer Lichtminute Seitenlänge verteidigte, wären nahezu eineinhalb Millionen Schiffe nötig gewesen. Eine Unmöglichkeit. Schon deshalb stellten die weiträumigen Minenfelder der Aagenfelt-Barriere die praktikabelste taktische Erwiderung dar. Nach wie vor waren über hundert zu Minenlegern umgerüstete spezielle Transmitterschiffe außerhalb des Sonnensystems im Einsatz. Während zwölf starke Verbände im Bereich der Einflugschneisen stationäre Positionen einnahmen, bedeutete die letzte Phase der Mobilmachung für insgesamt 30.000 Schiffe der ODIN- und der PROTOS-Klasse, dass sie ab sofort in Pulks von fünf bis zehn Einheiten Patrouillendienst absolvierten und darauf vorbereitet sein mussten, innerhalb längstens zwanzig Sekunden in den Hyperraum zu gehen. Alle übrigen Raumer einschließlich der Haluter hatten in Planetennähe Position bezogen.
    Die dringende Anfrage des Ersten Sprechers Terras kam für Perry Rhodan keineswegs unerwartet. Der Vorsitzende des terranischen Parlaments wirkte nicht nur angespannt, sondern sogar verärgert. „Es ist untragbar, dass ich erst aus den Medien die Ausrufung der akuten Phase erfahre. Etliche Mitglieder der parlamentarischen Kontrollkommission teilen diese Ansicht. Weißt du, was im Augenblick in Terrania los ist, Perry? Es brodelt an allen Ecken und Enden. Das Parlament wird mit Anfragen zugeschüttet. Du wärst verpflichtet gewesen ..."
    „Dazu hatte ich keine Zeit", unterbrach der Resident unwirsch. „Die Krisensituation kulminiert."
    „Eben deswegen verlangen eine Reihe von Abgeordneten, dass du dem Solaren Parlament Rede und Antwort stehst. Die Sondersitzung wurde auf 15 Uhr anberaumt. Zeit genug also, dich eingehend vorzubereiten."
    Mit dem Zeigefinger massierte Rhodan die kleine Narbe auf seinem rechten Nasenflügel. „Die Sitzung findet nicht statt", sagte er. „Es gibt Wichtigeres, als längst bekannte Aspekte zum wiederholten Mal durchzukauen. Die Abgeordneten sollen sich um den Bürger auf der Straße kümmern, solange sie dazu Gelegenheit haben."
    „Wir fühlen uns auf Terra durchaus sicher."
    „... weil hier draußen Millionen ihren Kopf hinhalten. - Ich wurde vom Parlament bevollmächtigt, dringende Entscheidungen allein nach Wissen und Gewissen zu treffen. Genau das tue ich."
    „Das befreit dich nicht von der Verpflichtung, Rechenschaft abzulegen. Die Abgeordneten erwarten deinen ausführlichen Bericht zur Lage ..."
    Rhodan winkte ungehalten ab. „Sage den Bürokraten ... Ach was, weise sie einfach darauf hin, dass Handlungen des Residenten unter Berufung auf die Vollmacht innerhalb angemessener Frist zu erläutern sind. In Krisensituationen, die den Bestand der LFT bedrohen, erst nach Wegfall des Gefahrenpotentials." Ein Schatten legte sich auf das Gesicht des Parlamentsvorsitzenden. Seine Stimme klang belegt. „Du befürchtest ernsthaft eine Offensive der arkonidischen Flotte? Trotz der Aagenfelt-Barriere und unserer starken Flotte? Sobald KorraVir und damit der Positronik-Modus zum Einsatz kommt, wird unsere Flotte den Angreifern zudem im Verhältnis 3:1 überlegen sein."
    „Ertrus wurde ebenfalls von einer Aagenfelt-Barriere geschützt ..."„Diese Schwachstellen sind ausgemerzt."Perry Rhodan antwortete nicht sofort. Er fixierte den Ersten Sprecher, dem der Schweiß auf der Stirn stand. „Wir haben nicht alle Arkoniden zum Feind", sagte Rhodan ruhig. „SEELENQUELL ist unser Gegner. Die Superintelligenz wird in den nächsten Stunden angreifen lassen." Er unterbrach die Verbindung. Es war jetzt 12.50 Uhr Standardzeit, also nur noch elf Stunden bis zum Ende dieses Tages. Vielleicht war es gut, dass er nicht in die Zukunft schauen konnte.
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